24.

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Ein paar Tage sind vergangen seit ich aus dem Rudel getreten bin. Theis hat es noch nicht offiziell gemacht, dass ich nun zu ihm gehöre. Auch Bella sehe ich öfter bei ihm. Grübelnd, warum sie jetzt wieder an ihm hängt, legte ich die restlichen Sachen zusammen und verstaute sie in unserem gemeinsamen Schrank.

„Kommst du mit trainieren?" fragte Milan. Er wurde nach und nach immer mehr zu einem sehr guten Freund. Ich liebte seinen Humor und sein Wesen. Er war etwas Besonderes. Leicht verrückt, aber unglaublich sympathisch.

„Ähm ja.." sagte ich kurz.

Er schmiss sich auf unser Bett und sah mir dabei zu, wie ich meine Arbeit beende.

„Über was denkst du nach?"

Kurz schloss ich die Augen und verfluchte ihn dafür, dass er mich schon jetzt so gut kannte.

„Bella" sagte ich ehrlich. Was brachte es mir ihn an zu lügen? Er sah doch selbst wie sie ihm auf die Pelle rückt.

„Dachte ich mir schon" er lächelte mich mitleidig an und stand auf. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Bella hat keine Chance. Siehst du nicht was er dir für blicke zu wirft? Ganz schön heiße Luft zwischen euch.." auf seinen Lippen bildete sich ein perverses Lächeln, welches ich mit Verwirrtheit quittierte.

„Hast du was genommen?" fragte ich ihn skeptisch.

„OOOOH JAAA" rief er aus. „Guuutes Zeug."

Ich seufzte und öffnete die Tür.

„Will ich wissen was es war?" er schüttelte lächelnd den Kopf und machte die Tür, nachdem wir das Schlafzimmer verlassen hatten, hinter sich zu.

Auf einer Lichtung nicht weit von dem Alphahaus entfernt kämpften ein paar Wölfe miteinander.

Milans schwarzes Fell hob sich sehr von meinem eigenen, Sandfarbenen ab. Es war ziemlich viel los auf der Lichtung. Theis stand mit dem Rücken zu uns, jedoch drehte er eins seiner Ohren nach hinten, sodass er uns sicher schon bemerkt hatte.

Bella kämpfte gerade mit Erik, wärend Antonia einen mir unbekannten Wolf auf den Boden drückte.

„Hast du Lust auf eine Runde?" fragte mich Milan und selbst in seinen Wölfischen Zügen blieb das dreckige Grinsen nicht aus.

Ich verdrehte die Augen. Theis hatte ihn gehört und gab nun ein warnendes Knurren von sich.

Ich stellte mich Milan gegenüber und fixierte ihn mit meinem Blick. Der Nachtschwarze Wolf kam mit großen Sprüngen auf mich zu und ich wich geschickt aus. Aus dem Augenwinkel sah ich Theis, der mich aufmerksam beobachtete.

In einem unachtsamen Moment schaffte Milan es, sich in meine Schulter zu verbeißen, sodass ich unter seinem Gewicht zusammenbrach und meine Nase im Dreck vergrub. Kurze Zeit später war das Gewicht weg und stattdessen hörte ich etwas von mir entfernt Milans verärgertes Knurren. Ich stand auf und schüttelte mich, um den Dreck aus dem Fell zu bekommen. Am Rande der Lichtung lag Milan an einem Baum und legte wütend die Ohren an. Theis stand vor ihm, baute sich gefährlich auf und fletschte die Zähne.

„Was ist denn los?" rief ich. Leicht humpelnd lief ich zu ihnen und schaute zuerst nach Milan. Theis ignorierte ich gekonnt.

„Er hat dich verletzt!" knurrte dieser. Ich drehte mich zu ihm und erhob mutig den Kopf.

„Das kommt vor bei einem Training. Du hast kein Recht Milan gegen den Baum zu schleudern. Er hat nichts getan!" Ich war richtig angepisst. Erst ignoriert er mich, und plötzlich tut er einen auf übervorsichtiger Beschützer.

„Ich kann tun und lassen was ich will!" seine Stimme nahm einen drohenden Ton an und langsam wurde mir mulmig.

„Lass es bitte Theis. Ich wollte es ja so. Kümmer du dich um deinen eigenen Kram" ich drehte mich um, half Milan beim Aufstehen und ging mit ihm ein Stück weg. Unser Theater hatte für reichlich Aufsehen gesorgt, wie ich feststellen musste. Weder Milan noch ich hatten weiterhin Lust, mit den anderen zu trainieren. Theis ging mir ebenfalls auf den Keks und ich wollte ihn für heute nicht wieder sehen. Wie kann man sich denn so daneben benehmen?

Du musst dich nicht für mich einsetzen." Sagte Milan, nachdem wir außer Hörweite waren.

Doch. Muss ich. Theis hat einfach einen an der klatsche!" sagte ich verärgert. Milan winselte und legte traurig die Ohren an. „Ich wollte dich nicht ernsthaft verletzen und auch nicht Streitigkeiten zwischen euch auslösen"

Ich drückte ihm meine Schnauze in sein Schwarzes Fell und drückte ihn etwas zur Seite.

„Hör auf so einen Unfug zu reden."


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