Immer wieder spürte ich die kalten Gitter an meinem Gesicht, seinen festen Griff an mir und den damit verbundenen Schmerz. Immerzu hörte ich seine drohende und plötzlich so kalte Stimme wieder und ängstlich schlang in ich den Momenten meine Arme um mich, wollte das alles nur vergessen, ausblenden und doch war es unmöglich. Dieses Ereignis mit Kol ließ mich wie von alleine wieder an den Vampir aus meiner Kindheit erinnern, an den Biss, meinen lauten Schrei und die dunklen Augen. Es raubte mir völlig den Schlaf, machte mich kaputt und doch gab es nicht viel, was dagegen half. Fast zwei Wochen nun war ich nicht mehr zur Arbeit gegangen, hatte mir eine Auszeit genommen, doch der Schmerz saß noch so tief. Es war nicht einmal der Schmerz darüber angegriffen worden zu sein, der so erschreckend für mich war, viel eher die Tatsache, wie grauenvoll dieser Verrat von Kol gewesen war. Ich hatte geglaubt gehabt meine Arbeit im Griff zu haben, zu wissen, dass er ein gefährliches Monster war und doch musste ich mir eingestehen ihn mehr an mich herangelassen zu haben, als ich es sollte und wollte und umso mehr schmerzte es zu wissen, wie sehr er mit mir gespielt hatte.
„Und Schwesterherz? Wie lange hast du noch vor dich hier zu verkriechen?" Ich sah seufzend zu Dean auf, als dieser sich neben mich auf mein Bett setzte, wo ich gefühlt eine halbe Ewigkeit einfach nur drauf saß und die Wand vor mir angestarrt hatte, als würde irgendein Wunder geschehen oder so.
„Ich verkrieche mich nicht, ich habe mir lediglich Urlaub genommen."
„Oh ich bitte dich. Du kannst nicht auf ewig hier bleiben, ich dachte der ganze Sinn hinter dieser Arbeit war es für dich deine Angst zu überwinden, dich anzupassen", bemerkte er und ich verdrehte die Augen bei seinem belustigten Grinsen, doch er verstand mich eben einfach nicht. Er war in der Lage Magie zu praktizieren, er war sogar verdammt gut darin, wurde von allen geliebt und bewundert, er hatte vor nichts und niemandem angst, wieso auch? Er war selbst viel zu stark und gefährlich, um Angst haben zu müssen und genau deswegen verstand er nicht, was in mir vor sich ging, würde es niemals verstehen können.„Ich weiß doch, Dean, nur brauche ich etwas Zeit, um zu verarbeiten beinahe gestorben zu sein", erwiderte ich patziger als beabsichtigt, was ihn jedoch nicht störte.
„Dann hoffe ich, dass du genug Zeit gehabt hattest, denn Mutter möchte, dass du noch heute wieder zur Arbeit gehst und mit dem verfluchten Urvampir sprichst."
„Bitte was will sie?", fragte ich schrill und glaubte mich verhört zu haben. Seit wann wollte meine Mutter denn bitte, dass ich zur Arbeit ging und dann auch noch zu Kol? Ich bekam ungewollt eine Gänsehaut bei dem Gedanken den den gutaussehenden Vampir, dachte nur wieder an unsere letzte Begegnung, die Angst, den Schmerz.„Anscheinend weigert er sich mit jemanden zu reden, abgesehen von dir und da wir mehr Informationen zu ihm brauchen, musst du wieder zu ihm gehen", erklärte er mir die Lage und ich sah ihn auch weiterhin schockiert an, während sein Gesichtsausdruck weicher wurde, er meine Hand sachte dabei ergriff.
„Ich weiß, dass du dich fürchtest, Cassy, aber er kann dir nichts anhaben, nicht so lange du Abstand von den Gittern behältst", bemerkte er sachte und ich wandte den Blick ab, wollte da nicht so schnell wieder hin müssen, doch vermutlich hatte er recht mit der Tatsache, dass mir dieses Versteckspiel nicht bringen würde auf Dauer.
„Na gut, aber ich bleibe nicht lange bei ihm."
„Musst du auch nicht und wenn er noch einmal versucht dir weh zu tun, bringe ich ihn persönlich um", meinte er erheitert von meinem Entschluss und schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.„Ja, weil das sicher so einfach sein wird", bemerkte ich und ließ seine Hand los. Dean konnte manchmal wirklich ein liebenswerter Bruder sein, auch wenn er sich die meiste Zeit wie ein Idiot benahm. Wir beide waren sicher nicht das Traumgeschwisterpaar und würden es auch nie werden, doch wir kamen miteinander aus und damit verband mich schon einmal mehr mit ihm als mit meinen Eltern.
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Kol Mikaelson| Black Rose ✓
FanficKol Mikaelson|| „Traue niemals einem Vampir. Es wird dein letzter Fehler gewesen sein, Prinzessin." Eine psychiatrische Anstalt, geleitet von Hexen, geschaffen für übernatürliche Wesen. Hinter den Mauern von Black Rose passieren viele schreckliche D...