Swapped love ||| Sehun

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Sehun

,,Sowas ist möglich?" frage ich skeptisch Mina, die neben mir auf dem Rasen sitzt und die anderen Mädchen beobachtet. ,,Tu nicht so als hättest du das noch nie gemacht."
Um ehrlich zu sein habe ich auch noch nie einen zweifachen Salto von einer Menschen Pyramide gemacht, aber ich bin auch noch nie zuvor im Cheerleading Team gewesen. Kommt nicht besonders gut als Junge. Doch nun sitze ich hier als Mädchen und beobachte die anderen beim Trainieren. Es ist das erste mal das ich zum Training gehe, die letzte Woche habe ich geschwänzt genauso wie die Woche davor. Hyunjin weiß davon nichts, ist vielleicht auch besser so, sonst wäre ich ein toter Mann in einem Frauenkörper. ,,Hyunjin, Mina steht auf und stellt euch zu den anderen." Noch bevor ich etwas erwidern kann zieht mich Mina an meinen Armen hoch und schleppt mich zu den anderen. Sunae drückt mir zwei Pompoms in die Hand und nun stehe ich hier komplett hilflos. Die anderen Mädchen fangen an mit irgend welchen Bewegungen die ich nur schwer nachmachen kann. ,,Stopp und bitte noch mal für Hyunjin." Nachdem die Trainerin dies sagt kassiere ich von einigen der Mädchen böse Blicke. Entschuldigend sehe ich sie an und dann fängt eine der Mädchen an zu zählen. Bei drei beginnen sie erneut mit der einstudierten Choreographie.
Ich selber bin nicht ganz blöd was Tanzen angeht und auch Hyunjins Körper ist nicht unbeweglich, aber bitte was machen die da für komische Bewegungen. Aber vor allem, was reden die. Es ist alle andere als Motivationsfördernd.
Dennoch gebe ich mein besten, werde bei jedem Durchlauf besser und bekomme keine genervten blicke der anderen mehr zugeworfen.
Vollberschwitzt verlasse ich am Ende des Trainings die Turnhalle und bin einmal in meinem Frauenleben glücklich darüber einen Rock zu tragen. Der lüftet so schön die Beine. Ich weiß nicht ob Mädchen deshalb sogerne Röcke im Sommer tragen, aber ich kann es verstehen, den es fühlt sich fast so an als würde man gar nichts tragen, weil es so schön leicht und luftig ist. Aber man trägt halt doch etwas.
Ich bin echt zu fasziniert von einigen Dingen, ich sollte einfach aufhören darüber nachzudenken.

Hyunjin wartet als ich herauskommen an unserem Baum. Bevor dies passiert ist, ist mir der Baum nie aufgefallen, aber nun sehe ich des Öfteren zu ihm um zu schauen ob Hyunjin dort steht. Als sie mich sieht kommt sie auf mich zu. ,,Komm die anderen schauen schon."
Ich sehe nach hinten und bemerke die Mädchen des Cheerleader Teams, die uns neugierig Mustern. Aus Spaß Strecke ich Ihnen die Zunge aus, da sie aufhören sollen zu glotzen und sich lieber um ihre Probleme kümmern sollen. Die blicke die ich danach von ihnen erhalte bringen nicht nur mich zum Lachen sondern auch Hyunjin. Und ich würde lügen wenn ich sagen würde das ihr lachen nicht ansteckend ist. Es ist das erste mal das ich sie richtig lachen höre.
Eigentlich komisch das ich sie noch nie wirklich lachend gehört haben, obwohl wir uns schon unser Leben lang kennen.

