Cassidy
Mit Kols Hilfe fiel es mir leichter ins Black Rose zu gehen, hier zu arbeiten und ruhig zu bleiben, nicht zu sehr an das zu denken, was hier geschehen war. Ich lenkte mich mit seinen Stunden eben gut ab, sah ihn öfters als zuvor, behauptete, er würde die Zeit brauchen, dass wir Fortschritte machen würden, die wichtig wären, und natürlich waren meine Eltern erfreut gewesen das zu hören, doch ständig konnte ich eben auch nicht bei ihm sein, musste auch andere Patienten wiedersehen und ab und zu hasste ich mich innerlich dafür meinen Job seinetwegen so zu vernachlässigen, andere Patienten, die mich brauchten, so im Stich zu lassen in gewisser Weise, doch ich brauchte diese Ablenkung mit ihm eben. Ich war nicht wieder ganz bei Sinnen seit dem Angriff, würde noch Zeit brauchen, um wieder die Alte Cassy zu werden, was nur vermutlich niemand wirklich verstand, wie sollten sie es auch?
Die Sache mit Jill hatte mir zu bedenken gegeben. Kol hatte mir erzählt, dass sie sich merkwürdig benahm und es machte mir Angst. Was plante sie bitte? Was hatte sie vor? Kam sie mir und Kol auf die Schliche? War sie einfach nur wie üblich ein Miststück? Ich hatte keine Ahnung, musste jedoch vorsichtig bleiben. Sie war ein Biest, ein gerissenes Biest und man sollte jemanden wie sie niemals unterschätzen, auch wenn außer mir niemand das Miststück in ihr erkennen konnte, jeder in ihr ein liebes, nettes Mädchen sah. Bildete ich mir einfach nur zu viel ihretwegen ein?
Heute wäre es das erste Mal seit einer halben Ewigkeit wo ich Dina wiedersehen würde. Meine ganzen Zeiten mit meinen Patienten hatten sich nach dem Ereignis hier stark verändert und so sah ich manche von ihnen erst jetzt wieder, so wie die kleine Dina, von der ich eigentlich langsam gar keine Antwort mehr auf meine Fragen erwartete, die Zeit mit ihr als reine Verschwendung ansah.
„Hallo", begrüßte ich das Mädchen freundlich wie immer, als ich ihre Zelle betrat. Sie war mittlerweile immerhin nicht mehr ganz so abgemagert wie damals als sie hergekommen war, immer noch viel zu dünn zwar, doch sie fing an Gewicht zuzunehmen und das war ein gutes Zeichen.
„Und du sprichst wohl immer noch nicht mit mir?", fragte ich die Rothaarige, setzte mich auf den Stuhl vor ihrer Zelle hin und hoffte, dass ich bald wieder gehen könnte, zu Kol dürfte. Um mit ihm an meiner Kraft zu üben, Zeit mit ihm zu verbringen, es erfüllte mich mit Freude, mit Glück und so war ich natürlich am liebsten bei ihm. Ausdruckslos sah die Kleine mich einfach nur an, musterte mich knapp, schien wirklich nicht vorzuhaben irgendwas zu sagen. Wieso wurden meine Stunden mit ihr nicht gestrichen? Es war doch völlig hoffnungslos. Die Kleine würde nicht reden, nicht in nächster Zeit zumindest, es war die reinste Zeitverschwendung.
„Na gut, dann lasse ich dich denke ich mal wieder allein, wenn du nicht reden willst", seufzte ich, wollte schon aufstehen, als sie mich da zu meinem Verblüffen jedoch aufhielt.
„Warte!" Perplex drehte ich mich zu ihr, glaubte mich verhört zu haben, zu halluzinieren, doch sie sprach wirklich? Und das mit mir?
„Du sprichst!", sprach ich das Offensichtlich aus, ließ mich wieder auf den Stuhl fallen, sah sie entgeistert an.
„Ich habe dich gehört", sagte die Kleine weiter, wobei ihre Stimme fast einem Flüstern glich, ihr Blick etwas Trauriges an sich hatte und irritiert musterte ich sie, verstand nicht, worauf sie hinaus wollte, was ihre Worte nun bitte zu bedeuten hatten, „In der Nacht von eurem Fest, da habe ich dich hier Schreien gehört."
„Ja, wer hat das nicht", murmelte ich, dachte wieder an Logan, den Vampir, meinen beinahe Tod und zuckte zusammen, verkrampfte mich regelrecht auf dem Stuhl.
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Kol Mikaelson| Black Rose ✓
FanficKol Mikaelson|| „Traue niemals einem Vampir. Es wird dein letzter Fehler gewesen sein, Prinzessin." Eine psychiatrische Anstalt, geleitet von Hexen, geschaffen für übernatürliche Wesen. Hinter den Mauern von Black Rose passieren viele schreckliche D...