Not the first

01 | Flaschendrehen

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,,Wollt ihr mit Flaschendrehen spielen?", fragte Jim, ein Rotschopf, den meine beste Freundin total anhimmelte und lächelte uns charmant an.

Och nee, darauf hatte ich gar keinen Bock! Man wurde da meiner Meinung nach immer zu private Sachen gefragt oder man wurde zu Sachen gezwungen, die man eigentlich gar nicht machen wollte. Ich hatte aber nicht mal die Chance etwas zu sagen, da grölte Mya schon: ,,Ja klaaar! Das wird super! Anna und ich spielen beide mit." Erst dann drehte sie sich zu mir um und setzte ihren Hundeblick auf.

Obwohl ich eigentlich keine Lust hatte, konnte ich ihrem Blick nicht standhalten und seufzte. "Na gut."
Was man für seine beste Freundin nicht alles tat... Dann würden wir halt Flaschendrehen spielen. Was konnte da schon passieren?

Ich setzte mich neben Mya in den Kreis. Eigentlich hasste ich solche Spiele, aber ich machte das ja auch Mya zuliebe. Mya war meine beste Freundin und total verrückt nach Jim. Und ich freute mich natürlich für sie, dass er im Moment etwas besseren Kontakt zu ihr hatte. Wobei sie natürlich trotzdem nicht gleich zustimmen sollte, dass ich auch mitspielt. Aber egal, ich hätte ihr den Wunsch sowieso nicht ausschlagen können.

,,Also... wir spielen Flaschendrehen...", ergriff Jim das Wort und begann die Spielregeln zu erklären. "In der ersten Runde spielen wir, ganz klassisch '7 Minuten im Himmel'. Also werden zwei Personen für 7 Minuten in einen Raum gehen und dort... Tja, das ist jedem selbst überlassen." Mit den Worten drehte er die Flasche und nach einigen Drehungen zeigte sie auf einen mir unbekannten Jungen. Ab diesem Moment schaute ich nur noch halb zu. Runde für Runde ging rum, ohne dass ich dran kam.

Irgendwann schien ihm das Spiel zu langweilig zu werden, weshalb Jim wieder das Wort ergriff: "Was wird die Aufgabe in der nächsten Runde? Los Leute, haut mal was Heftiges raus!" Er schaute alle Spieler an und wartete wohl auf die ultimative Aufgabe. Ich war nicht motiviert genug, um mir was auszudenken.

Auf einmal rief ein Junge einfach in die Runde: "Ein Dreier! Das wär's doch." Sofort begann das Getuschel und ich hörte einige Leute lachen. Auch ich lachte über diese dämliche Idee.

Doch überraschenderweise entgegnete der Rothaarige: "Coole Idee! Es wird dann also 3 Mal die Flasche gedreht, und auf die, auf die sie zeigt, die müssen für 10 Minuten in einen Raum und... "

Einen Dreier!? Was war das denn für eine Aufgabe? Sowas hatte ich ja noch nie gehört. Bloß nicht! Stellt euch vor, ich würde da mit so ner Schlampe oder so drin landen. Allein diese Vorstellung war schon widerlich. Wer würde das freiwillig machen wollen?

Aber was soll's? Ich kam doch eh nicht dran. Es saßen ja noch genug andere Leute hier im Kreis, da war die Wahrscheinlichkeit, dass ich dran kam, eher gering.

Und dann legte Jim die Flasche in die Mitte und drehte einmal an ihr. Ich schaute nur halb zu, bekam aber aus dem Augenwinkel mit, dass sie beim ersten Drehen nicht auf mich zeigte, und sah mir lieber die Gäste an.

Viele normale Teenager, die Bock auf die Party hatten oder einfach von zu Hause weg wollten. Als ich mich weiter umblickte, konnte ich sogar ein paar Nerds entdecken.
Dann waren ein paar von diesen Bitches hier, die sich übelst an die Jungs ran machten.

Eine von ihnen kannte ich zu meinem Leidwesen, weil sie in meine Klasse ging. Das war Madison-Mary Grande, auch bekannt als "Schlampe 5000". Schwarze Haare, die sie gerade arrogant zurückwarf. Provokante grüne Augen. Falsches Lächeln. Unverwechselbar.
Oh mann, von ihrem Anblick könnte ich kotzen! Allein, wie sie gleich zwei Kerle gleichzeitig anmachte. So wie sie wollte ich auf gar keinen Fall sein: So eine Nutte, die gleich mehrere Typen am Start hatte! Und sie hielt sich für was Besseres, als alle anderen, nur weil sie entfernt mit Ariana Grande verwandt war. Einfach lächerlich!