Gemeinsam laufen wir von dem Schulhof rein ins Schulgebäude und suchen uns ein leeres Klassenzimmer. Dies finden wir schneller als gedacht und schließen danach beide eine der zwei Türen, damit wir wirklich ungestört sind.
Auf dem Lehrerpult lasse ich mich nieder und sehe zu Hyunjin, die sich gegenüber von mir auf einem der Schülertische niedergelassen hat. ,,Was ist dein Plan?" frage ich die Tochter der besten Freundin meiner Mutter. ,,Um ehrlich zu sein habe ich keinen. Vielleicht sollten wir aber auch erstmal überlegen wie das-" sie zeigt mit ihrer Hand auf meinen und ihren Körper. ,,überhaupt passieren konnte."
,, Und vor allem ausgerechnet uns." setzte ich ihre Überlegung fort. Nachdenklich sehen wir beide zum Boden und lassen die letzten Tage Revue passieren. ,,Okay lass uns alles von Anfang an durchgehen, ich schreibe an der Tafel mit." Hyunjin erhebt sich von dem Tisch und stiefelt rüber zu der Tafel. Vom Pult schnappt sie sich dabei noch die weiße Kreide und stellt sich so hin das sie zu mir und zur Tafel gleichzeitig sehen kann. ,, Den Körper haben wir an einem Sonntag vor einigen Wochen getauscht." Entgegnet sie und schreibt es währenddessen an die Tafel. ,, Wirklich wissen tun wir dies aber auch nicht. Wir wissen nur das wir am Sonntag im Körper des jeweils anderen aufgewacht sind." ,,Was willst du damit sagen?" ,,Das unsere Körper auch bereits schon am Samstag kurz nachdem wir eingeschlafen sich getauscht haben können." Erwidere ich auf ihre Frage hin und fahre auch gleich danach weiter fort. ,,Der Samstag war auch der Tag den wir sogar zusammen verbracht haben, also könnte irgend etwas an dem Tag der Auslöser für all dies gewesen sein." ,,Auslöser für all dies Samstag, der Tag des Ausfluges mit unserer Familie." murmelt Hyunjin als sie genau dies an die Tafel schreibt. ,,Was haben wir denn alles am Samstag gemacht?"
,,Wir sind mit unserer Familie durch den Wald gewandert, haben uns gestritten und dadurch verlaufen..." ,,Schreib das auf." Ein kurzes Nicken ihrerseits gibt mir die Antwort. Während ich weiter überlege was danach passiert ist sehe ich ihr beim Schreiben zu. Es ist komisch mit Hyunjin in einem Raum zusein ohne das wir uns streiten. Einfach normal mit ihr zu reden ist nicht einmal so schlimm, was mich wundert. Früher habe ich den collaps bekommen mit ihr alleine zu sein, doch irgend etwas hat sich verändert. Ich weiß nicht was, aber möglicherweise ist der Körpertausch der Auslöser dafür geworden.
,, Als wir alleine waren haben wir nicht mit einander geredet oder?" Nachdenlich sehe ich sie an, da ich selber erst einmal überlegen muss ob wir miteinander geredet haben, kann dies aber nur verneinen. ,, Eigentlich nicht. Nur als wir bei dem alten Mann waren, aber da haben wir uns eher gestritten."
,,Im Nachhinein fand ich den Mann einwenig unheimlich?" Verwirrt Muster ich sie, da ich nicht weiß warum der Mann unheimlich gewesen sein soll. ,,Wieso?" ,,Naja weiß ich nicht. Aber fandest du es nicht auch komisch, das er einfach verschwunden ist. Ohne sich zu verabschieden, ohne Geräusche zu machen. Plötzlich war er Weg, so als hätte er nie existiert." ,,Ja aber das hat er, denn sonst wären wir bis heute noch in dem Wald und außerdem hat er uns etwas zu Essen und zu Trinken gegeben." In den Gedanken vertieft bemerkt Hyunjin nicht einmal das sie die Kreide aus versehen loslässt. Mit einem leisen Geräusche fällt diese zu Boden und bricht in zwei Teile. Eins der Stücke rollt über den grauen Linoleum Boden und bleibt schließlich an einer kleinen Flasche mit der Aufschrift ,,Der Wunschpunsch" zum halt. ,,Wunschpunsch" Murmel ich nachdenklich vor mich hin während ich aufstehe und die Flasche in die Hand nehme. ,,Was hast du gesagt?"
,,Wunschpunsch" Mit hochgezogen Augenbrauen sieht mich Hyunjin an und fragt sich wahrscheinlich ob bei mir noch alles gut ist. ,,Kennst du nicht das Kinderbuch?" Noch immer sieht mich die andere unwissend an.
,,Es gibt ein Deutsches Kinderbuch mit dem Namen der Wunschpunsch." Rede ich weiter und verwirre dabei Hyunjin anscheinend noch mehr. ,, Okay Sehun, ich weiß ja das Mädchen und Jungen von Natur aus anders denken. Besonders wir, aber was?? Was willst du mir damit sagen? Auch wenn es unglaublich ist das du ein deutsches Kinderbuch kennst, Applaus. Aber wie bringt uns dieses Buch weiter?"
,,Meine Mutter hat mir als ich klein war die Koreanische Version davon vorgelesen, es war mein Lieblingsbu-" ,,Es freut mich das es dein Lieblingsbuch war, aber komm mal zum Punkt." Unterbricht mich das Mädchen in meinem Körper genervt. ,,Ist ja gut. Der Punkt ist die Handlung des Buches. Es geht um einen Zauberer, der eine gewisse Menge an böse Taten im Jahr vollbringen muss, doch in dem einem Jahr schafft er es nicht. Weshalb er Druck bekommt vom Rat der Zauberer und nur noch bis Silvester, dass in paar Stunden ist, Zeit hat diese nachzuholen. Aber das ist nicht vorauf ich hinaus will. Das eigentliche was ich sagen will, dass er um doch noch seine bösen Taten zu vollbringen einen Wunschpunsch herstellt, der alle Wünsche ins Gegenteil umwandelt." Die Flasche stelle ich vor uns beiden auf dem Tisch ab und begutachte die dennoch weiter. ,,An dem Tag als wir bei dem Mann waren hat er uns etwas zu trinken gegeben, er hat gesagt es war ein Tee, aber woher wissen wir das es wirklich ein Tee war."
,,Du meinst das er uns vielleicht etwas anders gegeben hat?" hackt Hyunjin nach und ich merke das auch sie merkt vorauf ich hinaus will. ,, Möglicherweise war es ein Tee, aber kein normaler-" ,,Es war eine Art Wunschpunsch wie in dem Kinderbuch." Vervollständigt sie meinen Satz und sieht nun auch auf die Flasche. ,, Das würde zum mindestens das komische Gefühl erklären das ich während des Trinkens gespürt habe." ,,Du hast das auch gespürt?" Einen Unglaubwürdigen und erschrockenen blick bekommen ich ab. Ich beantworte ihre Frage aber nur mit einem Nicken und stelle ihr danach lieber eine Frage. ,,Die Worte die wir damals gesagt haben, welche waren das noch einmal?"
,,Viele, aber ich würde sagen der bedeutendste Satz war: Dein Leben möchte ich auch nicht leben."

