Swapped love ||| Sehun

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Hyunjin

Wie meine Mutter es mir bereits vor einigen Tagen erzählt hat, steht meine ganzen Familie
nun an einem verlassen Parkplatz mitten im nirgendwo. Alle tragen wir wetterfeste und sportliche Kleidung, sowie auch festes Schuhwerk. Die Haare meiner Schwester und die meine sind hinten zu einem Zopf zusammen gebunden und durch eine Capi, die wir jeweils beide von unserem Bruder geklaut haben bringen wir diesen besser zur Geltung.
Mit meinen Füßen spiele ich mit herumliegenden Steinen, schieß sie ab und zu weit von uns weg oder bewerfe meine Geschwister damit. Die beiden reagieren auf meine Wurfattacken mit einem Gegenangriff, so dauert es nicht lange bis es komplette eskaliert und wir uns drei mit allem möglichen abwerfen.
,,Worauf warten wir eigentlich noch? Wir sind doch alle vollständig?" Wirft meine Schwester die Frage in den Raum, die ich mir auch gestellt habe. Aber eine Antwort erhalten wir nicht von unseren Eltern, die brauche ich allerdings auch nicht mehr, den ein großes Auto kommt wenige Sekunden später neben uns zum halt und aus diesem steigen vier Personen. Einer dieser Personen sieht mich entgeistert an und ich muss schon befürchten das in seinen Mund fliegen hineinfliegen. Vielleicht sollte man bei mir aber auch davor Angst haben, den ich bin genauso überrascht von seiner Anwesenheit.
,,Überraschung Kinder, wir werden alle zusammen Wandern gehen." ,,Aber ich dachte wir wollten nur mit der Familie wandern gehen?" Verwirrt sehe ich meine Mutter an, die mir einen undefinierbaren Blick zuwirft. Dennoch verstehe ich was sie damit meint, das alles war eine Falle und von anfangen an geplant gewesen. Sehun, der neben seinem großen Bruder am Auto lehnt gibt ein genervtes Stöhnen von sich. Wie es aussieht hat er nun auch die Hinterhältigkeit seiner Mutter verstanden.
Eine kurze begrüßen, bei der ich Sehun direkt auslasse folgt noch, bevor wir endlich losgehen.

Kühle Luft weht in den dichten Wäldern und beruhigt meine schwitzende Haut. Ein angenehmes Gefühl durchflutet meinen Körper bei jeder dieser Berührungen, aber am liebsten würde ich gleich in den nahegelegenen See springen an dem wir alle vor wenigen Minuten vorbei gelaufen sind. Bis auf die Familie Oh und meine Familie sind die Wanderwege leer. Was mich zugegebener Masse auch nicht wundert, denn von all den vielen Wander wegen hier in Korea haben meine und Sehuns Eltern ausgerechnet den mitten in der Pampa ausgewählt. Keine Menschenseele ist hier zur Sicht und auch niemand wird hier hinkommen. Die Wege sind nicht einmal vernünftig ausgeschildert, die Handys haben hier kein Netzt und nebenbei wirkt alles einwenig unheimlich hier.
Ganz hinten laufe ich alleine her und beobachte die anderen. Meine Eltern laufen ganz vorne neben Sehuns Eltern mit denen sie sich angeregt Unterhalten. Das lachen was von Frau Oh und meine Mutter ausgeht ist dabei nicht zu überhören. Mein Bruder wandert ein paar wenige Meter hinter meinem Vater neben Jae, Sehuns älteren Bruder entlang. Die beiden müssten ein und das selbe alter haben wenn ich mich nicht irre. Wie man sich es vielleicht denken kann kennen die beiden sich bereits auch schon aus dem Sandkasten, wenn nicht sogar schon vom Wickeltisch aus. Die beiden haben sich auch schon immer gut verstanden, doch dadurch das sie nicht in eine Klasse gegangen sind und nun an verschieden Universitäten studieren, haben sie sich einwenig aus den Augen verloren.
Wie auch meine Eltern unterhalten sie sich, wahrscheinlich über die letzten Jahre oder ihrem Studium und neben ihnen läuft still schweigend meine kleine Schwester entlang. Des Öfteren sieht sie zu den beiden älteren Jungs und lauscht ihren Gesprächen.
Und Sehun, dieser läuft weiter hinten. Weit weg von unseren Familien, aber auch so weit weg von mir das ich seine Anwesenheit noch ertragen kann.

Aus meiner Tasche ziehe ich meine weißen Kopfhörer hervor, schließ diese an meinem Handy an und Stöpsel die beiden anderen Enden in meine Ohren. Beruhigend lasse ich die Töne der Musik auf mich hinab Rieseln und atme einmal tief die frische Naturluft ein.
Wie auch vor einer Woche am Stand ist es noch relativ warm. Nur einige grade ist es abgekühlt draußen, aber der Dichte Wald macht auch diese heißen Tage angenehm.
Meine Augen sehen zum Boden und betrachten die einzelnen Wurzeln, Pflanzen und Fußabdrücke die nicht nur von den Menschen, sondern auch von einigen Tieren hinterlassen wurden. Dadurch bekomme ich nur leider viel zu spät mit wie eine unerwünschte Person sich mir nähert und von der Seite fast auf mich springt. Ein lauten Aufschrei gebe ich von mir und springe vor Schreck wenige Zentimeter zur Seite.
Ein amüsiertes lachen kann sich Sehun bei diesem Anblick natürlich nicht verkneifen. ,,Arsch." Erwidere ich genervt auf seine Attacke von der unsere Familie ebenfalls Wind bekommen hat. Sieben Augenpaare sehen uns interessiert und verwundert an. Obwohl zwei von diesen kann ich einem Hauch von Hoffnung erkennen. Vielleicht die Hoffnung darauf das wir uns näher kommen, vielleicht sogar anfreunden. Doch das wird nicht mehr passieren. Zum mindesten nicht solange ich eine Frau bin und er der Volltrottel an Mann, der er jetzt ist.
,,Mein Arsch ist immer noch schöner als deiner." Gibt er mit einem schelmischen Grinsen von sich, worauf ich ebenfalls mit einem Grinsen und einem ironischen Unterton antworte:,, Sehr  Nett."
Ich gehe automatisch langsamer und hoffe einfach darauf das Sehun es zu langweilig wird neben mir her zu laufen, doch dabei habe ich mich geirrt. Es scheint ihm Spaß zu machen mich auf Schritt und Tritt zu verfolgen.
,,Sag mal hat dir heute schon einmal jemand gesagt, dass du unheimlich attraktiv und Sexy bist?" Beide bleiben wir stehen und sehen uns an. Wohl mein Gesichtsausdruck eher verwirrt anstatt schalkhaft ist wie seiner. Doch bevor ich auf Sehuns Kommentar antworten kann, redet er weiter. ,,Nein? Gut! Dann hat dich heute wenigstens noch keiner angelogen."
Die schlechte Laune in mir verstärkt sich zutiefst, dennoch versuche ich ruhig zu bleiben und verdrehe nur grantig meine Augen bevor ich mich von dem größeren Weg drehe und den Weg fortsetzte.
Hinter mir vernehme ich das belustigte Lachen von Sehun und seine Schritte die mir folgen.
Meine Augen richte ich nach vorne und dabei fällt mir der leere Weg auf. Verwirrt drehe ich mich in alle Richtungen, aber keine Menschenseele ist zu Sicht.
,,Alles gut bei dir oder leidest du an Wahnvorstellungen." ,,Halt einfach mal deine Klappe Sehun und schalte lieber mal dein Gehirn ein. Alleine du bist der perfekte Beweis dafür, dass ein komplettes Versagen des Gehirns nicht zwangsläufig zum Tod führt."
Meine Stimme wird bei jedem Wort lauter und wutentbrannt sehe ich den braunhaarigen Jungen an, dieser scheint aber immer noch nicht verstanden zu habe was ich meine. Verwirrt blickt er in meine Augen und ich kann innerlich nur mit meiner Hand gegen die Stirn schlagen bei dieser Dummheit. ,,Sieh dich verdammt noch mal um und sag mir was du siehst." ,,Nichts, außer Bäume, Bäume, Bäu...scheiße." Damit habe ich bei Sehun nun auch den Stein zum Rollen gebracht. Panisch dreht er sich nun anstelle von mir hin und her und sucht verzweifelt nach unseren Familien, die bis vor kurzem noch da standen und uns angeschaut haben. Um ehrlich zu sein dachte ich eigentlich, dass die sieben an der Stelle stehen geblieben wären. Aber das war wohl ein Irrtum. Während Sehun und ich mit uns selbst beschäftigt waren sind sie weiter gegangen und an der Kreuzung, an der wir nun stehen in einen der drei Wege abgebogen. Welcher es aber ist, das weiß weder ich noch Sehun.
,,Das ist alles deine Schuld." Motze ich meinen Gegenüber an. ,,Warum meine Schuld."
,,Hättest du nicht aufgehört mich zu ignorieren dann hätten wir mitbekommen welchen Weg die anderen gewählt haben." ,,Wärst du nicht rückwärts gelaufen, dann hätten wir sie auch nicht aus den Augen verloren." Sehuns Stimme wird von Zeit zu Zeit aufbrausender und reizender.

Minuten vergehen indem wir beide uns nur gegenseitig anfauchen. Man könnte eigentlich denken das man aus Kilometer weiter Entfernung unser Streiten hören kann, aber da unserer Eltern dies nicht tun ist es wohl auch nicht der Fall.
Zum Schluss, ich weiß nicht wie haben wir uns für einen Weg entschieden den wir gehen wollen. Diesen laufen wir zwar mit viel Abstand und auch still schweigend entlang. Aber all dies ist besser als mit Oh Sehun noch länger zu reden.

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02.07.2018