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[Kana]

Mein Herz schlug vollkommen unregelmäßig, als ich das Funkeln in Erwins Augen erkannte. Es kam mir nur allzu bekannt vor. Es vergingen einige Millisekunden, für mich war es eine gefühlte Ewigkeit, bis seine Hand von meinem Kopf hinunter zu meiner Schulter wanderte.

Augenblicklich packte er grob meine Oberarme und drängte mich zurück zu meinen Schreibtisch.
Jegliche Utensilien darauf wurden hinuntergerissen, oder zur Seite geschoben, als er mich hart mit dem Rücken auf die Arbeitsplatte drückte. Auch wenn ich von vornherein wusste, dass ich nichts gegen ihn ausrichten könnte, so begann ich mich doch automatisch zu wehren. Wie zu erwarten bewegte sich sein stämmiger Körper keinen Millimeter. Verzweifelt krallte ich meine Nägel in seine breiten Schultern und trat mit den Beinen. Aber dies alles ließ ihn vollkommen kalt. Unbeirrt fanden seine Lippen meine und er schob gierig seine Zunge in meinen Mund.

Mit zusammen gekniffenen Augen unterdrückte ich die Tränen. Weinen brachte mich auch nicht weiter! Außerdem nahm Erwin eh keine Notiz von meinen kläglichen Versuchen mich zu wehren.


[Levi]

Tcch! Dank diesen dreckigen Bastards blutete ich ununterbrochen am Arm. Er hatte mich doch tiefer mit dem Messer getroffen als gedacht und bis ich Zuhause war, hatte ich bestimmt mein ganzes Hemd eingesaut! Widerlich! Zum Glück befand ich mich in der Nähe der Firma. Wenn ich mich nicht täuschte, sollte ich noch Wechselsachen im Büro haben. Um diese Uhrzeit war eh keiner mehr da.

Unauffällig drehte ich den Schlüssel am Hintereingang um und schritt zum Fahrstuhl. Ungeduldig wartete ich darauf, dass er endlich im Stockwerk ankam. Wenige Minuten später hastete ich aus der Tür und trat auf den Flur.

Meine Brauen schoben sich zusammen. Warum war in Erwins Abteilung noch Licht an? Ich konnte mir kaum vorstellen, dass er heute Überstunden schob. Eigentlich konnte es mir auch egal sein! Ich wollte einfach nur schnell ins Bad und dann zu meinem Büro, bevor ich noch mehr einsaute.

Ich hielt mitten in der Bewegung inne, als ich einen verzweifelten Schrei hörte. Mein Kopf wanderte automatisch wieder zu Erwins Abteilung und ein lautes Poltern war zu hören. Aber war das gerade nicht eine Frauenstimme gewesen? Mein Blick schweifte kurz zu meinem Arm. Mein Hemd hatte sich bereits mit Blut voll gesogen und gleichzeitig ertönte noch ein gedämpfter Schrei.

Tcch! Scheiß drauf! Das Hemd war eh schon eingesaut, da konnte ich auch nachsehen, was dieser Lärm zu bedeuten hatte. Langsam näherte ich mich der Milchglastür. Nur Schemenhaft konnte ich eine Silhouette erkennen. Jedenfalls sah es so aus, als ob Derjenige sich über den Schreibtisch beugen würde.

»Bitte hör auf!!«

Meine Augen weiteten sich für eine Sekunde. Augenblicklich riss ich die Tür auf und blickte zu den abgrenzenden Bürowänden.
Sofort erkannte ich Erwin, auch wenn es nur sein Rücken war. Meine Augen wanderten weiter und ich erkannte Beine, die von jeder Seite seiner Hüfte wild umher strampelten.

Mein Kiefer spannte sich an. Ich brauchte keinen weiteren Eindruck, um sofort zu erkennen, was hiervor ging und mir wurde zeitgleich bewusst, dass es der Frau nicht gefiel!

»Oii!!«, knurrte ich laut und bewegte mich immer schneller auf ihn zu. Er schenkte mir keinerlei Beachtung. »Oii, Erwin!!«

Für den Bruchteil einer Sekunde verlor ich jegliche Fassung und alte Erinnerungen versuchten sich ihren Weg in meine Gedanken zurückzuerobern. Als ich blinzelte und wieder im Hier und Jetzt war, hatte ich, ohne es selbst zu merken, Erwin einen kräftigen Tritt verpasst und er versuchte, mit Abstand wieder sein Gleichgewicht wiederzufinden.

||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt