Einundzwanzig

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Wieder schmierte jemand Salbe auf ihre Haut und wieder durchzuckte es sie wie ein Defibrillator einen Halbtoten. Jared kämpfte noch immer gegen Florian, aber dieser schien nicht die geringste Energie zu verlieren, während Jared am Ende seiner Kräfte zu sein schien.

"Marika! Du musst wachbleiben!", hörte sie Chalids Stimme, während Saphira weiterhin Salbe auf ihren Armen und im Gesicht verteilte. "Da hast du deinen Preis.", murmelte sie. "Du entziehst ihnen die Magie, dafür wird dir Lebenskraft entzogen."

Marika schluckte die Galle hinunter, die ihr bei dem Gedanken hochkam und setzte sich vorsichtig auf. "Wir müssen Jared helfen!", sagte sie heiser.

"Und wie?", fragte Saphira gereizt. Marika konnte es ihr nicht verdenken. Sie hatte sie gewarnt und sie hatte nicht auf sie gehört. "Es tut mir leid, Saphira. Du hattest Recht." Die Fee rang sich ein Lächeln ab.

"Hab ich immer. Aber ernsthaft ... wie sollen wir Jared helfen?" "Warum hat mein Fluch bei Florian nicht gewirkt?" "Der Talisman!", rief Chalid plötzlich. "Welcher Talisman?"

Da erkannte Marika die schwarze Kette, die um seinen Hals baumelte. Ein kleines Fläschchen war daran befestigt, in welchem sich goldene Flüssigkeit befand. Saphira sog scharf die Luft ein.

"Der ist doch irre!", rief sie mit einer Mischung aus Wut und Angst. "Wieso? Was ist das für goldenes Zeug?" "Er hat sich selbst Blut abgenommen. Für Zauberer kann es verdammt gefährlich werden, wenn sie ihr Blut in einen Talisman geben."

"Dann nehmen wir ihm den Talisman einfach ab!" Sie rappelte sich irgendwie hoch und rannte los. Jared sah sie auf sie zukommen, aber wenn es etwas gesagt hätte, hätte Florian sie bemerkt.

Sie hob einen alten, dicken Ast auf und schlich sich von hinten an. Nur ein paar Schritte. "Pass auf! Von hinten!", schrie auf einmal jemand und Florian fuhr herum.

Sein Schwert hackte den Ast und beinahe ihren Arm ab. Wer hatte ihn gewarnt?

Jared versuchte einen Angriff von hinten, aber Florian blockte ab. Marika suchte nach einer Waffe. Sie hob einen Stein auf und wollte ihn nach ihm werfen, doch jemand griff nach ihrem Arm.

Sie schrie auf und sah zur Seite. Eine Gestalt in einem altmodischen Umhang, der das Gesicht verhüllte, stand neben ihr und umklammerte ihr Handgelenk schmerzhaft. Jared sah verzweifelt zu ihr. Er konnte bald nicht mehr.

Auch Marikas Kräfte ließen nach. Der Fluch forderte immer mehr Lebenskraft und langsam wurde die Welt wieder ungenau.

Chalid tauchte bei der Gestalt auf und biss sie in den Arm, sodass sie Marika losließ. Eine Frauenstimme schrie auf. "Danke.", hauchte sie dem kleinen Drachen zu und bemühte sich, wach zu bleiben.

Sie bekam noch einen Stock zu fassen. Sie wollte niemanden verletzen, aber es ging nicht anders. Die Gestalt wich ihrem eher schwachen Schlag aus und dabei rutschte ihr die Kapuze vom Kopf. Ein vertrautes Gesicht blickte ihr hasserfüllt entgegen.

"Frau Rosenberg?", fragte sie ungläubig.

Der Zauberlehrling (Storyadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt