Achtundzwanzigstes Kapitel

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Ela ließ langsam ihre Hände, hinter denen sie ihr Gesicht versteckt hatte, sinken und sah Felix fast scheu an. Sie war sich nicht sicher ob er das gerade wirklich gesagt hatte oder ob er es auch wirklich meinte. Sie konnte sich sogar vorstellen, dass dies ein Scherz war. Felix aber sah sie weiterhin aufmerksam an. Natürlich waren ihm diese Worte einfach ausgerutscht, aber sie waren trotzdem wahr. Er fühlte so. Er liebte sie.

Die Stille und ihr Schweigen ließen ihn auflachen, weil ihr Blick alles verriet, was sie gerade dachte. Sie zweifelte an seinen Worten und versuchte an seiner Miene zu erkennen, was er damit meinte. "Eigentlich sollte es mir jetzt wohl peinlich sein, dass du nicht antwortest oder?", fragte er lachend. Ela sah ihn schuldig an. "Tut mir leid!", rief sie und fasste sich an die Lippen. Sie atmete tief ein. "Aber, ich weiß nicht... Also du sagst es doch nicht nur so, oder?", fragte sie dennoch zweifelnd.

"Ela! Ich hab dir einfach die krassesten Geständnisse gemacht, und du zweifelst daran?", er schüttelte den Kopf. "Es tut mir leeeeeid", sagte sie gedehnt und stieß einen verzweifelten Seufzer aus. "Ich bin sowas einfach nicht gewohnt.", versuchte sie zu erklären. "Was? Dass Jungs dich lieben? Komm, nimm mich doch nicht auf den Arm. Jeder Junge, an dem du vorbei gehst denkt sich: 'Verdammt, ist die heiß!' ", er sah sie scherzend an, aber die Worte meinte er ernst.

"Hör auf damit!", rief Ela und wurde rot. "Du bist hübsch. Und klug. Und süß. Und unfassbar heiß...", bei dem letzten Satz wurde seine Stimme leiser. Schnell legte Ela ihre Finger auf seinen Mund um ihn zum verstummen zu bringen. Ihr Ringfinger und ihr Mittelfinger berührten dabei das innere seiner Lippen und seine Zähne. Sanft nahm er ihre Hand von seinerm Gesicht und drückte einen zarten Kuss auf ihren Handrücken. "Ich hab dir gesagt, dass ich dich liebe..", erinnerte er sie daran, während er weiter mit ihren Fingern spielte. Dabei blickte er sehr kurz in ihre Augen.

Ela atmete tief ein und biss sich zaghaft auf die Lippen. "Ich liebe dich auch.", flüsterte sie kaum hörbar und musste lächeln. Sie sah ihn bei diesen Worten aber nicht an. Felix' Grinsen wurde breiter. "Ich hab dich nicht ganz verstanden.", sagte er und schüttelte scherzhaft den Kopf. "Sag es noch einmal." "Ich liebe dich.", Ela's Stimme wurde ein wenig lauter. "Wie bitte?", Felix konnte es sich nicht verkneifen. "Ich liebe dich! Man!", rief Ela nun laut auf.

"So gefällt mir das.", lachte Felix. "Aber das 'man' am Ende, war nicht sehr nett. Daran sollten wir arbeiten!",sagte er und Ela schlug ihm spielerisch auf die Brust. "Idiot.", lächelte sie unwillkürlich. "Nein, du liebst mich.", sagte er und suchte ihren Blick, weil sie wegschaute. "Nein. Ich hab gelogen!", rief Ela plötzlich und sprang auf. Sie hob eine Augenbraue hoch um ihn zu provozieren. Diese Herausforderung nahm er gerne an. Sofort stand er auch auf.

Doch Ela blieb nicht stehen, sie rannte mit einem Kichern zu der Treppe und nahm mehrere Stufen auf einmal. Sie hörte wie die schweren Schritte von Felix hinter ihr ertönten. Als sie oben ankam steuerte sie automatisch auf sein Zimmer zu. Sie sah sich nach einer Waffe um. Doch nichts, außer dem Kissen auf seinem Bett schien angebracht. Felix krachte rein. Er füllte fast die komplette Tür aus. "Du sitzt in der Falle!", flüsterte er bedrohlich und kam langsam auf sie zu. Doch Ela wartete nicht auf ihn. Mit einem lauten Aufschrei sprang sie ihn an.

Sie wusste nicht wie sie sich so sicher sein konnter, dass er sie auch fest hielt und obwohl er ein wenig nach hinten taumelte, fing er sie auf. Sie umschlang ihn mit ihren Beinen und ließ das Kissen fallen. "Du bist ja unerschrockener als ich dachte.", lachte er leise auf. "Angriff ist die beste Verteidigung.", lächelte sie und küsste ihn langsam.

Felix legte sie auf sein Bett und einen Moment darauf gesellte er sich zu ihr. Seinen Kopf legte er nah an ihren und sah sie an. "Ich bin müde.", sagte er und schloss die Augen. Ela nickte. "Eine Frage.", warf sie noch ein, bevor er wegdriftete und er öffnete die Augen. "Was ist passiert?", fragte sie leise, obwohl sie ja wusste was war. "Er wird dich nie wieder belästigen. Nie mehr. Versprochen. Mach dir keine Sorgen mehr.", sagte er und sah sie eindrnlgich an, während er über ihre Wange strich. Ela's Herz durchfuhr ein Stich. Die Lüge tat ihr weh.

Pure (Kollegah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt