Pure (Kollegah FF)

Fünfunddreißigstes Kapitel

*** einen Monat später ***

"Ela, kommst du mit?", holte die Stimme von Till sie zurück. Sie schreckte auf.

"Hmm?", fragte sie verständnislos.

"Ob du mit feiern kommen willst heute Nacht?", wiederholte Till seine Frage.

Ela sah ein letztes Mal auf den Zeitungsartikel in ihrer Hand, bevor sie sich vollkommen ihren Freunden widmete. Mert und Sila sahen sie ebenfalls fragend an.

"Ja, wieso nicht?", rief sie und legte die Zeitung beiseite.

Marwa sah sie überrascht an. "Wirklich?", sie lächelte breit. "Juhu! Zum ersten Mal sagst du zu!", schnell umarmte sie Ela, sodass diese ein wenig nach hinten kippte. Sie saßen gerade zu viert auf der Wiese vor der Uni und genossen den warmen Sommertag. Ela hatte sie in ihren Vorlesungen kennengelernt und sich sofort super mit ihnen verstanden.

Nach dem Marwa sie entließ, beugte sie sich vor und schnappte sich ein paar Trauben, die sie sich gerade gemeinsam geholt hatten. "Und was hat dich diesmal umgestimmt?", fragte Mert lachend.

"Ach, ich glaub, ich muss ein wenig Dampf ablassen.", murmelte Ela. Genau in diesem Moment, sah sie wie Simon aus dem Uni-Gebäude rauskam. Ihre schon negative Laune, wurde noch schlechter und sie wand sich ab. Als Marwa sah, wie sich ihr Lippen zu einem schmalen Strich zusammen zogen, folgte sie ihrem Blick.

"Was hast du bitte mit diesem Typen, dass du immer wenn du ihn siehst plötzlich so schlechte Laune hast?",fragte sie und warf sich eine Traube in den Mund.

"Nichts.", rief Ela achselzuckend.

"Komm schon man!", bettelte Marwa. "Exfreund?", fragte sie zwinkernd.

"Nein!", rief Ela laut. "Sorry, aber... der Typ ist einfach gruselig und hat mich einfach ein paar mal blöd angemacht.", schüttelte Ela den Kopf und hoffte das Marwa nicht weiterbohren würde. Es reichte schon, dass sie Simon wirklich immer wieder über den Weg laufen musste, da wollte sie nicht, dass alle darüber Bescheid wussten. Bisher hatte Simon sie nicht noch einmal angesprochen und sie hatte mitbekommen, wie er das Atelier geschlossen hatte, doch das war ihr jetzt relativ egal.

"Naja, Leute, ich muss dann auch mal los. Wo treffen wir uns?", fragte sie und nahm ihre Tasche.

"Wir holen dich um Punkt neun ab, also bitte sei fertig! Wir müssen ja schon immer auf Marwa warten!", rief Till und warf ihr einen tadelnden Blick zu.

"Ihr kommt immer zu früh man!", rechtfertigte Marwa sich beleidigt.

"Okay, dann sehen wir uns heute abend!", rief Ela und ging los.

Das Lächeln, das sie vorgetäuscht hatte, verschwand langsam spurlos aus ihrem Gesicht. Die Zeitung, die sie in der Hand hatte, pfefferte sie energisch in die nächste Mülltonne. Sie schnaubte auf.

Sie hasste sich dafür, dass es sie noch so sehr traf, wobei sie ja eigentlich Schluss gemacht hatte, aber sie hatte in den letzten drei Wochen mehrere solcher Schlagzeilen ertragen müssen.

"Rapper Kollegah im Club mit einer mysteriösen Brünetten"

"Wer ist die neue an Kollegah's Seite?"

"Kollegah verlässt Club mit der hübschen Neuen. Was läuft da?"

Sie schüttelte sich. Nachdem sie aus dem Café gegangen war, hatte er ihr nur einmal eine Entschuldigungs Sms geschickt. Sie hatte darauf geantwortet, dass alles okay wäre, aber sie hatten sich keine weiteren Nachrichten mehr geschickt. Sie hatte erwartet, dass mit der Zeit, der Schmerz nach lassen würde. Oder dass sie weniger an ihn denken musste, doch das war nicht der Fall.