Dein Leben möchte ich auch nicht leben.

Ich wiederhole den Satz des Öfteren in meinem Kopf und Vergleiche ihn mit dem Kinderbuch.
,,Es ist genau das Gegenteil passiert von dem was wir gesagt haben. Wir meinten, dass wir niemals des Leben des anderen leben wollen, doch ein Tag später ist genau dies passiert. In dem Buch hat alles etwas mit Mitternacht zu tun, zwar auf eine andere Art, aber womöglich ist die Wirkung des Zaubers bei uns auch erst um Mitternacht eingetreten."  Verstehend nickt Hyunjin und fasst unsere Ideen noch einmal schnell an der Tafel zusammen.
,,Die frage wäre nur noch, warum sollte der alte Mann dies tun? Was hat er davon wenn wir unseren Körpertauschen?" Grübelnd spielt sie mit der halben Kreide in ihrer Hand herum, sieht dabei steht's auf die Tafel. ,,Keine Ahnung, vielleicht ist er insgeheim ein Stalker und liebt es uns dabei zuzusehen wie wir uns zum Affen machen." ,,Auch wenn ich deine Idee nicht einmal so abwegig finde Sehun, sollten wir vielleicht doch lieber mit dem Mann persönlich reden." Sie legt die Kreide zurück an ihren alten Platz, schnappt sich ihre oder eher gesagt meine Tasche und ist dabei den Klassenraum zu verlassen. Ich aber hindere sie an ihrem Vorhaben in dem ich eine nicht ganz unwichtige Frage in den Raum werfe. ,, Weißt du überhaupt noch wo der Mann wohnt?"
Ich ziehe meine Augenbraunen nach oben und warte gespannt auf Ihre Antwort. ,,Nein, aber auch das werden wir herausfinden, also beweg meinen Arsch endlich und komm."

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22.07.2018