Kapitel 12

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Am Eingang angekommen kickte Arya die Tür auf. Augenblicklich wurde es totenstill. „Ben! Hierher!", rief sie laut. Sofort fingen alle an zu tuscheln. Kurz darauf kam ihr Freund die Treppe hinunter. „Was ist los? Wie geht es ihr", fragte er besorgt. „Wir treffen uns in zehn Minuten in deinem Büro", befahl die Gestaltwanlerin streng bevor sie an ihm vorbei in das Gästezimmer neben ihrem gemeinsamen Zimmer marschierte. Mit einem Tritt öffnete sie die Tür und trat ein. Vorsichtig legte die ehemalige Schülerin ihre mittlerweile bewusstlose Freundin auf das Bett. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte setzte sie sich neben Nadine und holte ihr zum Dolch verkleinertes Schwert aus der Hosentasche. Behutsam suchte sie den Körper von ihr nach Verletzungen ab. Sie fand einen blauen Fleck an ihrer Hüfte, einen auf ihrer Wange, einen Schnitt in ihrem linken Bein und eine Fleischwunde am Bauch. Seufzend schnitt sie sich in die Hand und ließ das Blut auf die Verletzungen tropfen, denn es hat eine heilende Wirkung. Zum Glück weiß nur sie das wer weiß was passieren würde, wenn dies alle Gestaltwandler wüssten. Kurz darauf verheilten ihre Wunden, der Schnitt auf Aryas Hand schloss sich und ihre Freundin wurde langsam wach. „Du musst dich noch ausruhen aber es sollte dir bald besser gehen", schnurrte sie beruhigend, worauf Nadine in die Kissen zurücksank. Langsam schlich sie hinaus und schloss die Tür leise hinter ihr. Gemächlich schlenderte sie zum Büro. Entschlossen öffnete sie die Tür. In dem Raum befand sich ein Schreibtisch aus dunklem Holz, zwei Drehstühle und an den Wänden standen viele Bücherregale. „Komm herein, Süße", säuselte er lieblich. Schnell schloss sie die Tür und ließ sich auf den Drehstuhl fallen. „Ich wünschte, ich wäre der Sessel", nuschelte er verträumt. „Tu ein paar Minuten so, als wärst du nicht mein Freund", seufzte sie genervt. „In Ordnung. Also was willst du hier", fragte er. „Ich werde beim Krieg mitkämpfen", erklärte Arya ohne Umschweife. „Aber du hast doch gesagt, dass du Nichts damit zu tun haben willst", stotterte Ben verwirrt. „Sie haben Nadine entführt. Damit sind sie zu weit gegangen", erwiderte sie eiskalt. „Morgen werden wir wieder ein Alphameeting haben, wahrscheinlich gegen Mittag. Du kannst mitkommen", meinte er unbeschwert. „Toll. Jetzt kannst du dich wieder normal benehmen", sagte sie grinsend. Ohne noch etwas zu sagen ging er um den Tisch herum und setzte sich auf ihren Schoß. „Ich habe normal gesagt", lachte die Gestaltwandlerin. „Wenn du stärker als ich bist kannst du auch den männlichen Teil übernehmen", schnurrte er vergnügt. „Ich habe es verstanden, aber benimm dich wieder so wie früher", flehte sie gespielt verzweifelt. „Ich habe dich genug bestraft, jetzt wirst du belohnt", flüsterte er breit grinsend. Als ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren klopfte es an der Tür klopfte. „Ben? Wir müssen reden!", hörte sie gedämpft von der anderen Seite der Holztür. Sichtlich genervt stampfte er zur Tür und öffnete diese. „Was willst du, Jack?", fragte der Alpha. „Wenn das der Beta ist muss ich noch mit ihm reden", befahl Arya. „Komm rein und setzt dich", meinte Ben etwas betrübt. Nachdem die Gestaltwandlerin sich auf den Drehstuhl gesetzt hatte nahm Jack ihr gegenüber Platz. Ihr Freund stellte sich murrend neben sie. Langsam musterte Arya ihn, er hat braune Harre, dunkelgraue Augen, einen muskulösen Körper und bleiche Haut. „Wie könnte meine Freundin, auf die du aufpassen solltest, entführt werden?", fragte sie danach kalt. Sichtlich nervös knetete er seine Hände bevor er antwortete: „Ben hat gesagt, dass ich auf sie aufpassen muss, also bin ich zur Adresse gegangen, die er mir genannt hat. Dort habe ich dann geklopft und sie hat mich hineingelassen. Wir haben uns unterhalten und nach einer Weile hat es an der Tür geklopft. Sie hat gesagt, sie schaut kurz wer da ist und kommt dann wieder. Doch nachdem die Tür geöffnet wurde ist es still geworden. Ich bin in den Vorraum gerannt. Dort sah ich einen Mann, ich glaube er hatte braune, gelockte Harre, der Nadine festhielt. Ich habe versucht ihn anzugreifen doch er hat mich bewusstlos geschlagen. Als ich aufgewacht bin rannte ich sofort hierher und habe an der Tür geklopft, aber das wisst ihr schon."

Wölfe und PumasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt