Prolog

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Glücklich sah Wren ihrer Enkelin zu, wie diese der Sonne entgegengrinste. In dem selbst genähten roten Pullover ihrer Mutter und den Mund verschmiert von dem Kuchen mit Schokoglasur. Die schwarzen Locken zu einem kleinen Zopf geflochten und mit ihrem blauen Stoffhund in der Hand stand sie da und genoss die warmen Strahlen. 

Gleichzeitig wurde Wren bei diesem Anblick das Herz schwer. Sie würde für ihre Enkelin nicht ewig da sein. Aber außer ihr hatte das arme Mädchen niemanden mehr. 

Marika kam zu ihr herüber getänzelt. "Omi, warum gibt es eigentlich so viele Sterne?", fragte sie. Wren lachte und nahm ihre Enkelin zu sich auf den Schoß. "Die Geschichte hab ich dir schon 1000mal erzählt, mein Schatz." 

Marika zog einen Schmollmund. "Dann will ich sie eben zum 1000. und ersten Mal hören!" "Na gut. Es war einmal ein kleiner Junge, der im Wald Blumen für seine Mama pflücken wollte. Aber er verirrte sich und schon bald dämmerte es und er konnte nichts mehr sehen."

Obwohl sie das Ende kannte, schlug sich Marika erschrocken die Hand vor den Mund. 

"Er begann zu weinen.", fuhr Wren fort. "Aber zu seinem Glück wurde sein Leiden von einem Magier erhört. Dieser zauberte ihm unendlich viele Sterne auf den Nachthimmel, die ihm die Weg nach Hause leuchteten."

Marikas Augen funkelten. "Wow. Ich wünschte es gäbe wirklich Magie." Wren kicherte und drückte ihre Enkelin an sich. "Mein Schatz, wer sagt denn, dass es keine gibt?"

Der Zauberlehrling (Storyadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt