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Seine Frage überrumpelte mich. Was sollte ich denn antworten? Die Wahrheit wär wohl am besten. Aber was, wenn ich Liam damit verletzen würde. Was, wenn seine himmelblauen Augen traurig zu Boden blicken würden. Was, wenn er nicht mehr mit mir zu tun haben wollen würde? Was, wenn-
Ich mache mir zu viele Gedanken, was passieren könnte! Und die wichtigste Frage war doch: An was hatte ich in dem Moment überhaupt gedacht? Solange mir das nicht einfiel, konnte ich ihm sowieso nicht antworten. Ich verfolgte meine Gedanken zurück.
Flaschback:
Das Einzige wovor ich Angst hatte, war seine Rache. Würde er sich rächen? Nun... ganz bestimmt. Da war ich mir so gut wie sicher. Sonst wäre Ryan Bayner doch nicht Ryan Bayner!In Gedanken versunken lief ich den Gang entlang, aber achtete gar nicht genau darauf, wohin. Tja, ich hätte besser hingucken sollen. Denn auf einmal kam mir eine Person entgegen und ich krachte mit voller Wucht dagegen. Aua!
Okay... ich hatte in dem Moment also an den lieben Ryan gedacht. Ich glaubte, das wäre das letzte was Liam jetzt gerade hören wollte. So 'Nee, sorry. Ich hab an nen anderen Kerl gedacht.' Jap, das würde definitiv nicht so gut bei ihm ankommen. Aber sollte ich ihn anlügen? Nein, ich hatte heute schon genug gelogen. Zwar würde es Liam vielleicht ein wenig verletzen, aber noch eine Lüge hatte er echt nicht verdient.
Ich hatte wohl etwas zu lange nachgedacht, denn Liam presste schon seine Lippen zusammen und sagte: "Hey, ist schon okay. Du kannst auch einfach 'nein' sagen." Er versuchte ein leichtes Lächeln, was ihm aber eindeutig gelang. In seiner Stimme lag ein bitterer Unterton und sein Gesicht nahm einen Ausdruck an, den ich nicht deuten konnte. War er traurig? Wütend? Enttäuscht? Verletzt? Vermutlich von allem ein bisschen.
Ich stützte mich hoch und stand auf, um auf einer Höhe mit ihm zu sein. Er war zwar immer noch ein ganzes Stück größer als ich, aber ihr wisst was ich meine...
Jedenfalls legte ich ihm die Hand auf die Schulter und meinte: "Nein, es ist nicht okay. Du wirst nämlich vermutlich verletzt sein, wenn ich es dir sage."
Ich nahm wahr, wie er seinen Kiefer anspannte und er hörbar schluckte. Vielleicht waren meine Worte noch verletzender? Mensch, ich bin aber auch so dämlich! Hätte ich nicht borher nachdenken können, bevor ich das sagte? Dann hätte ich bestimmt auch gemerkt, wie ich indirekt schon meine Antwort gegeben hatte.
Doch der Blonde kniff nur seine schönen Augen zusammen, sodass fast nur noch Schlitze zu sehen waren, und fragte: "Woran hast du denn gedacht?" Er versuchte möglichst neutral zu gucken, doch ich konnte das Interesse in seinem Blick deutlich erkennen.
War Liam wirklich daran interessiert? Wenn ja, warum? Wir kannten uns doch erst seit zwei Tagen. Beziehungsweise hatten wir uns da erst richtig kennen gelernt. Zumindest fand ich, dass ef bei seiner Aufrichtigkeit auch die Wahrheit verdiente. Na ja, er bettelte ja quasi auch danach. Also bitteschön, hier hatte er seine Wahrheit: "Ich hab an Ryan gedacht."
Augenblicklich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Ich wusste nicht wie ich das beschreiben sollte. Sein Blick wurde finster. Sehr finster. Außerdem war da etwas... Schock? zu sehen. Ich war mir nicht sicher. Und dann war da noch diese unglaublich bittere Enttäuschung und ein wenig Schmerz. Dem war ich mir vollkommen sicher.
Liam schien sehr unzufrieden mit meiner Aussage zu sein. Mehr als das.
Aber er wollte ja die Wahrheit wissen. Ich hatte ja auch nix Schlimmes gedacht. Ich hatte nicht gedacht, dass ich ihn liebte. Allein diese Vorstellung... *kotz* Ich hatte nicht gedacht, dass ich ihn umbringen wollte. Obwohl...
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Not the first
Teen Fiction„Ist das alles nur ein Spiel für dich?" Meine Stimme zitterte vor Unsicherheit. Ich sah ihm kurz in die Augen und wartete. Die Anspannung zwischen uns war deutlich zu spüren. Jede Sekunde die er zögerte, bevor er antwortete machte mich unsicherer...