42. Sarkasmus und Neckerei

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"Ich hab Hunger", beschwerte ich mich und rieb meine Hand leicht über den Bauch. 

"Hunger?", fragte Jake fast ungläubig, worauf ich ihn einen düsteren Blick zuwarf.

"Ja, wieso?", er schüttelte nur leicht den Kopf, und musterte mich einige Sekunden 

"Naja, ist ja nicht so das du erst mehr als genug mengen an Fleisch in dich rein gestopft hast"

Empört schnappte ich nach Lust. "Das sagt genau der richtige. Soviel wie ihr immer verdrückt..", noch ehe ich mich weiter beschweren konnte stieg mir schon der wunderbare Geruch von Emilys essen in die Nase. 

Mir stand zwar der Sinn nach etwas anderen, aber Emilys essen war schließlich nicht schlecht.

Wie von der Tarantel gestochen ging ich immer schneller auf das Haus zu, ehe ich die Tür erreichte, und genauso schnell wie ich zum Haus gegangen war nach oben in mein Zimmer verschwand. 


Jake

Kopf schüttelnd beobachtete ich wie Soraya im haus verschwand, während ich an der Terrasse runter beugte um aus einem Versteck eine Hose zu holen. 

Jeder von uns hatte irgendwo Kleidung versteckt, oder nahm gegebenenfalls von den anderen mal was. Ich war jetzt nicht sonderlich scharf - schon wieder - nackt in Sams Haus aufzutauchen. 

"Jake!, wo warst du?", schrie mir Seth erfreut entgegen, als ich in die Küche trat, und auch die anderen schienen interessiert, doch gleichermaßen ungeduldig mit gierig Blicken auf die Herdplatte gerichtet, wo Emily grade noch stand.

"Ich hab doch gesagt das ich Soraya suche..", antwortete ich ihnen, und setzte mich ebenfalls an den Tisch

"-Mal wieder", ergänzte Jared meinen Satz und warf mir einen prüfenden Blick zu. 

"Und wo war sie dieses mal?", fragte er als wäre es das selbstverständlichste der Welt, wobei ich ja zugab das sie ziemlich oft verschwand. 

"Sie war ihm Wald", kam mir Soraya, die gerade zu uns kam, zuvor. 

"Ja, das dachte ich mir schon. Jake sollte aufpassen das du ihm nicht irgendwann endgültig davon läufst", Soraya verpasste Jared einen schallende schlag in den Nacken, ehe sie sich neben ihn auf eine Stuhl fallen ließ. 

Jared rieb sich schmunzelnd den Nacken.

Langsam viel mein Blick auf Sam, welcher bis jetzt schweigend da gesessen hatte, und sich alles schweigend mit angesehen hatte. 

Er sah aus wie eine Bombe, die jeden Augenblick hoch gehen konnte und alles um sich herum in fetzen reißen würde. 

Sam ließ seine Angewinkelten Arme sinken, an welcher seine Stirn gelehnt hatte, und öffnete die Augen. Mittlerweile lag nicht mehr nur mein Blick auf ihm, auch der Rest beobachtete ihn ganz genau. 

"Soraya", fing er seinen Satz an. "Wir reden nach dem essen", seine Stimme klang erschreckend ruhig, und monoton. 

Ich sah schon wie sie ein vermutlich provokanten Satz dazu von sich geben wollte, Mit einem Blick verdeutlichte ich ihr das sie das lieber lassen sollte.

Sie nickte nur leicht murrend, und schenkte sich etwas zu trinken ein, um gleich danach einen großen Schluck davon zu nehmen. 

"Was ist den hier los, alle so still", versuchte die fröhlige Emily die Stimmung wieder aufzulockern, was jedem in dieser unbehaglichen stille gelegen zu kommen schien. 

Sie stellte in die Mitte des Tisches ein Topf, einen Korb mit Brot, und einen ganzen Teller voller Fleisch. 

Wie die Hungrige Meute die wir nun mal waren füllte jeder seinen Teller mit mehr als genug. Der einzige unterschied war nur, dass wir mittlerweile eine Person mehr am Tisch hatten, die genauso viel aß. 

Ich schaufelte mir zufrieden mein essen in den Mund, während ich beobachtete wie Soraya und Jared sich ein Kampf ums letzte Stück Fleisch lieferten. jeder hatte seine Gabel im Fleisch und zog es zu sich, und auch hatte jeder mehr als der Rest von uns auf dem Teller. 

"Lass los!", knurrte Soraya Jared an

"Lass du doch los!", die beiden knurrten sich wie kleine Kinder an, was eine allgemeine Erheiterung lieferte. 

Mein Blick viel auf Emily, die sich hinter der Theke einen separat gelagerten Teller, für sich raus holte, und sich dann neben Sam setze. Sie konnte einem ja leid tun, mit uns allen die soviel fraßen, dass sie sich einen separaten Teller lagern musste. 

Zwischen ihr uns Sam schien wieder alles gut zu sein, zumindest warfen sie sich wieder verliebte Blicke zu.

 Ein im Duett geschrienes : "Hey!", von Soraya und Jared ließ mich wieder meine Aufmerksamkeit auf sie lenken, und zu einem Triumphierenden Paul, der sich das Stück Fleisch einfach geschnappt hatte, und in eins verschlang.

"Ihr habt genug, fresssäcke", grinste er die beiden an, welche leicht zerknirscht sich an ihren riesigen Essenhaufen wandten und aßen. 

Es sah schon extrem witzig aus wie die beiden synchron aßen. Man sah schon das die beiden sich wirklich liebten, auf freundschaftlicher ebene, alleine das zu denken erforderte mehr als genügend Überwindung von mir. 

Wenn ich nämlich ehrlich war wollte ich das sie nur mir gehörte, und sonst niemanden. das sie nur mich ansah und sonst niemanden. Meine Muskeln verkrampften sich leicht während ich darüber nach dachte. 

Soraya schien das gespürte zu haben, den sie warf mir einem Anfangs ernsten und dann amüsierten Blick zu. Auch wenn ich letzteres nicht ganz verstand.

Fragend sah ich sie an, kurz bevor ich mir mit der Gabel in die Zunge stach, und dann auch erst mein blick auf den Teller sinken ließ. Er war Leer, und ich hatte wohl einige Sekunden, wenn nicht sogar Minuten Lust "gegessen". 

Soraya fing stark an zu  husten, als sie sich wohl wegen meinem momentan Anblick, verschluckt hatte. 

Peinlich. Das war jetzt echt peinlich, und schmerzhaft. 

Embry klopfte Soraya lachend auf den Rücken, was dazu führte das sie kurz darauf schwer atmend wieder relativ normal Luft bekommen zu schien.

"Danke", lachte sie immer noch halb. 

Quileute- Gefährtin des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt