22. Lagerfeuer, Geraufe und sehnsüchtige Blicke

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"Hast du nicht gesagt das du weißt was du da tust?", tadelte ich Embry lachen, der nun seit einer geschlagenen halben Stunde versuchte das Feuer in gang zu bringen.

"Weiß ich auch", trotzig probierte er weiter rum. Ich lies meinen Kopf zur Seite auf die Schulter fallen, und rieb mir leicht den schon schmerzenden Nacken.

"Soll ich dir nicht lieber helfen?", Jared beugte sich leicht zu Embry runter, als würde er mit einem kleinen Jungen sprechen, was Embry ja manchmal auch noch war, und stemmte dabei seie Hände auf die Oberschenkel.

"Neein!". knurrte dieser darauf, zur Belustigung von uns beiden.

"Ach komm. Kleiner"

Ich hielt mir ruckartig die Hand vor den Mund, doch zu spät. Ein gewaltiger Lach Anfall, durch Jareds Worte ausgelöst.

Für einen Moment sah Embry ihn nur stumm an, um dann nur umso gewaltiger auf zu springen, und sich über seinen Kumpel her zu machen.

Dem anfangs aus einem gebalgte im Sand angefangene geprügelt wandelte sich schnell aus einer Mischung aus Jagt, Sand gewerfe, und ein erneutes wälzen im Sand.

So lustig es auch war, und so gern ich mich weiter um Sie lustig gemacht hätte kniete ich mich nieder und entzündetet das Feuer.

Dad hatte es mir damals gezeigt, als wir mit Sam Campen waren. Ich musste leicht grinsen bei dem Gedanken, und blickte noch einige Sekunden in das langsam entflammende Feuer.

"An was denkst du mein Kind?", ich blickte nun langsam hoch, zu Sue, welche sich mit einem freundlichen lächeln, auf den Baumstamm gegenüber von mir setzte.

"Ach an nichts besonderes", schmunzelnd musterte sie mich, und klopfte dann neben sich. Ich folgte ihrer bitte, und setzte mich neben sie. "Soraya...", beging sie und nahm meine Hand in ihr, um dann ihren Blick leicht Gedanken verloren von mir abzuwenden, und ins Feuer zu sehen.

"Es wird immer Dinge geben die wir nicht verstehen, und Dinge die uns Beschäftigen, aber es ist niemals eine Lösung sie zu verdrängen. Oder sie gar niemals anzusprechen. Wenn irgendetwas ist, egal was, ich habe immer ein offenes Ohr für dich", ich nickte stumm.

Natürlich wusste ich das, doch es war so schwer. Jede Erinnerung an Sie brannte in meinem Kopf. in meinem Herzen. Einfach im ganzen Körper. Manchmal frage ich mich warum nicht ich Tod bin, und sie leben.

"Ich weiß..danke", murmelte ich dann.

Noch einen Moment blieben wir zwei hier sitzen, und sahen einfach ins Feuer, als auch schon die anderen langsam kamen. Es sich ums Lagerfeuer füllte und ich mich zurück setzte.

"Seth hol Nachschub!", schrie Jared dem kleinen zu

"Wieso ich?", schon fast empört sah er ihn an. "Weil du der kleinste von uns bist"

"Da ist deine tolle Erklärung?", Seth sah ihn mürrisch an, während Jared einfach nur mit seinem Sonnyboy lächeln den Kopf zu ihm wandte und lächelte.

"Na komm ich helfe dir", lachte ich, nachdem ich mir genug von dem mir hier gebotenen Schauspiel angesehen hatte. Dankend sah Seth nun zu mir rüber, worauf ich auch aufstand, und wir langsam zurück zu den Häusern gingen.

"Lass ihn aber mehr tragen. Soraya!", hörte ich Jared dann noch rufen, worauf ich einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte, und Seth freundschaftlich an den Schultern zu mir zog.

"Wo habt ihr den die ganzen Sachen unter gestellt?", fragte ich ihn, während wir schon fast an den ersten Häusern waren.

"In Jakes Garage", lächelte er mich unbeschwert an, während bei mir ein dicker Kloß im hals heran wuchs, der mir drohte die Luft abzudrehen.

"Soraya, alles gut", besorgt sah er mich mit seinen unglaublich niedlichen Glubsch Augen an. Mein Atem kehrte langsam zurück, und so nickte ich und wuschelte ihm mal wieder durchs haar.

"Klar.."

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So gut wie die Jungs die Sachen in jakes Garage versteckt hatten dauerte es etwas bis wir alles was wir brauchten zusammen gesucht hatten, und dann uns auf den Rückweg machten.

"Warum hat das den so lange gedauert, meine Sklaven!", lachte Jared uns schon von weitem aus.

"Wenn ihr das da so scheiße versteckt kein wunder", ich lies den Kanister Bier zu Boden fallen, sodass es ordentlich anfing zu klappern, und ich das ein oder andere schmerzhafte aufseufzen hörte. Da tat nun auch wirklich in den Ohren. Nicht eines meiner besten Idee.

"Du Jared", mit drohenden zusammen gedrückten Zähnen kam ich langsam auf ihn zu.

"Ja mein Schatz", grinste er nur weiter, als gäbe es nichts das dieses grinsen zum erlöschen bringen könne.

"Wie hast du mich grade genannt?", er drehte noch ein Stück Fleisch, auf dem grill vor ihm um, und sah mich dann wieder an. "Sklavin, aber keine sorge du bist meine Lieblings Sklavin"

"Cameron!!", schrie ich ihn bösartig an, und schütte eine volle Bier falsche über ihn aus. Er sah mich ha genau so an, wie ich mir einen begossenen Pudel vorstellen würde.

Außer meinem nun schallenden Gelächter hörte ich auch die anderen, und unter ihnen vor allem Seth, wo wohl deutlich die Schadenfreude dominierte. Aber das gönnte ich ihm.

"Urley!!", ahmte er nun mein Geschrei nach, und packte mich schneller als ich sehen konnte.

"Ich wollte dich grade einfach fest Umarmen", lallte er belustigt, und drückte mich immer fester an sein von Bier verklebtes Shirt.

"Ja-red", keuchte ich, fast erwürgt von ihm. "Oh sorry", Jared lies mich wieder auf die Füße fallen, und kratzte sich dann verlegen den Hinterkopf.

Doch da gab es etwas das meine Aufmerksamkeit mehr auf sich zog. Jake. Im Augenwinkel sah ich wie er sich grade wieder auf den Stamm gleiten lies. Er hatte wohl zu mir gehen, und helfen wollen.

Es war fast so süß das ich meine Wut ihm gegenüber vergessen wollte. Nein. vermutlich hatte ich das schon, aber es sollte noch nicht so wirken.

Ich wandte mich nun wieder Jared voll Ends zu, und schlug im grinsend auf die Brust. "Irgendwann bringst du noch wenn um", lachend drängte ich mich an ein paar Leuten zu meinem platz vor.

"Alles gut?", fragte Leah mich kichernd. "Klar doch", lächelte ich eine meiner einzigen Freundinnen an.

Sie erzählte mir noch etwas doch dies schien mir ganz weit weg, als ich meinen Blick nach vorne richtete, und dem von jake traf. Eigentlich hatte ich ihn nicht ansehen wollen, und ignorieren wollen, doch irgendwann brachte meine Augen immer wieder dazu ihn zu suchen. 

Quileute- Gefährtin des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt