Ratet mal wer vor 10 Minuten grade aus dem Bett gekrochen kam und jetzt, nur notdürftig Zähne geputzt und Haare gekämmt in dem Auto meiner Eltern sitzt.
Richtig. Die kleine Hanna.
Wie ich vorher gesehen hatte, sitze ich nun mit einer schwarzen Jogginghose und einem Top auf der Rücksitzbank und lasse die kritischen blicke meines Vaters von dem Rückspiegel aus über mich ergehen.
In einem großen Konferenzsaal fand die Sitzung statt. Die anderen Alphas waren schon da und ich sah Pascal aus dem Augenwinkel mit seinem Alpha reden. Zielstrebig setzte ich mich an der Stirnseite links neben meinem Vater, meine Mutter saß rechts von ihm. Alle nahmen Platz und mein Vater wollte gerade die hier anwesenden begrüßen, als die schwere Holztür aufflog und Theis, flankiert von Eric und Milan, den Saal betrat.
„Na na.. Ihr wollt doch nicht etwa ohne mich anfangen?" sagte Theis gespielt verletzt und griff sich zusätzlich noch ans Herz, um die Ironie dieses Satzes noch etwas zu verstärken.
„Was machst du hier?" knurrte mein Vater wie auch schon beim ersten Treffen zwischen den beiden.
„Die Frage ist eher was du vorhattest zu tun?"
Ich lugte auf den Zettel, welcher meinem Vater gegenüber lag und überflog den Inhalt. Nachdem ich auf angriff, Vollmond und Berge gestoßen bin, zog ich die Augenbrauen skeptisch zusammen und las gründlicher. Theis und mein Vater stritten so lange über die Daseinsberechtigung Theis, bis ich sie mit einem Lauten „NEIN!" unterbrach.
Ich war wütend. So unglaublich wütend.
Eric schaute mich besorgt an und auch alle andern im Raum hatten sich zu mir gedreht.
Ich nahm den Zettel in die Hand und schaute meinen Vater fassungslos an.
„Entweder du bist total bescheuert oder einfach nur ein Egoistisches Arschloch!" rief ich und stand auf.
„Gib mir das zurück!"
Ohne auf ihn zu achten setzte ich meinen Weg fort und stellte mich zu Theis auf die andere Seite des Tisches.
Theis nahm mir sanft den Zettel aus der Hand und las die Stichpunkte.
„Du hattest vor mein Rudel an zu greifen?" fragte er gelangweilt. Alle in diesen Raum schauten überrascht und murmelten wild darauf los.
„Du kannst nicht einfach auftauchen und mein ganzes Leben, meine ganze Existenz und meine Familie zerstören."
Versuchte es mein Vater zu erklären. Seine Stimme zitterte verdächtig.
„Was glaubst du wer sich dir anschließt, hm? Schließlich brauchst du mehr Anhänger um eine Chance gegen mich zu haben." Theis Augen färbten sich provozierend rot.
„Hier gibt es sicher jemanden der dich genauso hasst wie ich!"
Theis zog die Augenbrauen interessiert nach oben. „So.. ist das so? Wer hat Lust gegen mich Krieg zu führen, einmal Handzeichen bitte" forderte Theis.
Totenstille im Raum. Alle Hände blieben unten, außer die meines Vaters.
Theis knüllte das Papier zusammen und schmiss es meinem Vater an den Kopf.
„Ich glaube es ist sowieso besser wenn wir uns alle hübsch vertragen. Schließlich gehört Hanna bald zu meinem Rudel und es ist ratsam nicht gegen das Rudel der eigenen Tochter Krieg zu führen. Gerade wenn ihr Mate ein Hybrid ist." Theis begann zu lächeln wärend mein Vater mit hochrotem Kopf aufstand und sein Stuhl nach hinten kippte.
„Papa er hat Recht." Unterstützte ich Theis.
„Du wirst nicht das Rudel wechseln."
„Doch! Und wenn nötig noch heute! Ich bin alt genug! Ich hab es satt das du dich nu in mein Leben einmischst!"
Theis legte beruhigend seinen Arm um meine Schultern und küsste meine Schläfe.
„Und noch was. Ich hab hier das sagen nicht du."
Mein Vater schaute Theis mit einem Killerblick an und verließ den Saal. Meine Mutter kam zu mir und nahm mich fest in den Arm.
„Ich steh voll und ganz hinter dir, Maus!" flüsterte sie und löste sich anschließend von mir.
Dann trat sie zu Theis. Er lächelte meine Mutter warm an und zog sie an seinen Körper.
„Ich pass auf deine Tochter auf, versprochen!" sagte er. Meine Mutter bedankte sich und verließ ebenfalls den Saal.
DU LIEST GERADE
Revenge
Werewolf„Bereust du es, den Vater deiner Mate fast umgebracht zu haben?" wollte ich wissen. Er wand den Kopf zu mir und sah mich ehrlich an. Er gab mir einen Einblick in seine Gefühle. „Nein." Kam die passende Antwort. Ich atmete tief aus und wagte todesm...