12 | "Süß."

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Ryans Blick bohrte sich in meine Augen. Er war wütend. Oh ja, aber wirklich. Seine Augen hatte er zu Schlitzen verengt. Es kam mir vor, als wären diese gar nicht mehr schokoladenbraun, sondern dunkler, fast schwarz. Geradezu beängstigend. Und ich glaubte, sogar etwas Schockiertes in seinen Augen zu sehen. War er so überrascht, dass ich angeblich einen Freund hatte? Die Arme hatte er auf seiner muskulösen Brust verschränkt und blickte mich immer noch mit dem selben Blick an.

Er schnaubte einmal hörbar verächtlich durch die Nase. "Ich hab gefragt, ob ihr zusammen seid!", knurrte der Badboy und zog seine dunkeln Augenbrauen zusammen.

Ich atmete überrascht ein. Oh, da schien aber jemand wirklich keine gute Laune zu haben. Aber tja, es gefiel ihm wohl nicht wirklich, dass er die Wette verlieren würde. Denn wenn ich einen Freund hätte, dann hätte er so gut wie verloren.

Aber konnte ich Ryan anlügen und sagen, dass Liam und ich zusammen sind? Ich wollte ihn ja nicht benutzen.

Flüchtig sah ich zu dem Blonden, welcher Ryan misstrauisch beobachtete. Sollte ich sagen, dass wir ein Paar waren? Wäre das gemein gegenüber ihm? Na ja, theoretisch hatte er es ja von sich aus behauptet. Der Sanitäterin hatte er ja auch gesagt, dass ich seine Freundin wäre, also warum sollte ich es dann nicht auch zu Ryan sagen dürfen?

Hmm... Mein Blick huschte wieder zur Tür und ich fasste einen Entschluss. Eine kleine Notlüge würde doch nicht schaden. Was sollte schon Schlimmes passieren? Ryan würde hoffentlich seine Pfoten von mir lassen und Liam hatte sicher Verständnis dafür.

Ich atmete einmal aus, sah noch einmal kurz zur Seite, bis ich biestig sagte: "Ja, wir sind ein Paar. Hast du da irgendein Problem mit?"

Ryans Blick wurde härter. "Gut. Wollte ich nur wissen." Er stieß sich lautstark vom Türrahmen ab und machte sich bereit zum Weggehen, drehte sich aber noch mal um und fügte hinzu: "Ach ja, wir reden später noch mal. Okay, Prinzessin?"

Das 'Prinzessin' betonte er extra laut und warf uns noch einen letzten finsteren Blick zu, bis er schließlich verschwand. Seine Schritte waren eher ein Stampfen, so laut klatschten seine Füße auf die Fliesen. Okay, er war wirklich richtig sauer.

Hah, irgendwie hatte er es voll verdient! Und es fühlte sich auch irgendwie total gut an, ihn zu verarschen. Das machte voll Spaß und ich fühlte mich direkt besser. Was mir allerdings weniger gefiel, war die Tatsache, dass ich Liam benutzte.

Ich schaute flüchtig zu diesem und meinte, ein Grinsen auf seinem Gesicht zu erkennen. Ach, gefiel es ihm also auch, Ryan zu verarschen? Das wäre dann ja mal Jackpot. Ich sollte Liam fragen. Aber vor der Sanitäterin lieber nicht, die sollte ja nicht wissen, dass wir gelogen hatten.

Diese behandelte gerade meine Schulter, welche mir zwar etwas wehtat, aber sicher nicht so schlimm. Ich warf einen Blick darauf und sah, dass sie etwas blau war, aber mehr nicht.

Plötzlich spürte ich wieder diesen stechenden Schmerz am Hinterkopf. Vorsichtig fasste ich an die Stelle und bemerkte, dass ich dort blutete.

"Na na, nicht in die offene Wunde fassen. Sonst kommen Keime hinein und es könnte sich entzünden." Die Sanitäterin sah mich streng an und hatte einen Finger gehoben.

"Okay.", stimmte ich zu. "Und was ist mit meinem Kopf? Ist das schlimm?" Meine Frage klang wie die eines kleinen Kindes. Als wäre ich dämlich oder so und wüsste nicht was es sein konnte.

Aber um ehrlich zu sein, wusste ich es wirklich nicht. Vielleicht eine Platzwunde? Müsste die nicht eher behandelt werden als meine Schulter? Ach mann, ich hatte einfach keine Ahnung von Medizin.

Not the firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt