16.

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Theis stand mit dem Rücken zu mir, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte aus dem Fenster.
,,Hey!" Machte ich auf mich aufmerksam, wobei er mich definitiv schon bemerkt hatte.
,,geh runter zu den anderen. Oder fahr gleich nach Hause" brummte er.
Ich atmete hörbar aus und verkniff mir ein genervtes augenverdrehen. Langsam ging ich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. Theis zuckte zusammen und kniff krampfhaft die Augen zu.
,,bitte Hanna" presste er hervor.
,,vergiss es. Ich lass dich nich alleine" hauchte ich.
Plötzlich drehte er sich herum und sah mich eindringlich an. Seine blutroten Augen schienen mich förmlich zu erdolchen.
,,ich hab dich gern noch lebend, morgen früh" sprach er langsam. Wie hypnotisiert starrte ich auf die Fangzähne in seinem Mund.
,,ich dachte du hast dich unter Kontrolle"
,,die Zelle im Keller hält mich in Schach. Hoffe ich zumindest."
Seine Hand strich zitternd meine Wange entlang bis zu meinem Hals, wo sie auf der Halsschlagader verweilte. Ich könnte schwören dass er meinen schnellen Herzschlag spürte.
,,Du hast Angst" sagte er. ,,Richtig so. Vielleicht hältst du dich dann endlich von mir fern"
Ich hörte nicht auf ihn und setzte mich auf sein Bett.
,,geht's dir morgen wieder gut?" Wollte ich wissen. Theis zuckte schwach mit den Schultern und fuhr sich einmal durch sein dichtes schwarzes Haar. ,,kommt drauf an ob du morgen früh noch lebst"
Ich zog die Augenbrauen zusammen und gab ein leises Knurren von mir. Langsam war ich am Ende mit meiner Geduld.
,,Hör auf Theis! Hör einfach auf!" Wild gestikulierend stand ich auf und stellte mich ihm gegenüber. ,,ich hab die Schnauze voll das du so einen Müll von dir gibst. Kannst du mal aufhören davon aus zu gehen, dass ich morgen nicht mehr lebe?"
,,nein?"
Ich holte aus und vereinte meine Hand mit seiner Wange. Im selben Moment bereute ich meine Tat denn Theis schien auf 180 zu sein. Er spannte sich an und seine Kiefermuskeln arbeiteten.
Die Tür wurde erneut geöffnet und Milan kam herein.
,,alter soll ich euch beide in eine Zelle stecken?!" Vorwurfsvoll sah er mich an und schüttelte demonstrativ den Kopf. Ich hatte wohl übertrieben mit der Ohrfeige. Andererseits hat er es provoziert...
,,ich bring dich runter okay?" Fragte er nun ruhiger. Theis nickte wortlos und folgte ihm, ohne mir eines Blickes zu würdigen, nach unten.
Erschöpft ließ ich mich erneut auf seinem Bett nieder. Es war ordentlich, und sah nicht so aus als würde es oft benutzt werden. Wie ein paar Nächte zuvor rollte ich mich darauf ein und nahm mir das Buch von dem Nachttisch neben mir.
Nach den ersten Paar Seiten hatte ich mich hinein gefunden und tauchte in die mir völlig neue Welt ein, welche in dem Bauch beschrieben wurde.

Dabei ignorierte ich gekonnte das rasseln der Ketten ein paar Stockwerke unter mir.

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt