Der Mafiaboss

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⬆️Das ist das Logo der "Skorpione" bzw. der "Krebschen".⬆️
(Ihr werdet im Kpitel merken was ich meine)

(2013: Rückblick 14)

Pov. Julien
Sunny und ich wurden seitlich von den Männern flankiert, sodass wir nicht fliehen konnten, während wir unsanft nach vorne getrieben wurden.

Wir wurden in das Gebäude geführt in das ich kurz zuvor geschossen hatte. Für die Zentrale war es zu klein. Es war vermutlich nur eine Unterbringung für die Wache, die hier patrouillierte und beobachtete was die Nachbarn neben an so trieben. Der Raum in dem wir standen war eingerichtet wie ein Wohnzimmer mit Fernseher und Sofa. Ein kleiner Kühlschrank stand in der Ecke, ansonsten war der Raum leer.

Das Terrain in dem wir uns befanden war in den Händen von verschiedenen Mafiaclans. Manche waren kleiner Untergruppen von größeren Clans, manche waren verfeindet, manche trieben doppeltes Spiel. Als außenstehender Bürger, war es unmöglich dies zu durschauen. Nur eins wusste man mit Sicherheit: Es gab nur zwei Syndikate, die auch Einfluss außerhalb dieser Region hatten und sie waren verbitterte Feinde. Der einen Gang gehörte seit kurzem John Webber an. Sie hatten einen großen Skorpion als Symbol der Zugehörigkeit. Ihre Zentrale war allen bekannt. Es war das große Lagerhaus direkt neben der Hauptstraße. Ich vermutete dass sie dort meine Mika gefangen hielten. Auf der anderen Straßenseite befanden sich ihre Rivalen. Von ihnen waren kaum Informationen bekannt, doch jeder kannte und fürchtete sie. Niemand wusste wo sich ihr Hauptsitz befand. Man kannte nur wenige Mitglieder und auch der Namen des Anführers wusste niemand.
Und in den Händen von genau dieser geheimnisvollen Gang befanden wir uns gerade.

Mein Plan war es gewesen, sie auf uns aufmerksam zu machen, darum hatte ich auf eins der Gebäude gezielt, dass auf ihrem Territorium stand. Das hatte soweit auch ganz gut geklappt. Nun hoffte ich darauf, dass ich sie davon überzeugen konnte, dass wir einen gemeinsamen Feind hatten und sie mir so helfen würden Mika zurückzubekommen. Der Plan hatte von Anfang an seine Schwachstellen, doch je länger ich darüber nachdachte, desto unsinniger schien er mir. Das alles würde doch niemals gut gehen. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?

Ich sah mich weiter in dem kleinen Raum um. Es gab nur eine Tür, vor der zwei Männer wache hielten. So schnell würden wir hier nicht mehr hinauskommen. Ich hatte nicht mehr in der Hand, ob dies alles ein gutes Ende nehmen- oder in einem Desaster enden würde. Das einzige was mir jetzt noch übrig blieb, war abwarten und auf das Beste hoffen.

Einer der Männer telefonierte mit jemanden auf einer anderen Sprache.
„Ja Boss, der hat auf unser Fenster geschossen", wechselte er plötzlich ins Deutsche.
„Ja zwei", redete er weiter „Neinneinnein, die sind nicht aus einer Gang." Schweigen.
„Nein ich hab sie nicht gefragt, aber der eine sieht aus, als ob er noch nicht mal ein Buttermesser halten könnte", sein Blick wanderte zu Sunny, der den Kopf nach unten gesenkt hatte und keinen Ton von sich gab.
„Ja ist gut.", dann legte er auf.

Der Mann deutete per Handzeichen einem der anderen etwas zu, woraufhin dieser auf uns zu kam und uns am ganzen Körper abtastete. Ich vermutete, er suchte nach Waffen, oder anderen gefährlichen Gegenständen.

„Sind sie sauber?", fragte der Eine dann seinen Kollegen.
„Dann lasst sie los", redete er weiter als diese nickten.

Alle Männer traten ein Stück zurück.
„Der Boss will, dass ihr in die Zentrale mitkommt. Wir werden mit dem Auto dahin fahren. Eine falsche Bewegung...."

Er brauchte die Drohung nicht zu Ende führen. Ich nickte verstehend.

Die Autofahrt dauerte nicht lange und führte uns weiter in die Stadt hinein. Stehen blieben wir vor einem gewöhnlichen Hochhaus.

„Wir haben keine richtige Zentrale. Wir nennen die Wohnung von unserem Boss Zentrale", klärte mich einer unserer Entführer auf.

Im Gebäude blieben wir vor einer der Türen stehen. Sie wurde wenig später geöffnet und ein Mann trat heraus. Er war einen ganzen Kopf kleiner als ich, doch ich kaufte ihm durchaus ab, dass er hier das Sagen hatte, auch wenn er und mit einem freundlichen Lächeln entgegentrat, was mich doch sehr verwunderte.

„Lasst sie da, ich werde auch alleine mit ihnen fertig", kam es von ihm und bat uns herein.

„Setzt euch", er deutete auf die Ledercouch. Staunend sah ich mich um. Die Wohnung war in eine zweistöckige Penthouse Wohnung umgebaut worden. Schwere Vorhänge hingen vor den Fenstern und edle Möbel standen dort. Das erinnerte schon eher an eine Zentrale.

„Wollt ihr was zu trinken?"

Er stellte uns, ohne auf eine Antwort zu warten zwei Gläser Wein hin und setzte sich gegenüber von uns. Ihre Zentrale war ein geheimer Ort, dass sie uns hier hin gebracht hatten und somit in Kauf genommen hatten, dass Sunny und ich wussten, wo sie sich befand, hieß nichts Gutes. Man verrät ein Geheimnis nur, wenn man einer Person vertraut, oder wenn man sicher sein konnte, dass diese Person es niemanden mehr erzählen konnte.
Ersteres traf bestimmt nicht zu.

Ich sah auf, als der Gangsterboss zu reden begann:
„Meine Jungs und ich sind hier jetzt schon seit fünf Jahren und wissen ihr wie oft wir angeschossen wurden? Noch nie. Ich bin neugierig. Was habt ihr damit bezwecken wollen? Ihr habt nicht ernsthaft glauben können, dass ihr damit ungestraft davon kommt."

Einen besseren Zeitpunkt, den Schuss den ich abgegeben hatte zu rechtfertigen würde ich nicht mehr bekommen, also begann ich zu erklären:
„Es gibt da einen Mann, er nennt sich John Webber. Wir hatte eine Auseinandersetzung und ein paar Tage später brachen Männer in mein Haus ein. Mein Kumpel...", ich zeigte auf Dima „ist wegen den Männern, die in mein Haus eingedrungen sind, bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert worden. Außerdem haben sie meinen Hund entführt, den ich wieder zurückhaben möchte. Von einem Freund hab ich die Information, dass Webber Kontakt zu einer Großfamilie hatte und diese hinter dem Angriff stecken könnte."

„Und ihr glaubt wir waren das?", unterbrach mich der Mann.

„Nein, wir wissen, dass es die Skorpione waren. Die Gang, der die Lagerhalle gehört."

Der Gangleader sah mich an. „Ah, den Krebschen", sagte er abwertend.
„Ich kann euch trotzdem nicht ganz folgen. Warum habt ihr dann auf unsere Seite geschossen?"

„Anders währt ihr ja kaum auf uns aufmerksam geworden, oder? Ich brauche eure Hilfe bei der Befreiung meines Hundes."

Der Mann vor mir brach in schallendes Gelächter aus.

„Man kennt meinen Namen weit über diese Stadt hinaus. Alle haben Respekt vor mir. Es hat sich noch nie jemand getraut auch nur einen Finger gegen mich zu erheben und ihr kommt an und schießt auf meine Jungs damit ihr meine Aufmerksamkeit erlangt, nur um einen Hund zu befreien?"

Wieder lachte er und hielt sich dabei den Bauch. Langsam beruhigte er sich wieder und sah uns kopfschüttelnd an. „Das ist das absurdeste und dämlichste, was ich je in meinem Leben gehört habe."

Ich wartete ab, zu welchem Entschluss er kommen würde.

„Ich will euch mal eine Geschichte erzählen", begann er „vor einer Woche haben meine Jungs ein Gespräch mitgehört bei dem Mitglieder einer anderen Gruppe schlecht über mich geredet haben. Sie haben sie darauf angesprochen und dann sind diese Angsthasen freiwillig zu mir gekommen um um Entschuldigung anzusuchen."
Er lachte:" Das hättet ihr sehen müssen, die sind vor mir in die Knie gegangen und haben um Vergebung gefleht, weil sie Angst um ihr Leben hatten. Und jetzt seht euch an. Ihr schießt auf uns und jetzt sitzt ihr in meiner Wohnung und wollt auch noch meine Hilfe.

Ich ziehe meinen Hut. Einen großen Respekt an euch, es schaffen die allerwenigsten dabei so ruhig zu bleiben."

Er prostete uns mit dem Weinglas, das er in der Hand hielt, zu.

„Ich werde euch helfen. Einerseits, weil ich euren Mut bewundere. Andererseits lasse ich mir nie die Möglichkeit entgehen den kleinen Krebschen Schaden zuzufügen. Außerdem ist das seit langem wieder mal etwas Spannendes. Eine schöne Abwechslung zu dem langweiligen Zeugs das sonst so passiert."

Er streckte mir die Hand hin: "Ich bin Salah Saado. Von jetzt an sind wir Partner. Auf eine gute Zusammenarbeit"

Eh voila, neues Kapitel :) Schönen Abend noch.

Started from the BottomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt