Kol Mikaelson| Black Rose ✓

10. Freunde oder nicht?

Cassidy

So schnell ich nur konnte, eilte ich die Treppen hinab in den Erdgeschoss hinunter, nachdem ich von May gehört hatte, dass Dina einen Anfall gehabt hatte. Das Kind soll sich demnach plötzlich angefangen haben schreiend zu winden, hatte sich die Arme mit ihren Fingernägeln halb aufgekratzt und wurde ruhig gestellt, so dass ich nun versuchen sollte vielleicht irgendwie zu ihr hindurch zu gelangen, sie endlich zum Reden zu bewegen, auch wenn ich kaum daran glaubte Erfolg dabei haben zu werden.

„Ich weiß nicht, ob sie schon wirklich ansprechbar ist, doch versuch dein Glück", sprach Paul mir gut zu, als ich unten ankam und er, so wie ein paar anderen Hexen auch, vor Dinas Türe stand.

„Ich hoffe sehr, dass sie endlich spricht", erwiderte ich langsam verzweifelt von dem Mädchen und ihrer Art, doch ich ging jetzt schon einige Tage zu ihr und es hatte bisher rein gar nichts gebracht gehabt. Sie wollte einfach nicht mit mir reden, wollte mit niemanden reden und doch wollte sie anscheinend ja unbedingt, dass ich sie aufsuchte. Es war seltsam, doch an diesem Ort war ich viel seltsames mittlerweile gewöhnt.

„Wenn sie jemand zum reden bringt, dann du", sagte Paul etwas zuversichtlicher und ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln davon, ehe ich die Türe zu Dinas Zelle aufsperrte und gleich hinter mir wieder schloss. Ich atmete tief durch, als ich mich zu ihr drehte, wo sie nicht wie gewohnt auf ihrem Bett saß, sondern nun auf diesem lag, an diesem regelrecht festgeschnallt worden war nach ihrem Anfall, was einzig zu ihrem Schutz diente und doch war es ein extremer Anblick, schließlich war sie so jung und so zierlich, es sah so falsch aus sie so festzuhalten.

„Hallo Dina", begrüßte ich das Mädchen leise, das immerhin wach zu sein schien, jedoch mit einem fast schon glasigen Blick die Decke über sich ansah. Das würde ja klasse werden. Vermutlich würde ich nur mal wieder gleich völlig meine Zeit hier verschwenden, doch na gut, ich konnte ja schlecht einfach gehen und sagen, dass ich Besseres zu tun hatte, was ja nicht einmal stimmte, nicht direkt zumindest, schließlich müsste ich als nächstes zu Kol gehen und das war in meinen Augen wichtig, doch gewiss nicht in den Augen von irgendwem sonst.

„Hast du vor heute mit mir zu reden?", fragte ich sie vorsichtig und setzte mich wie gewohnt auf den Stuhl vor den Gittern hin, „Oder willst du lieber wieder schweigen? Ich habe gehört, was vorhin mit dir war, willst du vielleicht darüber reden?" Erwartungsvoll sah ich das Mädchen an, doch diese blendete mich völlig aus, schien jedoch irgendwas vor sich hin zu murmeln, etwas, was ich leider nicht verstehen konnte, dafür war es einfach zu leise und so seufzte ich nur frustriert auf, wusste beim besten Willen nicht, was ich mit ihr noch anfangen sollte.

„Dina, das hier funktioniert nur, wenn du auch mit mir sprichst, anderenfalls kann ich auch nicht mehr kommen und..."
„Wieso willst du das tun?" Perplex sah ich Dina von den leisen Worten, die sie gesprochen hatte, an, glaubte mich verhört zu haben, doch tatsächlich hatte sie endlich mit mir gesprochen, hatte ihr Schweigen endlich durchbrochen und zwar sah sie mich immer noch nicht an, doch es war ein Anfang.

„Was will ich denn genau tun, Dina?", fragte ich sie irritiert, wusste nicht, ob sie damit meine Drohung meinte oder etwas anderes, bis sie da ihren Kopf zu mir drehte, mich panisch ansah.

„Wieso willst du jeden hier töten?", fragte sie mich da leise und ihre Worte trafen mich fast wie ein Schlag, doch damit hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet, nur leider bekam ich auch nichts weiter aus ihr raus, als sie sich wieder abwandte, die Decke lieber weiter anstarrte und leise irgendwelche Dinge dabei vor sich hinsagte.

„Was genau meinst du damit, Dina?" Erwartungsvoll schaute ich das Mädchen an, doch es war zwecklos, sie antwortete mir einfach nicht mehr, blendete mich weiterhin einfach komplett aus und deswegen stand ich auch wieder auf, verließ die Zelle, wo Paul neugierig auf mich wartete.