08 | Besuch

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Auf einmal kam Ryans Gesicht immer näher an meines heran. Scheiße!, dachte ich. Was hatte er vor? Wollte er mich jetzt etwa küssen?! Ach du meine Güte... Er schloss seine Augen und seine langen Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen. Er sah schon nicht schlecht aus, vor allem... Stopp! Hör auf so etwas zu denken, Anna!, wies ich mich selbst zurecht. Ich sollte ihn wegdrücken! Ja, genau das sollte ich tun. Doch ich konnte es nicht. Wie unter Schock stand ich versteinert da und machte nur riesige Augen. Mein Blick lag auf dem immer näher kommenden Mund.

Wieso drückte ich ihn nicht weg?! Zentimeter für Zentimeter ging sein Gesicht weiter zu mir. Verdammt! Ich muss etwas tun! Warum mache ich denn nichts?! Wenn ich ihn nicht gleich von mir wegschubste, dann wäre es zu spät.

Was wäre denn, wenn er mich küssen würde? Würde... ahhh, ich darf mir das nicht mal vorstellen! Verzweifelt biss ich mir einmal kurz auf die Lippe.

Ich wusste gar nicht wohin mit meinen Gedanken und starrte nur auf die Lippen vor mir, auf denen ein triumphierendes Lächeln lag. Moment..., ein Triumphierendes!? Ach, er dachte also, er würde es einfach so schaffen mich zu küssen!? Genau genommen hätte er es ja auch fast geschafft... Aber ja nur fast! Dieser Gedanke machte mir wieder einen klaren Kopf, ich löste mich aus meiner Schockstarre und drückte ihn von mir. Durch diesen Schubser war jetzt zum Glück wieder genug Platz. Wurde aber auch Zeit!

"Nein.", war das einzige Wort, das ich über die Lippen brachte und freute mich, dass es so selbstsicher klang. Hach, schade nur, dass es nicht reichte, um ihn einzuschüchtern. Aber das war ja auch quasi unmöglich, ugh!

Er seufzte nur und meinte: "War einen Versuch wert..." Dann fuhr er sich durch sein verwuscheltes Haar und grinste breit, als wäre nichts geschehen. Ist ja nicht so, dass er gerade mega den Korb von mir gekriegt hat... Ich hätte das an seiner Stelle jetzt schon ziemlich peinlich gefunden. Aber er schien das wohl anders zu sehen. Arschloch!

"Du", begann ich zu reden und zeigte mit einem Finger auf seine Brust, "küsst mich nie - nie, hast du verstanden - wenn ich es dir nicht erlaube. Und da ich es dir nie erlauben werde, wirst du mich wohl nie küssen können. Ist das klar?" Aufgerbracht schob ich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

Doch anstatt mir zu antworten, hob er mich hoch und ging los, sodass ich gezwungen war, meine Beine um ihn zuklammern, damit ich nicht runterfiel. Das könnte schmerzhaft werden.

Auf seinem Gesicht bildete sich wieder ein breites Grinsen und schmunzelnd sagte er: "Ich wusste doch, dass du verrückt nach mir bist. Drück dich ruhig noch fester an mich." Ryan lachte kurz auf und fügte dann noch hinzu: "Übrigens werde ich mich nicht daran halten. Ich werde dich küssen wann und wo ich will."

Ich rümpfte empört die Nase. "Wenn du jedes Mal wieder einen Korb kriegen willst... dann bitteschön."

Er zog amüsiert die Augenbrauen hoch und sah mich mit einem überheblichen Blick an. "Glaub mir, Prinzessin. Schon bald werde ich von dir keinen Korb mehr bekommen." Ryan stubste einmal mit seinem Finger auf meine Nasenspitze, welche ich darauf vor Zorn kräuselte.

"Träum weiter! Aber was mich mal interessieren würde... Hast du seit der Wette schon deine männlichen Triebe gestillt und mit der nächsten geschlafen? Oder bist du doch stärker als ich dachte?"

"Natürlich nicht!", antwortete er mit einem breiten Grinsen, "Seit wir mehr miteinander zu tun haben, kann ich an niemand anders als ich dich denken, Prinzessin."

Auch wenn diese Aussage dezent süß war, rollte ich nur provokant mit den Augen und meinte sarkastisch: "Jaja, deine Prinzessin denkt auch an nichts anderes als an dich. Und jetzt... könntest du mich bitte wieder absetzen?!"

Not the firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt