1 La Push

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"Es tut mir leid", ich strich mit meinen Fingerkuppen währen ich das sagte über den großen Grabstein meiner Eltern.

Vor nur einer Woche waren die beiden auf unerklärlicherweise verstorben , zumindest so die offizielle Version, die inoffizielle war eine welche ich niemanden hatte sagen können.

Ich hatte es versucht, ja, doch es wurde als eine Halluzination infolge meiner Gehirnerschütterung abgetan, doch das stimmte nicht. Ich wusste noch alles. Jedes einzelne grausamen Detail dieses Abend, der mein leben auf so grausame weise verändert hatte.

Ich wandt dem Grab meiner Eltern den rücken zu, um von den Hügel, auf welchen der Friedhof lag runter zu gehen.

Unten am Tor wartete bereits ein alter jeep auf mich. James, ein freund von Billy und Sam, meinen Patenonkel und mein Bruder. Sam war damals als wir weggezogen waren bereits 17 gewesen, und hatte nicht mit gewollt. Und meine Eltern hatten ihren Sohn dann auch nicht dazu zwingen können.

James winkte mich mit einem freundlichen lächeln zu sich und wies mir an einzusteigen. Er war zuvor noch so freundlich gewesen und hatte meine Sachen von mir zuhause abgeholte. Ich hatte es nicht ertragen nach meiner heutigen Entlassung aus dem Krankenhaus, dort noch einmal hinzugehen.

"na kleines", lächelte er freundlich, doch in seinem blick lag auch Mitleid, den er leider nicht gut verstecken konnte, nachdem ich eingestiegen war. Ich schenkte ihm nur ein falsches kleine lächeln.

Er sah mich nicht sauer an. In seinem Blick lag nun nicht als Verständnis. James Blick viel wieder nach vorne, und er starrte den Motor, welcher nach dem dritten versuch dann auch ansprang. Erfreut strich James sich durch sein schwarzes haar, in welchen bereits ein paar Graue stellen zu finden waren. Und obwohl er bereits die 50 ansteuerte, hatte er sich ziemlich gut gehalten, und würde noch locker als 35-Jähriger, welcher einfach nur schon graue haare bekam, durch gehen.

Ich wandte meinen Blick nun von ihm ab, und Blickte nach Draußen. Und langsam aber sicher verließen wir die kleine Stadt in welcher ich die letzten acht Jahre gelebt hatte.

Mit einem griff in meine Jackentasche zog ich ein paar Kopfhörer heraus und steckte sie mir ins Ohr, während ich meinen Kopf ans Fenster lehnte, und meinen Gedanken versuchte nicht komplett ausgeliefert zu sein.

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"hö?", fragte ich nachdem mich James bereits zum dritten mal angetippt hatte, und ich erst jetzt wirklich zu ihm sah und mir die Kopfhörer aus den Ohren nahm. James lachte nur auf "wir sind da, zum dritten mal".

Erst auf seine Worte hin sah ich aus dem Fenster, und realisierte diesmal auch das wir wirklich schon im reservat waren. Ich zuckte nur mit den Schultern und stieg dann aus.

Mein Blick schweifte über die ganze Natur, und zu dem haus vor uns.

Ich schloss meine Augen und nahm die Luft und die Geräusche in mich auf. Wie ich das alles doch vermisst hatte, und das schlimmste war das mir das erst jetzt so richtig bewusst wurde.

"Soraya!", hörte ich mindestens zwei verschiedenen stimmen schreien, und im nächsten moment wurde ich schon von vier armen erdrückt. Ich schlug schlagartig meine Augen auf, und Blickte auf eine menge nackte haut die mich da umarmte.

"Embry, Jared?", brachte ich dann nach Luft schnappend raus. Sofort Liesen die beiden mich los, und warfen mir entschuldigende Blicke zu. "Sry, wir wollten dich nicht erdrücken", entschuldigte sich Embry für sich und Jared.

Ich musterte die Beiden erstaunt. Nicht nur das sie vor mir, Oberkörper frei rum liefen nein, sie waren es verändert, was nach Acht Jahren und nur wenigen zwischen besuchen, vor zwei Jahren auch kein wunder war.

Ich holte noch einmal tief Luft. "Kein Problem", sagte ich dann nachdem ich auch meinen erstaunten Blick von ihren Oberkörpern abwenden konnte, um ihnen nun ins Gesicht zu sehen. Beide waren ungefähr in meinen alter, und das machte für mich ihre Veränderung nur noch erstaunlicher.

"ich hab dich vermisst", sagte Embry dann und nahm mich wieder in den Arm. ich schlang auch meine Arme um ihn. "ich dich auch", gestand ich dann an seiner Schulter worauf man nur ein empörtes: "Und was ist mit mir", von Jared hörte. "Dich auch", lachte ich dann zu dem zweiten meiner besten freunde.

Der darauf auch wieder in die Umarmung einstieg. Ich hielt das allerdings auch nur ein paar Sekunden aus. "Jungs, ich hab euch zwar echt vermisst aber ihr seit mir zu heiß", ich drückte die beiden leicht von mir weg.

"Das hättest du uns nciht sagen müssen, das wissen wir", lachte Jared dann, und Embry stimmte mit ein. "das meinte ich doch nicht", schüttelte ich mit dem Kopf und verpasste beiden einen Klapps an den Hinterkopf. "Emely hat gekocht, kommt ihr!", schrie James dann

"he!", schrien die Jungs dann nach empört über den Klapps. Aber ich rannte schon zur Haustür. "Wenn ihr so trödelt bekommt ihr nichts mehr zu essen!", schrie ich ihnen noch zu, während sie sich die köpfe rieben.

Sofort wurden die beiden hellhörig und stürmten kurz hinter mir ins haus rein. Wobei sie mich fast umwarfen, sich jedoch gleich an den Tisch setzten, und ungeduldig auf Emelys Eintopf warteten, welchen sie grade auf den Tisch stellte.

Ich sah ihnen nur schmunzelnd zu, als mein blick auf Emely fiel die mich nun freundlich angrinste. "Soraya", hauchte sie nur und kam zu mir, um mich in eine herzliche, und nicht so erdrückende, Umarmung zu ziehen. "Du hast uns hier allen echt gefehlt. Und vor allem deinem Bruder", lächelte sie mich dann an.

Das funkeln in ihren Augen, wenn sie über Sam sprach war kaum zu übersehen. "es tut ihm wirklich leid. Er wollte ja kommen aber..", ich unterbrach sie. "ich weiß schon, er hatte keine Zeit", ich versuchte freundlich zu klingen, doch die Enttäuschung sprudelte nur so in meinen Worten. Ich trat an ihr vorbei und setzte mich dann zu den drei anderen an den tisch.

Embry und Jared hielten beide inne, beim essen, und sahen zwischen mir und Emely, die sich nun leicht enttäuscht an die Arbeitsplatte der Küchenschränke lehnte, welche genau neben dem Runden Esstisch mit den verschiedenen Stühlen stand.

"Embry mach den Mund zu, das ich ja ekelhaft", beschwerte ich mich dann, als die beiden nicht den Anschein machten bald wieder aufzuhören uns abwechselnd an zu starren. Ich nahm mir ein Stück Brot, aus dem Korb welchen Emely noch auf den Tisch gestellt hatte und fing an mir Kleine stücke davon abzureißen, und sie mir in dem Mund zu stecken.

Embry vor mir schüttelte langsam den Kopf, um sich wohl aus eine Art Trance zu holen, und klappte dann den Mund zu. Jared neben ihm lachte nur, über den verdutzen Ausdruck Embrys.

Schmunzelnd sah ich ihnen dabei zu wie sie sich gegenseitig boxten, und neckten, ehe beide sich wieder gierig über ihr essen her machten.

Es war schön wieder etwas Normalität zu erfahren.



Quileute- Gefährtin des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt