Einundzwanzig

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Endlich hatte Jared das Lager erreicht. Doch er wollte seinen Augen nicht trauen.

Es war zwar schon etwas her seit er das letzte mal da war, aber der Zustand war schrecklich, genauso wie die vielen Verletzten.

"General?" Erklang es hinter ihm als er vom Pferd stieg.

Vor ihm stand Antero, einer seiner damaligen Männer, die er mit ins Schloss gebracht hatte. Freudig begrüßte er ihn.

"Wie geht es dir? Ich habe mir so oft überlegt was mit euch geschehen war bei dem Überfall. Haben es die anderen es auch geschafft?"

"Ja, keine Sorge."

"Wo sind sie? Warum seid ihr so wenige?" Mehr Männer erkannten Jared und kamen zu ihm.

"Die meisten sind Tod. Die Männer aus deinem Trupp sind mit der Königin losgegangen."

"Du wirst es nicht glauben! Sie hat deren Lager mit Schnee bedeckt und den Riesen besiegt!"

"Sie hat auch nicht mal geschrien als ihr Arm wieder eingerenkte wurde."

"Das nenn ich mal Königin! Schade das keiner von uns sie je heiraten könnte."

Jared brachte die entstehende Unruhe zum schweigen. "Wo ist sie jetzt?"

"Der Graf wollte mit ihr sprechen, General Noel, Prinz Esko und eine Hand voll Männer ist mit gegangen. Wir sollten hier warten."

"Idioten!" Brummte Jared. "Es könnte ein Hinterhalt sein oder was wenn das Gespräch in eine falsche Richtung geht? Jeder der ein Schwert halten und einen Pfeil abschießen kann, macht sich jetzt bereit!"

Während des regen Treiben fischte sich Jared Antero noch mal heraus.

"Ist Prinz Ivars nicht mit seinen Männern angekommen?" Jared hatte mit einer großen Auseinandersetzung gerechnet, dabei hatte er nun niemanden neues entdecken können.

Der Mann schüttelte den Kopf. "Nein außer der Prinzessin und Prinz Esko kam keiner an. Nur noch du."

Es passte nicht. Jared war nach der Truppe los, sie hätten vor ihm da sein müssen.

Die Männer waren für seinen Geschmack ein wenig nachlässig geworden. Was hatten sie nur getrieben als er nicht da gewesen war?

Endlich konnten sie aufbrechen. Die Soldaten hatten nicht zu viel versprochen, das ganze feindliche Lager lag im Schnee.

Jared stand weiter vorne als die anderen, er musste das Gespräch möglichst mit verfolgen.

Da stand nun seine Liebste vor dem alten Grafen, neben ihr, General Noel und ihr Bruder.

Zu Jareds Überraschung stand neben dem Grafen sein Sohn, er selbst hatte den jungen Mann nur einige male getroffen.

"So so, Ihr habt also meinen besten Krieger umgebracht. Unehrenhaft bei einem Überfall." Begann der Graf.

"Ich habe lediglich mein Leben verteidigt." Sprach Vienna.

"Mir wurde gesagt Ihr seid nun Königin. Gratuliere, nun tragt Ihr die Schande Eures Vaters weiter."

"Ich bin hier um zu verstehen was die Ursache dieser Auseinandersetzung ist. Ich bin hier, weil ich schnellstmöglich ein Friedensabkommen mit Euch möchte."

"Ha! Euer Vater hat mir, nein, meinem Sohn, das verwehrt was ihm zustand!"

"Was hatte er ihm verwehrt?"

"Wir haben damals gemeinsam entschieden, bei der Geburt seiner ersten Tochter, dass Julien sie heiraten solle. Wir wollten uns zusammen schließen, mein Sohn hätte der nächste König werden sollen."

FrühlingstauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt