6.

4.6K 217 5
                                    

„Ihr seid so süß zusammen!" brach Zoe die Stille, als wir gerade auf die Autobahn fuhren.

„So süß, dass mein Vater noch einen riesen Aufstand machen wird." Warf ich traurig ein.

„Ach Quatsch! Zieh dein Ding durch! Schließlich bist du alt genug."

Ich zuckte mit den Schultern und konzentrierte mich weiter auf die Straße.

„Ich kann meinem Vater nicht einfach in den Rücken fallen."

„Was hat seine Niederlage jetzt eigentlich für eine Auswirkung auf den Pakt?"

Seufzend Atmete ich aus und zuckte erneut mit den Schultern.

„Ich weiß nicht. Es kann sein das Theis alle guten Vorsätze, die wir uns vorgenommen haben, über den Haufen wirft. Hat er überhaupt ein richtiges Rudel?"

Zoe verhinderte, dass ich weiter in Gedanken abschweifte, indem sie die Musik laut drehte und wild dabei mitsang und tanzte. Schmunzelnd gab ich mehr Gas, sodass sie begeistert in die Hände klatschte.

Bei ihr zuhause setzte ich sie ab, half ihr den Koffer ins Haus zu tragen, da ich ja deutlich mehr kraft hatte als sie und setzte mich anschließend zurück ins Auto um heim zu fahren.

Zuhause wartete schon das halbe Rudel auf mich. Anhand ihrer Blicke konnte ich ausmachen, dass einige wohl schon erfahren habe, dass ich zu Theis gehöre.

„Hanna!" murrte mein Vater und nickte mit den Kopf ins Haus.

Seufzend nahm ich mein Gepäck und ging langsam zu ihm hoch.

„Setz dich in die Küche zu deiner Mutter." Kamm es kalt von ihm. Ich weitete geschockt die Augen, nickte jedoch ohne jegliches Kommentar von mir zu geben.

In der Küche saß meine Mutter an der Stirnseite und hatte das Gesicht in ihren Händen vergraben.

„Alles okay?" fragte ich sie besorgt.

„Geht schon" sie sah mir traurig lächelnd in die Augen und strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

„Du bist meine Wunderhübsche, tapfere Tochter. Ich möchte das du weißt, dass ich nur das Beste für dich möchte und ich dich immer, immer, immer lieben werde."

Oh oh, Wieso sagt sie das? Das kann doch nichts Gutes bedeuten! Wie recht ich damit hatte, sah ich, als mein Vater seelenruhig die Küche betrat und bedacht langsam den Stuhl mir gegenüber zurück schob, um sich zu setzen.

„Hanna." Fing er an und kratzte an dem Verband um seinen Hals. „Du bist also sein Mate."

Ich schluckte und bejahte diese Frage, welche  versteckt hinter der Aussage steckte.

„Aber du bist ein Kluges Mädchen, hab ich recht? Du wirst nicht zu ihm laufen. Du wirst dich nicht Markieren lassen. Du wirst ihn ablehnen und dir einen anderen Freund suchen. Ihn lieben, heiraten, Kinder bekommen und mich eines Tages an Theis rechen, hab ich recht? Du wirst dich Rechen weil er mir meinen Posten streitig gemacht hat UND ich dabei fast gestorben bin. Hörst du, Hanna? Ich bin fast gestorben."

Seine Stimme war viel zu ruhig. Er sprach es wie eine Drohung aus, zumindest fühlte ich es so.

„Was hat Theis gemacht?" fragte ich.

„Menschen getötet. Und das Jahre...JAHRHUNDERTE lang!" rief mein Vater und knallte seine Faust auf den Tisch.

Meine Mutter und ich zuckten zusammen und ich erinnerte mich an Zoes Worte.

„Ich bin glaube alt genug, um entscheiden zu können, wer mir schadet und wer nicht." Sagte ich.

Mein Vater begann unregelmäßig zu atmen. Eine Zornesfalte bildete sich auf seiner Stirn.

Du wirst dich von ihm fern halten! Du wirst ihn ablehnen!" Er schrie es mir mit solch einer Wucht ins Gesicht, dass ich nach seinen Worten noch ein Leises Fiepen in den Ohren hatte. Wie in Trance stand ich auf und lief zur Tür. Mein Vater schrie noch irgendetwas, doch ich hatte schon meine Gestalt gewechselt und sprintete in den Wald.

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt