17 | Ryan, Schule und andere Probleme

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Am nächsten Morgen wachte ich auf und dachte einen kurzen Moment darüber nach, einfach im Bett liegen zu bleiben. Da ich aber keinen Eintrag bekommen wollte, stand ich dann doch auf und machte mich fertig. Heute schaffte ich alles sogar, ohne dass ich mich beeilen musste.

Auf der Busfahrt zur Schule steckte ich meine Kopfhörer in meine Ohren und machte Musik an. Ich machte meine Playlist an und ließ die Lieder in einer zufälligen Reihenfolge ablaufen. Als erstes ertönte ein Lied von Billie Eilish, "Bad guy". Ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe, schloss die Augen und dachte über das Gespräch mit Ryan gestern nach.

Flashback:

"Plötzlich stupste er mir mit seinem Zeigefinger auf die Nase und sagte: "Das glaubt dir im Moment jeder. Nur ich nicht."

Meine Kinnlade klappte hinunter. So hätte das aber alles nicht laufen sollen! Hatte Ryan uns die Fake-Beziehung wirklich nicht abgekauft?! Und wieso glaubte mir im Moment jeder?! Verdammt, Ryan hatte es also weiter erzählt und bald würde es jeder in der Schule wissen! Und was mindestens genauso schlimm war: Er glaubte uns die ganze Geschichte nicht mal!

Ich sah geschockt auf den Boden. "Hah, du hast als erstes weggeguckt!", triumphierte er da auch schon.

Schnippisch sah ich wieder hoch zu ihm. "Toll, ein Applaus für dich. Das ist voll kindisch!", zickte ich. Aber Ryan ließ sich das nicht gefallen und grinste nur noch breiter. "Und du hast mitgespielt, Prinzessin. Ich glaube, du bist sogar noch kindischer als ich."

Das hatte er nicht gesagt! Wütend starrte ich ihn an. "Du nennst mich also kindisch, ja?" Böse zog ich meine Augenbrauen zusammen.

"Du hast mich als erstes als kindisch bezeichnet, aber ich darf dich nicht so nennen, obwohl es stimmt? Das ist ziemlich unfair, denkst du nicht?" Pff. Wieso um Himmels Willen konnte dieser Kerl so gut kontern?! Das war doch ungerecht!

"Der Unterschied ist, dass ich recht habe und du nicht." Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und wartete auf seine Antwort.

"Du lässt dich doch auf viel mehr unerwachsene Scheiße ein als ich.", lachte er. Fand er das alles gerade etwa witzig?! Seine gute Laune und seine blöden Sprüche würden mich noch zum Ausrasten bringen! Wollte er, dass ich ihm ins Gesicht klatschte?! Ich hasste es, wenn man mich nicht ernst nahm, obwohl ich wütend war.

"Ach ja?", giftete ich zurück, "Wer hat denn die Wette gestartet?" Das war zwar eine rhetorische Frage, aber Ryan antwortete trotzdem: "Das war ich."

"Na, siehst du?!" Ich funkelte ihn an und er sah amüsiert zurück. Mann, konnte er mal aufhören so herablassend zu sein? Ich war nicht lustig, sondern wütend! Da gab es nichts zu Grinsen und zu Lachen!

"Aber nun sag mal: Wer hat bei der Wette mitgemacht? Wer lässt sich auf meine Sprüche und Spielchen ein?" Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als er mir das Wort Abschnitt und weiter redete. "Ja, ich weiß, da hab ich bei allem auch mitgemacht und wir sind wahrscheinlich beide gleich kindisch bei diesen Sachen. Doch der Unterschied ist: Ich halte mich an die Regeln, habe seitdem keinen Sex mehr gehabt und bin nicht unfairerweise auf eine Fake-Beziehung eingegangen."

Mir blieb der Mund offen stehen. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet! Und noch weniger hatte ich damit gerechnet, wie gut Ryan mich eigentlich kannte.

Ich schüttelte den Kopf, um mich wieder zu sammeln. Ich musste etwas erwidern und zwar sofort! Sonst würde ich lächerlich vor ihm dastehen,was ich vermutlich sowieso schon war.

Not the firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt