Revenge

15.

Ich hörte nichts mehr von Theis. Zwar hatte ich ihm eine Nachricht geschrieben ob es ihm gut geht und er hatte auch mit einem "ja" geantwortet, doch je näher der Voll ohne kam, desto mehr spürte ich dieses seltsame Gefühl im Bauch. Ihm ging's nicht gut. Ihm konnte es gar nicht gut gehen.
Mein Vater hatte sich nach und nach wieder eingekommen, als er bemerkte, das ich nur zuhause rum lungerte und nicht den Kontakt zu Theis suchte.
Heute war es soweit. Der Vollmond würde in dieser Nacht wieder hoch am Himmel stehen und mir allem Anschein nach eine schlaflose Nacht bescheren.
Ich stand heute schon ziemlich früh auf da mich diese innere Unruhe nicht ausschlafen ließ. Mit einem Pott Kaffee und Müsli setzte ich mich auf die Couch und scrolle derweilen Instagram und co durch. Plötzlich bekam ich einen Anruf von Theis. Verwundert nahm ich ab.
,,kannst du zu mir kommen?" Fragte er direkt.
,,ja?" Fragte ich skeptisch. Kann er nicht erklären was er von mir möchte?
,,Milan holt dich in 20min ab." Fügte er noch hinzu ehe er auflegt.
Was  war das bitte? Total irritiert legte ich mein Handy weg und packte das Geschirr in die Spülmaschine.
Um mir wenigstens noch etwas halbwegs vernünftiges an zu ziehen, ging ich in mein Zimmer. Gerade als ich zurück in die Küche ging um meinen Eltern einen Zettel zu hinterlassen, klingelte es an der Tür.
,,Komme!" Rief ich etwas lauter.
Eilig kritzelte ich die letzten Buchstaben und nahm Handy und Schlüssel in die Hand. Ich öffnete die Tür und Milan wippte vor der Haustür auf und ab.
,,ich hab damit gerechnet das du noch 5 Stunden brauchst bis du fertig bist" grinste er.
,,Theis hat gesagt ich hätte 20min" erklärte ich ihm.
,,Bella wäre noch lange nicht fertig"
,,ich bin nicht Bella"
Am Straßenrand stand ein mattschwarzer Sportwagen. Die Blicke der Rudel Mitglieder ignorierend, stieg ich in das Auto und wartete auf Milan.
,,Was Geiern die mich so an?" Brummte er mit zusammengekniffenen Augen.
,,Sie Geiern dein Auto an!"
,,Ist nicht meins. Alle mattschwarzen Blechbüchsen gehören deinem Schatzi." Sagte er. Ich verdrehte die Augen und lehnte mich zurück in das Teure Leder.
Milan fuhr angenehm. Wahrscheinlich lieh er sich Theis Auto öfter einmal aus.
Als wir Theis Territorium erreichten, wurde ich automatisch ruhiger. Ich fühlte mich voll und ganz wohl. Vor dem Alphahaus hielt Milan an und ich steig schon mal aus. Wieder war die terrassentür geöffnet und ich Schlich hinein.

Stille.

,,Hanna" sagte Theis. Er stand ganz plötzlich hinter mir und schaute mich emotionslos an. Seine Augen wechselten zwischen grau und rot. Ich stand skeptisch im Raum und wusste nich ganz was ich machen sollte.
,,Na Chef alles klar?" Fragte Milan, der inzwischen auch rein gekommen war.
,,nein.ich bin immer noch dafür das sie verschwindet." Kam prompt die Antwort. Wow, ich bin hier ja richtig erwünscht....
,, Theis es muss sein" ermahnte ihn eine dritte stimme, welcher folglich dem Rudelarzt zuzuteilen war.
,,sie ist in Gefahr" gab Theis zu bedenken.
,, warum sollte ich überhaupt hier her?" Fragte ich die drei.
,, wir wollen ausprobieren ob es etwas ändert wenn seine Mate in der Nacht in seiner Nähe bleibt" sagte Milan.
,,dämlich" knurrte Theis nur mit zusammengekniffenen Augen.
Ich zuckte die Schultern  ,,was kann denn schlimmstenfalls passieren?"
Theis sah mich an als hätte ich sie nicht mehr alle beisammen. ,,ich könnte. Nein falsch ich werde die Kontrolle verlieren und dich entweder markieren, oder töten. Oder beides" sagte er während er sich ein Glas Wasser einschenkte. Plötzlich klirrte es und das Glas in Theis Hand war zerbrochen. Genervt sah er die Splitter in seiner Hand an und schleuderte sie in die Ecke. Auf dem Boden hatte sich eine Wasserpfütze, vermischt mit Theis schwarzen Blut gesammelt.
,,kein Bock mehr!" Zischte Theis und war im nächsten Moment nach oben verschwunden.
Geschockt hatte ich die Augen geweitet, während Milan schon anfing die Scherben mit dem Fuß auf einen Haufen zu kicken.
,,an Vollmond geht ständig was kaputt. Er kann seine Kraft kaum einschätzen und zerdrückt demnach reihenweise Gläser, Besteck, Handys.... Das Zeug eben"
Dieser Kerl legt eine Gelassenheit an den Tag wo man neidisch werden könnte.
,,ich geh mal nach ihm schauen" sagte ich und machte mich auf den Weg nach oben.