30. Knochenbrüche

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„Das ist sie", hörte ich eine Schrille, ekelhafte Stimme, als ich mich nachdem schließen, oder mehr zuknallen der Tür, vom Klassenraum weg bewegen wollte.

„Na", ich verdrehte die Augen. Auf ein Gespräch, dessen Stimmenträgerin mir jetzt schon Ohrenschmerzen bereitete konnte ich verzichten.

Ich war noch nie für Nettigkeiten bekannt gewesen, und das hatte ich jetzt auch nicht vor zu ändern.

Vor allem nicht da mir diese hohen laute meine Gute Stimmung genommen hatten.

Mein Trommelfell schmerzte fürchterlich. Und jetzt wurde mir erst bewusst wie empfindlich es tatsächlich war.

Vorher hatte ich es verdrängen wollen, aber seit gestern erschien es mir schlimmer geworden zu sein.

„ich rede mit dir!", meine Gedanken wurden prompt von dieser Stimme übertönt.

Am liebsten würde ich mir das Trommelfell ausstechen, oder ihr die Zunge raus reißen

Ich tendiere ja zu letzterem.

„Hallo", ihre stimme hörte sich immer höher und empörter an, und ich glaubte klackernde schritte zu hören, die langsam in meine Richtung kamen.

Ich ließ mit einem, für meine Ihren zu lauten knallen, die Bücher fallen.

Nun mit den Händen an meinen Ohren versuchte ich die Geräusche, die immer schlimmer wurden auszublenden. Es war schön nicht mehr nur ihre Stimme, die mir zunehmen schlimmere schmerzen verursachte.

Es kamen immer mehr dazu. Das atmen der Leute in den Klassenräumen Geräusche von stiften auf Papier. Ich konnte mir alles Bildlich vorstellen.

Verzweifelte raufte ich mir die Haare, und drückte die Hände immer feste gegen meine Ohren.

Eine Hand packte mich an der Schulter. Bohrte ihre Fingernägel durch den Stoff meines T-shirst und veranlasste mich dazu mich umzudrehen.

Dabei schleuderte ich meine Arme so weg, das ihre gleich mit von meiner Schulte geschubst wurden.

Geschockt sah die brünette mich an. Ihre Freundin welche einige Zentimeter hinter ihr gestanden hatte kam sofort besorgt zu ihr.

„Alles in Ordnung?", ich wollte ihnen beiden gerade so sehr die Köpfe vom Leib reißen.

Wieso konnten sie nicht einfach still sein. Alle, nicht nur die beiden. Ich rieb meine Zähne bedrohlich aufeinander, und verengte die Augen zu angriffslustigen schlitzen.

Noch nie hatte ich so eine Mordlust verspürt.

„Jaja, alles gut", das Mädchen ignorierte die Besorgnis ihrer Freundin mit einer abwertenden Handbewegung, und richtete ihre Haare.

Als wäre da auch nur eine Strähne verrutscht.

Missgünstig musterte ich sie weiter. Ich presste meine Hände zu Fäusten zusammen.

Irgendwas sagte mir das ich mich zurück halten musste, aber etwas anderes war gierig.

Nur wonach gierig wusste ich nicht.

Plötzlich lachte das Mädchen und sagte an ihre Freundin gewandt: „Sie ist halt genauso irre wie ihr Vater. Er soll in einem Rausch seine Frau und sich selbst umgebracht haben"

Kurz darauf wandte sie sich wieder an mich „oder sag ich da was Falsches. Er war doch Alkoholiker, Versager und ein mör..", weiter konnte ich sie nicht sprechen lassen.

Der Instinkt der sagte ich solle mich zurück halten war in diesem Moment von der Wut und gier verschlungen worden.

Ich riss sie nach unten. Drückte sie an den Schultern härter auf den Boden, ehe ich meine Hand an ihre Kehle drückte.

Sie schrie und versuchte sih zu wehren. „Was hast du gesagt?" Du billiges Miststück", brüllte und knurrte ich sie an, während sie nach Lust schnappte, und versuchte mich von ihr weg zu drücken.

Hinter mir hörte ich immer mehr Leute, und Stimmen, doch sie erschienen mir zu weit Weg.

Ich hörte nur ihre schreie.

Die schreie der Schlampe. Wie konnte sie es nur Wage so über meinen Vater zu reden.

Mit ihrem Arm berührte sie meinen. Sie war schon um einiges schwächer, jaspste nach Luft.

Ich drückte ihre Arme Runter, als wäre es nichts.

Kurz darauf war ein unüberhörbares knacken zu hören, und ich spürte wie Hände mich weg rissen.

Ich schrie und strampelte als ich immer weiter von ihr weggerissen wurde.

Ich wollte dieses starke Bedürfnis sie Umzubringen befriedigen.

Immer wieder hörte ich rufe, doch sie waren so dumpf, als wäre ich unter Wasser.

Ich trat, schlug und kratzte weiter. Meine Hände und Füße trafen auf Fleisch und Knochen von Leuten die ich nicht identifizieren konnte.

Irgendwann schaffte ich es mich los zu reißen, und erkannte nun wer mich aufgehalten hatte.

Paul, Jared und Jacob.

Jacob

Immer wieder wiederholte ich ihr Namen, während ich langsam Rückwerts ging und schließlich raus rannte.

Ich hörte ihre verzweifelten rufe. Und auch als ich Kilometer weit gerannt war glaubte ich sie noch zu hören. 

Quileute- Gefährtin des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt