11 | "Sie ist meine Freundin."

1.2K 49 52
                                    

.;:+*"'*+:;.;:+*"'*+:;.;:+*"'*+:;.;:+*"'*+:;.

Ich blickte genau in Liams Gesicht. Sein Blick durchbohrte mich gefühlt bis zu den Knochen, was mich stark schlucken ließ. Er stand so weit weg und doch meinte ich seine Augen genau erkennen zu können. In diesen lag Enttäuschung. Große Enttäuschung. Ich hatte ihn enttäuscht. Warum? Tja, diese Frage konnte ich mir selbst nicht beantworten.

Denn was war denn so schlimm an dieser Situation? Ich küsste Ryan nicht, ich versuchte niemanden umzubringen und auch anderes Schlimmes dieser Art hatte ich nicht getan. Ich war lediglich zur Schule gefahren. Na ja, halt mit dem Badboy der Schule zusammen. Ugh. Aber was juckte ihn das?

Der Blickkontakt zwischen Liam und mir hielt nur einige Sekunden an und trotzdem sagte er mehr als tausend Worte. Tausend Worte, die ich nicht verstand und die für mich keinen Sinn ergaben. Ich konnte sehen, was er fühlte, denn das zeigte mir sein Blick ganz genau. Sogar etwas Abschätzendes und Abwertendes glaubte ich zu sehen. Aber verstehen, warum er mich so ansah, konnte ich nicht. Nein, nicht mal ein kleines Bisschen.

Schulternzuckend sah ich lieber in eine andere Richtung. Nämlich nach links zu einem gewissen Typen links von mir, der auf einmal seinen verflucht muskulösen Arm um mich legte. Ich spürte wie er mich näher zu sich zog. Unzufrieden mit dieser Situation presste ich meine Lippen aufeinander und sah ihn böse an.

"Was soll das?", zischte ich und legte ein finsteres Gischt auf. Kläglich versuchte ich mich aus Ryans starkem Griff zu entziehen, doch irgendwie klappte das nicht ganz so gut wie erhofft. Stattdessen wurde ich nur noch weiter an seinen Körper gezogen, sodass ich sein Lachen an meinem Haar spüren konnte.

Dieser dämliche Bastard lachte einfach! Mann! Ich zeterte wieder: "Lass mich los, du Penner!" Aber Ryan dachte da gar nicht dran und lachte sich nur weiter einen ab. Nochmals startete ich den Versuch ihm zu entkommen, aber auch diesmal scheiterte ich. Der starke Arm drückte mich nämlich nach wie vor zu sich.

So geht das jetzt aber nicht!, schimpfte meine innere Stimme mit mir selbst. Und recht hatte sie. Ich würde mich doch wohl selbst wehren können. Ja, am liebsten würde ich Ryan höchstpersönlich sein verdammtes Grinsen aus dem Gesicht schlagen!

Ich lächelte nur teuflisch und sah den Badboy herausfordernd an. Dieser ignorierte das Böse in meinem Blick einfach und reagierte nur auf mein Lächeln: "Siehst du, Prinzessin. Wusste ich doch, dass dir meine Nähe gefällt. Das wusste ich schon bevor du so dämlich gelächelt hast."

Normalerweise würde ich ihn ja für so einen Spruch hassen und ich würde selbstverständlich kontern. Aber letztendlich würde Ryan dann doch noch einen besseren Konter vom Stapel lassen und deshalb brauchte ich eine produktivere Möglichkeit.

Und diese Idee hatte ich bereits. Innerlich rieb ich mir böse die Hände aneinander und mir wuchsen kleine Teufelshörnchen. Muhahaha.

Ja okay, Spaß beiseite. Jetzt ging es darum, die Idee auch in die Tat umzusetzen. Ach, theoretisch war es für mich ja nix Großes. Denn das was ich vor hatte, wäre nach einer Sekunde bereits erledigt... Gut, dann mal los.

Immer noch fies grinsend drehte ich mich vor Ryan und legte meine Arme um seinen Hals. Ich drückte mich an ihn und sah in seine schokobraunen Augen, in denen etwas Verwunderung lag. Natürlich kam es für ihn eher unerwartet, dass ich sein bescheuertes Spielchen mitspielte.

Doch kurz darauf fing er auch schon an zu Grinsen und legte seine starke Hand in mein Haar. Hahaha, er dachte wohl, er hätte die Wette schon gewonnen. Pfff. Als ob er die überhaupt gewinnen könnte. Sehr unwahrscheinlich.

Ich war so nah an Ryan dran, dass ich seine Konturen gut erkennen konnte. Die Wangenknochen, die langen Wimpern, die vollen Lippen... Kurz bestand die Versuchung, dass... Konzentration, Anna!

Not the firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt