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Mein Gott, was sollte ich tun?!
Ich wäre so gerne einfach davon gerannt und hätte mich versteckt, bis der Unterricht endlich begonnen hätte. Oder noch besser: Ich wäre gerne einfach so im Erdboden versunken. Aber das konnte ich nicht, und Davonlaufen war auch keine Option, wenn ich meine jetzige Situation nicht noch verschlimmern wollte.
Also blieb ich seelenruhig stehen und suchte in Gedanken fieberhaft nach einer Erklärung, warum SO ETWAS auf den Videos zu sehen war. Warum ich verdammt noch mal, wie eine Schlampe da stand.
Aber na ja, was gab es denn großartig zu erklären? Ich durfte nicht von der Wette erzählen, niemandem! Und eine andere Erklärung für mein Verhalten gab es nicht!Mein Blick schweifte über die Leute um uns herum, bis er schließlich an Liam hängen blieb. Ob er wohl immer noch sauer auf mich war? Wahrscheinlich.
Ich saß sowas von in der Klemme. Ausdruckslos sah ich auf den Boden und sagte einfach erstmal gar nichts. Mein Gehirn schien einen Aussetzer zu haben, denn mir fiel wirklich nichts ein, was mir gerade irgendwie helfen konnte. Und nun ja, dann stand ich da einfach. Es musste für alle anderen total dämlich und merkwürdig wirken, aber was könnte ich schon anderes tun?!
Auf einmal räusperte sich Jaqueline neben mir, sodass ich zu ihr aufsah. „Ey Anna... Was ist los?“, fragte sie mit ein wenig Reue in der Stimme. Offenbar schien ihr erst jetzt richtig bewusst geworden zu sein, was sie mir da gerade antat. Aufrecht stand sie dort, ein selbstbewusstes Lächeln umspielte ihre Lippen und auch sonst wirkte sie recht selbstbewusst. Doch trotzdem konnte ich erkennen, dass sie sich wohl langsam doch anfing unwohl zu fühlen.
War das meine Chance den Spieß umzudrehen? Oder machte mich das zu einem schlechten Menschen und ließ mich noch schlechter dastehen?
Na ja, viel schlechter als jetzt gerade konnte es doch nicht mehr werden, oder? Alles war besser als hier einfach nur rumstehen und weiter bloßgestellt zu werden.„Ja Jacky... Merkst du selbst, nicht wahr?“, begann ich also mit bedrohlicher Stimme zu reden, „Du merkst selbst, wie du mich gerade vor so vielen Leuten versuchst schlecht zu machen, nur um dein Ego zu pushen, oder?“ Das selbstbewusste Lächeln aus Jackys Gesicht schwand und verwandelte sich in eine misstrauisch verzogene Schnute.
Doch das hielt mich nicht davon ab weiter zu sprechen. „Oder was willst du sonst damit bezwecken? Wir kennen uns nicht mal und trotzdem hast du wohl ein Problem mit mir. Kannst du dann nicht einfach normal auf mich zugehen und wir unterhalten uns dann normal darüber wie vernünftige Menschen?“
Ich merkte wie all die Emotionen, die ich unterdrückt hatte und die sich die letzten Tage in mir aufgetaut hatten, aus mir heraus sprudelten.
„Anna, ich...“, die Rothaarige wollte mich unterbrechen, doch ich ließ sie nicht ausreden.
„Nein Jacky. Du brauchst dich gar nicht rechtfertigen für das was du hier gerade abziehst! Das Schlimmste ist nicht mal, dass du gerade versuchst mich vollkommen bloßzustellen, was auch schon echt fies ist. Aber noch schlimmer finde ich, dass auch noch wir Mädchen - in diesem Fall du - uns gegenseitig fertig machen und uns als Schlampe abstempeln müssen. Sag mal, reicht es nicht, dass die Jungs uns schon alle runterziehen?!“Meine Stimme wurde immer lauter während ich das sagte und auf eine komische Weise fühlte ich mich auch mit jedem Wort besser. Denn ich sah genau wie die Blicke der Leute um uns herum sich verändert hatten. Von herablassend zu verwundert. Von mitleidig zu freundlich. Ja, so war es, denn jedes Wort schien irgendwie wahr zu sein.
Warte mal, warte mal, Anna. Ich will deinen Höhenflug gerade ja nur ungern unterbrechen, aber hast du Madison und so nicht selbst als Schlampe abgestempelt? Du hast zwar recht, aber selbst bist du nicht besser.
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Not the first
Teen Fiction„Ist das alles nur ein Spiel für dich?" Meine Stimme zitterte vor Unsicherheit. Ich sah ihm kurz in die Augen und wartete. Die Anspannung zwischen uns war deutlich zu spüren. Jede Sekunde die er zögerte, bevor er antwortete machte mich unsicherer...