Cassidy
Mit der naiven Hoffnung von niemanden aufgehalten zu werden oder noch mehr Dinge zu erleben, die diesen Tag nur noch weiter zerstörten, eilte ich die Treppen hinauf in den vierten Stock, bereit dazu Kol zu sehen, endlich mal eine etwas erheiternde Stunde vor mir zu haben, hoffentlich ohne schlechte Nachrichten, nervigen Familienmitgliedern oder eben einem Patienten, der mich die ganze Zeit mit Stille bestrafen würde. Mit Kol würde ich wenigstens kurz meine Ruhe haben, abgelenkt werden und vielleicht ja sogar wirklich fröhlich sein, doch leider verlief mein Weg dorthin nicht so schnell und problemlos, wie erhofft.
„Na sieh an, dich gibt es ja auch immer noch." Ich verdrehte seufzend die Augen, als Jill sich vor mir in den Weg stellte, kaum erreichte ich den vierten Stock. Was tat sie überhaupt hier oben? Außer Kols Zelle gab es nichts weiter hier und soweit ich wusste, hatte sie eigentlich überhaupt nichts mit diesem zu schaffen.
„Was willst du?", fragte ich genervt von ihrem Erscheinen, dass sie mich nicht einmal in Frieden lassen konnte und dass sie nun auch noch meinen Bruder daten würde, machte nichts von allem besser, denn das hieß, dass ich sie am Ende auch noch vielleicht bei mir daheim bald antreffen könnte.
„Was könnte ich schon von einem Nichtsnutz wie dir wollen? Du bist schwach und mickrig, zu nichts zu gebrauchen im Grunde", antwortete sie mir mit einem boshaften Grinsen und fragend zog ich meine Augenbrauen in die Höhe, verstand einfach nicht, was es ihr überhaupt brachte solche Bemerkungen zu äußern?
„Na wenn du das so siehst, kannst du ja auch zur Seite treten und mich durch lassen, ich Nichtsnutz muss nämlich meine Arbeit erledigen", erwiderte ich gelangweilt von ihrer ganzen Art, doch leider war Jill manchmal noch unerträglicher als sonst und so trat sie natürlich nicht einfach so zur Seite und ließ mich in Frieden.
„Du fühlst dich bestimmt ganz besonders toll und wichtig, weil der Urvampir nur mit dir reden will, nicht wahr? Du musst wissen, er ist einfach nur schlau genug, um zu erkennen, dass du das schwächste Glied in diesem Zirkel bist und er versucht eben von hier raus zu kommen, denk also niemals, dass du besonders bist. Du bist vermutlich nur eher diejenige, wegen der unser ganzer Zirkel zu Grunde gehen wird."
„Und was genau hast du hier oben nun zu suchen gehabt? Hast du extra auf mich gewartet, um mir das alles zu sagen? Oder hast du dein Glück versuchen wollen bei Kol?", fragte ich, ohne wirklich auf ihre giftigen Worte einzugehen, nahm zufrieden wahr, dass ich sie damit verärgert hatte.
„Ich habe nur versucht herauszufinden, was du in deiner Zeit mit ihm alles so treibst. Ein so unscheinbares Ding wie du, bettelt doch nur so nach Aufmerksamkeit und mich würde es nicht wundern, wenn da schnell mal die Grenzen vergessen werden und wenn das je passieren sollte, dann finde ich es heraus und du bist dran, Cassidy." Mit den Worten stürmte sie an mir vorbei, ließ mich endlich in Ruhe, doch leider waren ihre Worte alles andere als leicht zu verdauen gewesen. Sie glaubte ich hätte zu Kol eine unprofessionelle Beziehung. Hatte ich das denn? Natürlich sprachen wir nicht über das, worüber wir sprechen sollten, doch da war nie etwas gewesen und doch kam mir augenblicklich mein Traum wieder hoch, wie er mein sicherer Hafen in diesem gewesen war. Benommen schüttelte ich den Kopf davon, lief meinen Weg weiter und versuchte mich wieder in den Griff zu kriegen, Jill war verrückt und bösartig und ich würde niemals auf den Charme eines Vampir hereinfallen, vor allem nicht wenn es sich um Kol handelte, also brauchte ich mich um nichts zu sorgen, schließlich würde ich niemals die Kontrolle verlieren, schwach werden und so würde sie mir nichts anhaben können.
„Du wirkst aufgebracht", stellte Kol fest, kaum betrat ich seine Zelle und seufzend ließ ich mich auf dem Stuhl vor seinen Gittern nieder.
„Du hast es gehört, nicht wahr?", fragte ich, schließlich konnte er als Vampir verflucht gut hören und auch wenn die Zauber auf dem Haus es für ihn erschwerten noch genauso gut zu hören, wie er es draußen vielleicht könnte, so war es sicher leicht gewesen ein Gespräch mitzukriegen, das praktisch vor seiner Türe stattgefunden hatte.
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Kol Mikaelson| Black Rose ✓
FanficKol Mikaelson|| „Traue niemals einem Vampir. Es wird dein letzter Fehler gewesen sein, Prinzessin." Eine psychiatrische Anstalt, geleitet von Hexen, geschaffen für übernatürliche Wesen. Hinter den Mauern von Black Rose passieren viele schreckliche D...