31. Der Kern

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Heute war es so weit. Heute würde der Vollmond hell über uns erleuchten und es wäre die Chance den Plan zu verwirklichen, Kol, Mrs. Jones auszubrechen und auch die ganze Macht des Hauses damit lahmzulegen. Ich war nervös, hatte im Grunde kein Auge zubekommen können in der Nacht, war in meinem Kopf nur immer wieder Schritt für Schritt den Ablauf durchgegangen, hatte darüber nachgedacht, was alles schiefgehen könnte und es war wirklich, wirklich viel.

Ich würde mich an Kol soweit binden, dass er meiner Familie nicht schaden könnte, anschließend würde ich zu Jill und Paul gehen, um die Wachen abzulenken, nachdem die beiden sichergestellt haben, dass sonst keiner mehr anwesend im Gebäude wäre. Jill würde Kol befreien, da sie mir dabei nicht traute und ich würde mit Paul Mrs. Jones holen gehen, ehe wir alle in den Keller gehen würden. Es klang so simpel, machbar, doch das Glück müsste auf unserer Seite liegen, denn es gab so vieles, das passieren könnte und das keiner von uns vorhersehen könnte, das alles durcheinander bringen könnte.

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen während ich den Tag über wie gewohnt meine Arbeit nachging, allein deswegen nervös war, weil ich einen verdammten Blutbeutel in meiner Tasche mit mir schleppte, den Klaus für mich besorgt hatte, um ihn Kol zu geben. Er musste gestärkt sein und wenn ich ihn von mir trinken lasse, schwäche ich mich selbst am Ende nur zu sehr, so dass das wirklich keine Option war. Ich versuchte ruhig zu bleiben, während ich meine Arbeit erledigte, meine Patienten besuchte, hatte ein mulmiges Gefühl, als ich an einer Gruppe Vampire vorbeilief, die gerade aus dem Aufenthaltsraum geführt wurden und wo ich Logan sah, der mir zuzwinkerte, amüsiert wirkte und mir wie jedes Mal, wenn ich den gefährlichen und auch noch sehr unheimlichen Vampir sah, eine Gänsehaut bescherte. Ich war ja so froh, wenn ich ihn nach dem heutigen Tag nicht mehr wiedersehen müsste.

Zum Abend hin und zu meinem offiziellen Schichtende schmuggelte ich mich wie üblich nach oben in den vierten Stock, bereit den ersten Teil des Plans durchzuführen, bei dem schon alles scheitern könnte, wenn ich es nicht auf die Reihe kriege diesen Bann über Kol zu legen, doch ihn zu befreien solange meine Familie nicht sicher war, es missfiel mir und allein der Gedanke, dass Klaus da draußen war und ihnen schaden könnte, machte mich hibbelig genug. Meine Familie sollte nicht meinetwegen irgendwas einbüßen müssen.

„Also steht die Sache heute?", fragte Kol mich, kaum betrat ich seine Zelle.

„Solange nicht irgendwas schiefgehen wird", meinte ich, stellte meine Tasche ab und ergriff seine Hände, die er nach mir ausstreckte, mich zu sich zog und mich schon küsste. Es war nur ein kurzer Kuss, doch stark genug, um mein Herz wie wild zum Hüpfen zu bringen und mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

„Und bist du nun endlich bereit mich vielleicht in die Pläne einzuweihen?", fragte Kol mich süß und ich seufzte, hatte ein wenig Angst, wie er reagieren würde, wenn er erst einmal erfährt, dass ich seinen Bruder kontaktiert hatte und dieser uns hilft, doch was wusste ich schon über die familiären Verhältnisse der Urvampire? Vielleicht hassten sie sich ja abgrundtief und ich machte hiermit alles nur schlimmer?

„Ich gehe jetzt die Bindung mit dir ein, die verhindern wird, dass du meiner Familie schadest", sagte ich und er grinste erheitert.

„So wenig Vertrauen", tadelte er mich und ich verdrehte die Augen.

„Könnte ich dir denn in der Sache vertrauen?"
„Nein, vermutlich nicht, ich würde sie töten, sobald ich könnte", sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken, und ich blinzelte leicht geschockt von der Ehrlichkeit, doch dieser Bann würde ihn genau davon abhalten.

„Dann ist es eindeutig notwendig", merkte ich leicht gereizt an.

„Na gut, na gut und wie geht es weiter?", fragte er interessiert und ich berichtete ihm davon, wie Jill ihn holen würde, wie wir die Wachen ablenken und schließlich alle versammelt in den Keller gehen würden.

Kol Mikaelson| Black Rose ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt