Sechzehntes Kapitel

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Ela wollte sich von Felix frei machen, doch er hielt sie weiter fest. Obwohl sein Griff ihr nicht weh tat, war er dennoch so fest, dass sie sich nicht von ihm lösen konnte. Verwirrt blickte sie an ihm hoch. "Was ist los?", fragte sie verständnislos. Sein Verhalten war ihr unerklärlich.

"Es ist gerade mal eine Nacht her, dass wir Oliver verprügelt haben. Ich lass dich doch nicht alleine durch die Stadt laufen!", sagte er, als wäre es die selbsverständlichste Sache dieser Erde.

Ela lachte unsicher auf, denn sie war sich nicht sicher ob er es ernst meinte oder nicht, doch als sie seinen Blick sah, verstummte sie.

"Wie hast du dir das denn vorgestellt? Du hast dein Leben. Du wirst doch nicht immer in meiner Nähe sein. Ich muss alleine klarkommen. Außerdem meintest du doch gestern noch, dass er sich nicht trauen wird mir was anzutun.", sie wollte an ihm vorbei, doch sein Griff wurde fester.

"Das hab ich, aber ich will nichts riskieren!", rief er laut auf. "Außerdem musst du auch nicht arbeiten.", er runzelte die Stirn. Wie oft hatte sie nun mitbekommen, wie sich seine Augebrauen zusammen zogen?

"Ich muss nicht? Natürlich muss ich! Ich hab doch gar nichts!" "Ela!", knurrte er fast und sein Griff wurde noch ein wenig fester. Ela's Augen weiteten sich.

"Autsch! Du tust mir weh.", brachte Ela hervor und legte ihre Hand, auf seine, die ihren Arm festhielt. Er blickte seine Hand an, und realisierte erst jetzt, dass er sie festhielt. Sofort ließ er sie. "Ich.. Tut mir leid!", er war verwirrt und trat ein Schritt zurück. Ela sagte nichts und strich sich bloß über den Arm.

"Oh, man.", seufzte er auf. Sie stellte irgendetwas mit ihm an, dass nicht mal er verstand. Er trat wieder einen Schritt an sie heran und blickte. "Es tut mir leid! Ich...", aber sie winkte bloß lächelnd ab.

Doch Felix fühlte sich miserabel und beugte sich vor, um seine Stirn an ihre zu legen. Er sah ihr in die Auge. "Tut mir leid.", flüsterte er noch mal. Ela drückte ihm als Antwort einen Kuss auf den Mund.

"Dann solltest du wohl gehen.", sagte Felix widerwillig, denn er war heute ebenfalls nicht zuhause, da er ins Studio musste. Ela nickte und flitzte schnell die Treppen hoch, um sich umzuziehen.

Sie wusste nicht wie man sich für den ersten Arbeitstag anziehen musste, doch ihre Auswahl war auch begrenzt, deswegen, entschied sie sich für eine enge High-Waisted Hose in einem Khakigrün und ein lockeres, kurzes Sweatshirt darüber.

Sie schritt die Treppen runter, und wie erwartet stand Felix bereits da. Sie bemerkte seinen kritischen Blick, doch er sagte nichts. Sie nahm die einzige Tasche mit, die sie hatte. Einen Jutebeutel. "Hast du das Hand?", fragte er und sie nickte. "Wann hast du frei?", fragte er sie. "Ich weiß es nicht.", gab sie zu.

"Dann schick mir die Uhrzeit, und ich hole dich ab. Ok?", Ela nickte. Sie begab sich zur Tür. Nachdem sie sich ihre Schuhe angezogen hatte, drehte sie sich zu ihm um. Zu ihrer Überraschung, hatte er seine Jacke und Schuhe angezogen.

Als er ihren fragenden Gesichtsausdruck sah, klärte er sie auf. "Du dachtest doch nicht, du fährst mit der Bahn?" "Oh, nein. Das wäre ja sehr dumm von mir.", seufzte sie auf und wusste dass eine Diskussion mit ihm zu nichts und wieder nichts führen würde.

Sie stiegen beide in sein Auto, und sie nannte ihm die Adresse des Café's, welches nicht weit weg war. Bereits in 10 Minuten waren sie da. Sie zeigte ihm den Laden und beugte sich über die Lücke zwischen dem Fahrer und Beifahrersitz hinweg, um ihn zu küssen. "Pass auf dich auf, kleine.", trug er ihr auf, als sie sich voneinander lösten und Ela machte die Tür auf, um rauszugehen.

Sie ging in das Café und erst als sie drin war, fuhr Felix weg. Kopfschüttelnd musste sie lächeln. Das Café war leer, keine Kundschaft, doch der Besitzer saß hinter der Theke. "Tut mir leid, dass ich so spät komme!", entschuldigte sie sich. Sie hatte sich bis jetzt keine Gedanken darüber gemacht dass sie zu spät war. Toller erster Eindruck, dachte sie sich.

Pure (Kollegah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt