29. Mystic Falls

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Atemlos und erschöpft lag ich auf Kols Brust, kam nur mühsam zu Atem. Unsere Körper waren leicht von Schweiß bedeckt, die Fensterscheibe in der winzige Zelle war beschlagen und mir war klar, dass das hier ein Risiko darstellte, was wir taten, dass Kol zwar hören würde, wenn jemand kommt, doch sich rechtzeitig umzuziehen und alles würde schwer werden und zu erklären, wieso es hier drinnen vermutlich wie in einer Sauna war, würde noch schwerer zu erklären werden. Dennoch war es mir das wert und ich wollte nicht gehen müssen, wollte bleiben dürfen, wollte am liebsten noch Stunden und Tage hier zusammen mit Kol sein dürfen. Wir lagen auf dem Boden der Zelle, unter uns das Bettlaken von Kols Bett und ich sorgte mich ein wenig darum, ob es ihm nicht zu unbequem war, doch er beschwerte sich nicht, hatte seine Arme fest um meinen nackten Körper geschlungen und anders als er, hatte ich es deutlich bequemer, indem ich auf ihm drauf lag, von dem harten Boden geschützt war. Die Stelle, wo er mich gebissen hatte, brannte wie Feuer, doch ich würde es überleben, war froh ihn glücklich gemacht zu haben, war viel zu euphorisch und entspannt von unserer gerade erlebten Zweisamkeit, wollte nichts lieber als es zu wiederholen, ihn erneut zu spüren, doch ich konnte hier nicht ewig verweilen, auch wenn die Aussicht auf ewig mit Kol in einer Zelle zu sitzen mir mehr Freude bereitete als es das wohl sollte.

„Ich sollte gehen", durchbrach ich die Stille, merkte sofort, wie seine Umklammerung sich verstärkte, er mich nicht gehen lassen wollte, war mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

„Ich sollte dich hierbehalten, für immer an meiner Seite", murmelte er und ich sah zu ihm auf.

„Wenn ich nicht gehe, wird das vielleicht sogar sehr gut möglich sein, denn dann sperren die mich sicher zu dir, aber wenn ich gehe, werden wir frei sein können, zusammen und das klingt doch deutlich verlockender, oder?"

„Wieso musst du nur so überzeugend sein", jammerte er ergebend, ließ mich los und belustigt setzte ich mich aufrecht hin, nur um gleich wieder an der Hand zu ihm zurückgezogen zu werden, auf ihm drauf zu landen.

„Kol", sagte ich tadelnd, musste mich wirklich fertig machen, wo mir jedoch auffiel, wie sein Blick an meiner Wunde hängenblieb.

„Ich sollte dich wenigstens vorher heilen."
„Vielleicht finde ich einen Zauber, mit dem ich das selbst schaffe, wenn ich es denn schaffe stark genug für diesen zu sein", meinte ich, war immer noch kein großer Fan von Vampirblut, wollte so gut es ging darauf verzichten dürfen.

„Und wenn nicht? Du schaffst bisher nur kleine Dinge, eine Wunde zu heilen ist schwer und macht dich am Ende mehr fertig als es das wert ist, Cassy", sagte er ernst, schien mir unbedingt was zurückgeben zu wollen, das hier richten zu wollen, wenn er schon Schuld daran trug. Ich seufzte so ergeben, zwang ihn ja auch sich das zu nehmen, was er brauchte, dann sollte ich auch aufhören mich so bockig zu stellen und mir das nehmen, was ich nun einmal brauche und das war sein Blut zum schließen meiner Wunde.

„Braves Mädchen", sagte er stolz und ich verdrehte schmunzelnd die Augen, als er sich in sein Handgelenk biss, ich angeekelt zu dem Blut sah, das aus diesem quoll. Vampirblut schmeckte besser und süßer als normales Blut, doch mein Lieblingsgericht oder Getränk wohl eher, würde es sicher nicht werden. Dennoch hatte es etwas in gewisser Weise intimes an sich Blut von Kol zu trinken. Trank er von mir, kam ich mir ihm so nahe vor und das war nicht anders, wenn ich von ihm trank. Zögernd umgriff ich sein Handgelenk, sprang über meinen Schatten und legte meinen Mund an die blutende Stelle, trank ein wenig was von seinem Blut, das trotz des eigenartigen Geschmacks wie letztes Mal schon eine gewisse Wirkung auf einen haben konnte, meinen Körper regelrecht aufzuladen schien und ich fühlte, wie sich die Wunde an meinem Arm schloss, heilte.

„Hätte nie gedacht, dass ich es so heiß finden würde, wenn jemand mein Blut trinkt", sagte Kol, als ich mich von ihm löste, mir über die Lippen leckte.

Kol Mikaelson| Black Rose ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt