(2012: Rückblick 3)
Pov. Kollegah
Seit dem Albumrelease war ich ständig gestresst und unter Spannung. Ich brauchte dringend Erholung und aus diesem Grund war ich gerade unterwegs zu Freunden um feiern zu gehen. Mein Handy lag neben mir im Auto, auf dem Beifahrersitz. Es leuchtete auf und zeigte einen eingehenden Anruf an. Ich nahm ab und bog in eine Seitenstraße ein. „Kolle, hier ist Julien.", sein Ton war ernst, ein ungutes Gefühl überkam mich. „Dein Autotune Freund hat sich heute mit mir getroffen. Ich bin davon ausgegangen, dass du es ihm schon gesagt hast. Er hat mich um Hilfe geboten Felix. Der Kerl sieht ziemlich am Ende aus, wie lange willst du noch damit warten?", es war eine rhetorische Frage, denn er erwartete keine Antwort, denn schon nach dem letzten Satz hatte er aufgelegt. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht. Julien und ich hatten nicht wirklich Kontakt. Die einzigen Male, die ich mit ihm was zu tun hatte, waren am Telefon oder über WhatsApp. Ich schob das Problem auf später und fuhr, dort angekommen, in die Einfahrt meiner eigenen Wohnung. Ich ging hoch, um mich fürs Feiern umzuziehen. Als ich das Gebäude wieder verließ, fiel mir der Wagen neben meinem auf. Es war der Wagen von Farid, der mich vor kurzem besucht hatte. Wir hatten uns mit Alk voll laufen lassen und da er so nicht heimfahren wollte, hatte er ein Taxi gerufen und seinen Wagen bei mir stehen lassen. Er würde ihn sich vermutlich heute abholen wollen. Ich konnte mich noch daran erinnern wie er seinen Autoschlüssel bei mir gelassen hatte mit meinem Versprechen darauf aufzupassen.
Panisch ging ich wieder zurück ins Haus und suchte nach dem Schlüssel. Angestrengt kniff ich die Augen zusammen um mir ins Gedächtnis zu rufen wo ich ihn zuletzt gesehen hatte. Nach und nach viel mir wieder ein, wie ich ihn in eine Tasche geschmissen hatte. Diese hatte ich dann jedoch in den Koffer gepackt, den ich zu meiner Zweitwohnung gebracht hatte, dort wo Dima nun schon über mehrere Monate allein wohnte. Ich sah auf meine Uhr. Noch war es Zeit genug um ihn zu holen. Meine beiden Wohnungen lagen circa 15 Minuten voneinander entfernt. Ich stieg zurück in mein Auto und raste los. Eine Viertelstunde später rannte ich die Treppen hoch und schloss die Wohnungstür auf. Dima saß auf dem Sofa und hob kurz den Blick um sich gleich darauf wieder abzuwenden.
Er sah aus, als wäre er tief in Gedanken versunken. Erleichtert stellte ich fest, dass die Einrichtung diesmal noch in Takt zu sein schien. Alle Scherben lagen im Mülleimer und außer ein paar Dellen in den Wänden, sah alles aus wie zuvor. Sogar Sunny selbst sah etwas frischer aus und war dem Anschein nach auch meiner Bitte nachgekommen und war unter die Dusche gestiegen. „Hast du ein schwarzes Täschchen gesehen?", fragte ich ihn, doch er schüttelte nur den Kopf. Ich drückte die Klinke zu einer Tür hinunter in dessen Zimmer sich der Koffer befand. Ich schmiss mein Handy zur Seite, um besser den Koffer durchsuchen zu können. Anscheinend hatte ich es jedoch schon ausgepackt, denn ich konnte es nirgendwo finden. Ich stand auf und verließ den Raum um woanders weiter zu suchen, bemerkte jedoch nicht, wie Sunny vom Sofa aufgestanden, um sich nun in den Raum zu begeben, in dem sich der Koffer befand.
Pov. Dima
Neugierig betrat ich den Raum, um zu sehen was Felix so verzweifelt zu suchen schien. In dem Raum standen ein Bett und ein Kasten. In der Mitte lag ein durchwühlter Koffer, ansonsten war das Zimmer leer. Es war das Schlafzimmer von Kolle, wenn er für ein paar Tage hier blieb. Ich ging nie in dieses Zimmer, da ich ihm nicht hinterherspionieren und seine Sachen durchwühlen wollte. Auf dem Bett lag ein Handy das noch entsperrt war. Ich näherte mich vorsichtig. Ohne darüber nachzudenken nahm ich es in die Hand. Eine Nachricht blinkte auf. Hast du es ihm jetzt schon gesagt? las ich in Gedanken vor. Der Verfasser dieser Nachricht war Julien. Ich ging auf den Chat. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Seit wann schrieben sieh Kolle und Julien? Ich scrollte weiter nach oben. Die erste Nachricht war ein Screenshot und kam von Julien. Es zeigte den Chatverlauf zwischen ihm und dem Manager von Kolle.J: ich plane eine Analyse zu Bossaura. Ich würde Sie gerne darum bitten mir die Rechte an der Musik zu geben, sodass ich die Ausschnitte davon in meinem Video verwenden kann.
M: ich werde sehen, was sich machen lässt und Ihnen dann telefonisch Bescheid geben.
(mit einigen Wochen Abstand ging die Konversation weiter)
J: ich hab das Video fertig, muss jedoch sagen, dass ich den Künstler Sundiego in keinem sehr guten licht dargestellt habe. Ich werde das Video nochmal etwas sachlicher aufnehmen und es Ihnen schicken
M: Sie können mir Ihr jetziges auch schicken, wenn Sie wollen
(eine Woche später)
M: das Video geht in Ordnung Sie dürfen es so veröffentlichen
J: trotz des Hates gegen Sundiego? Ok, dann bedanke ich mich vielmals bei Ihnen
M: nein, ich muss mich bei Ihnen bedanken. Ich hab schon eine Weile nach einer Lösung gesucht, wie ich Sundiego wieder von Kolle wegbekomme. Er ist ein schlechter Einfluss für ihn. Ein geflopptes Album wird Kolle nicht in den Ruin stürzen. Sundiego wird seine Rap Karriere mit etwas Glück sogar ganz aufgeben. Hauptsache er mischt sich nie wieder in die Alben von meinen Künstlern ein.
Geschockt sah ich die Nachricht an. Konnte das wirklich war sein? Würde er so weit gehen? Der ganze Hate gegen mich war abgesprochen und geplant?
J: Ich kannte die Ansichten eures Managers nicht. Wie ist der den drauf?
stand unter dem Screenshot an Felix.
K: er hat mir davon erzählt, als ich ihn darauf angesprochen hatte dein Video sperren zu lassen.
J: du weißt also davon? Weiß es Sundiego?
K: nein, noch nicht, aber ich werde es ihm bald sagen
Langsam ließ ich mein Handy sinken.
Ein Geräusch ließ meinen Kopf Richtung Tür drehen. Felix lehnte im Türrahmen und sah mich an. Keiner von uns sagte ein Wort. Mit einem Ruck stand ich auf und stürmte an ihm vorbei. Hastig schlüpfte ich in meine Schuhe und warf mir eine Jacke über, bevor ich fluchtartig das Haus verließ.Wenn euch Rechtschreib- Grammatik- oder Logikfehler auffallen, bitte sofort sagen. Würde mir sehr helfen!
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Started from the Bottom
FanfictionSunny glaubt seine Rapkarriere sei nach der Analyse von Juliensblog nicht mehr zu retten und ertrinkt in Selbstmitleid. Später boyxboy (julienxsunny) Alles in dieser Geschichte ist frei erfunden