Siebenunddreißigstes Kapitel

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"Na los, Bella! Du kommst noch zu späät!", rief Alonso Ela zur Eile auf, die gerade ihre Schürze auszog. Ela musste lächeln, da er wie ein Vater klang, der seine Tochte in die Schule schickt.

"Ich komme schon nicht zu spät!", entgegnete sie lachend und drückte Alonso noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange, beovr sie ihre Tasche schnappt und rausflitzen wollte.

"Warte Bambina!", hielt Alonso sie noch auf und Ela drehte sich um. Er drückte ihre eine Papiertüte mit Keksen in die Hand. "Du musst dich konzentrieren also musst du essen!", rief er in seinem italienischen Singsang und Ela dankte ihm.

Sie konnte kaum fassen, wie viel er ihr schon bedeutete. Er war wie ein süßer, fürsorglicher Onkel. Er kümmerte sich um sie und machte sich sogar Sorgen, wenn sie nicht aß, was sie belustigte.

Da sie nun studierte, hatte sie ihre Geschäftszeiten ein wenig geändert, damit sie die Vorlesungen besuchen konnte und dass Alonso so verständnisvoll war, erleichterte ihr Gewissen erheblich. Er hatte ihre Anfrage nach anderen Arbeitszeiten sofort angenommen, sogar darauf bestanden.

Sie hatte Alonso zwar versichert sie würde es noch pünktlich schaffen, aber das war nicht die Wahrheit denn sie kam eine Viertelstunde zu spät. Vorsichtig öffnete sie die große Tür zum Saal. Auch wenn der Raum übermäßig groß war, blieb es nicht unbemerkt, dass sie sich reinschlich.

"Das nächste Mal können sie gleich zuhause bleiben, Frau...", Ela wollte gerade antworten, doch der Professor wandte sich ohne weiteres seiner Tafel zu und machte weiter.

Kopfschüttlend zwängte sich Ela durch die befüllte Reihe auf den Sitzplatz zu, den Marwa ihr freihielt. "Das nächste Mal können sie zuhause bleiben!", äffte sie den Professor nach und Ela unterdrückte ein Lachen, sodass ihr ein Glucksen entschlüpfte. Sie sah Marwa mahnend an, die nur mit den Achseln zuckte.

Ela versuchte sich auf das was der Professor sagte zu konzentrieren, doch Marwa lenkte sie immer wieder ab, bis sie auch anfing zu reden.

"So, so. Du kennst also Kollegah?", sagte sie gedehnt und sah gespielt desinteressiert durch den Raum.

"Ja, ich kenne ihn.", murmelte Ela und hoffte, sie würde das Thema fallen lassen.

"Du kennst ihn gut? Ich meine, er hat den Typen verprügelt, der dich angemacht hat und du bist mit ihm gefahren?", sie wusste, dass Ela nicht darüber reden wollte und neckte sie deswegen.

"Joa, er war der erste den ich hier kennengelernt hab.", entgegnete Ela.

"Und was läuft da zwischen euch?"

Ela sah Marwa mit geweiteten Augen an. "Nichts!", rief sie laut und schlug sich mit der Hand auf den Mund. Einige Leute vor ihnen, drehten sich mahnend um. "Nichts!", wiederholte Ela nun leise zischend.

Marwa lachte bloß. "Ohooo! Ela, sowas hätte ich ja echt nicht erwartet!", sie zwinkerte, denn Ela's Ausbruch hatte sie verraten.

"Da ist nichts!"

"Noch nichts.", Marwa wackelte vielbedeutend mit den Augenbrauen.

"Nichts mehr!", verbesserte Ela sie und hob die Augenbrauen. Marwa sah sie schockiert an.

"Da lief was?"

Ela sagte nichts.

"Oh man, von dir kann ich noch was lernen!", rief sie kopfschüttelnd. Ela bedeutete ihr still zu sein und zu ihrer Überraschung gab Marwa auch für den Rest der Vorlesung Ruhe.

Doch als sie den Saal verließen, folgte sie ihr und hüpfte aufgeregt auf und ab. "Du musst mir alles erzählen!", bettelte sie.

"Was erzählen?", ertönte plötzlich Till's Stimme, der mit Mert im Schleppt au sich ihnen anschlosse.

Pure (Kollegah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt