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Der liebenswürdige und hilfsbereite Liam war nicht mehr zu sehen. Stattdessen stand ein böser und aggressiver Liam vor mir. Seine sonst so hellen, blauen Augen waren voller Schatten und ich konnte eindeutig die Wut in ihnen sehen. Allerdings lag da auch etwas anderes in seinem Blick, etwas das ich nicht einordnen konnte.
Schmerz? Eifersucht? Enttäuschung? Sind nur ein paar Vorschläge, damit du drauf kommst, was es sein könnte... Super! Jetzt mischte sich auch noch meine innere Stimme ein! Die nervt extremst! Und abgesehen davon kamen mir die Vorschläge auch sehr falsch vor. Ich meine, warum sollte Liam verletzt sein?
Ich hatte keine Ahnung. Und deshalb wusste ich auch nicht, was als nächstes passieren würde. Würde Liam mich anschreien? Das passte gar nicht zu ihm. Vielleicht würde er auch vor Wut gegen die Wand schlagen, aber das wäre auch nicht seine Art. Oh Mann, ich war ja mal echt voll ratlos.
Liam atmete lautstark, er klang fast wie ein Stier, der kraftvoll schnaubte. Es schien so, als würde er einen Kampf mit sich selbst ringen. So, als wüsste er nicht, was er machen sollte und zwei Stimmen in ihm redeten auf ihn ein. Na ja, so verrückt war wahrscheinlich nur ich, haha.
Was ich damit meinte: Liam schien sich nicht ganz sicher zu sein, was er machen sollte und ich hatte Angst, für was er sich entscheiden würde.
Auf einmal sah sein Blick entschlossener aus, der Blonde wusste also nun, was er machen würde. Sein Blick war zerknautscht und vielleicht sogar etwas traurig, aber die Wut war nicht mehr deutlich zu erkennen. Eher so eine... Bitterkeit. Und trotzdem hatte ich die Hoffnung, dass er doch versuchte, unseren Streit mit Worten zu lösen.
Doch diese Hoffnung war nur von kurzer Dauer. Liam wandte sich ab und warf mir einen letzten enttäuschten Blick zu, dann verschwand er um die Ecke. Ich blieb mit dem Rücken an die Wand gelehnt stehen und sah immer noch an die Stelle, wo er eben noch gestanden hatte. Aber da, war nur Luft und Leere.
Ich ließ meinen Kopf in den Nacken sinken, sodass er die Wand hinter mir berührte und schloss die Augen. Jetzt, wo mein Retter in der Not gegangen war, fühlte ich mich nicht mehr geborgen. Im Gegenteil. Ich fühlte mich allein.
Eine Träne lief über meine Wange. Und ich dachte schon, Liam und ich könnten gute Freunde werden... Aber das hatte ich wohl komplett verbockt. Doch noch viel schlimmer war, dass Ryan auch noch glaubte, dass ich mit Liam zusammen war. Wie sollte er uns das denn abkaufen, wenn wir zerstritten waren und nichts mehr miteinander zu tun hatten? Anders gesehen: Wie sollte ich ihm sagen, dass diese Beziehung nur Fake war? Mittlerweile lief aus meinen Augen wohl schon ein ganzer Fluss aus Tränen. Seit wann war ich so eine Heulsuse?
Schnell wischte ich mir die Tropfen von den Wangen und atmete einmal tief ein und aus. Nur eine Memme würde jetzt anfangen zu heulen. Und das war ich definitiv nicht! Ich würde mich nicht in einer Ecke verkriechen, sondern würde auf Liam zu gehen und das mit ihm klären. Auch wenn das vielleicht komisch klang, aber ich würd mich echt gern mit ihm anfreunden. Ich wollte immer schon einen besten Freund haben und nicht nur zwei beste Freundinnen. Und Liam scheint echt nett zu sein.
Was Ryan betrifft... Ja, dem würde ich wohl früher oder später über den Weg laufen,das ließ sich vermutlich nicht vermeiden. Gäbe es nur diese blöde Wette nicht, dann würde mich dieser dämliche Schwachkopf in Ruhe lassen! Aber nein, ich hatte mich darauf eingelassen... Wenn ich die Wette abbrechen würde, dann wär das so, als würde ich aufgeben.
Na ja, egal. Ich hatte gerade etwas besseres zu tun, als darüber nachzudenken. Ich stieß mich mit einer Bewegung von der Wand ab und ging entschlossen los.
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Not the first
Teen Fiction„Ist das alles nur ein Spiel für dich?" Meine Stimme zitterte vor Unsicherheit. Ich sah ihm kurz in die Augen und wartete. Die Anspannung zwischen uns war deutlich zu spüren. Jede Sekunde die er zögerte, bevor er antwortete machte mich unsicherer...