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[Kana]

Abgespannt massierte ich mir die Schläfen. Mir war schon bewusst, dass Herr Ackerman meine Fertigkeiten testen wollte. Dennoch fand ich es übertrieben mir gleich soviel Arbeit aufzuhalsen!

»Hey! Fujioka! Na, wie sieht’s aus? Wollen wir nach Feierabend noch wo hin? Ich lade dich auch auf einen Drink ein«, grinste mich mein Arbeitskollege Jean breit an und stützte sich an meinen Schreibtisch ab. Wir waren die Einzigen im Büro. Die meisten hatten ihre Arbeit schon lange erledigt und saßen bereits jetzt gemütlich Zuhause.

Höflich winkte ich seinen Vorschlag ab. »Ich habe noch etwas zu tun! Vielleicht irgendein anderes Mal«, lächelte ich. Was natürlich eine Lüge war. Als ob ich alleine mit diesen Typen irgendwo hingehen würde. Doch das konnte Jean natürlich nicht wissen.

Eine Weile musterte er mich nur, bis er aufseufzte. »Ah, ich verstehe schon. Ich bin nun mal nicht Herr Ackerman«, schmollte er und zwinkerte mir zu. »Aber solltest du es dir anders überlegen, sag mir Bescheid!«

Ich lächelte nur höflich und nickte. Mit einem vielsagenden Grinsen verabschiedete sich Jean von mir und verließ auch die Abteilung. Während ich ihm nach schaute, streifte mein Blick beiläufig zu Herrn Ackermans Büro. Wie auf Stichwort öffnete sich deren Tür und er telefonierte.

Mit genervter Miene rollte er mit den Augen. »Ich habe dir gesagt, dass ich es heute nicht einrichten kann! Du wirst dich wohl oder übel bis morgen gedulden müssen! Auf einen Tag kommt es bei diesem Bastard auch nicht drauf an. Denn ich glaube nicht an Wunder!«, knurrte er ins Handy und bemerkte mich. Seine Miene wurde sofort ausdruckslos und er brummte nur zur Antwort, ehe er auflegte.

Augenblicklich wandte ich den Blick ab und widmete mich wieder den letzten Unterlagen.

»Oii! Sind Sie immer noch nicht fertig?!«, merkte Herr Ackerman finster amüsiert an und näherte sich meinem Schreibtisch. Arschloch!! Diese ganze Arbeit war doch aus seinem Mist gewachsen!

»Ich hätte Lust auf eine Tasse Tee. Wie steht es bei Ihnen, Frau Fujioka?«

Ich schluckte und verstand die angedeutete Aufforderung. Ohne ein Wort erhob ich mich und nickte, ehe ich zur Küche schritt. Stumm folgte mir Herr Ackerman und beobachtete mich, während er sich gegen den Türrahmen lehnte. Wieso ging er nicht in sein Büro zurück?! Hatte er Angst, ich wäre zu blöd, um Tee aufzusetzen?!

Unter seinen Blick wurde ich allmählich nervös. Angestrengt versuchte ich mich auf meine Tätigkeit zu konzentrieren und ihn aus zu blenden.

»Sagen Sie, Frau Fujioka, ist es Ihnen unangenehm, mit mir alleine zu sein? Sie wirken so nervös.«

Verdammt! War meine Unsicherheit so offensichtlich? Hörbar atmete ich aus, als ich den Wasserkocher einschaltete. Was sollte ich darauf erwidern? Ich konnte schlecht zu stimmen. Auch wenn ich wusste, dass Herr Ackerman anders auf mich reagierte, wie die meisten Männer, so konnte ich in seiner Nähe trotzdem nicht entspannt sein. Ich wusste selber nicht woran es lag. Doch seine ganze Präsenz und Ausstrahlung ließ mein Herz schneller schlagen.

Vielleicht lag es daran, dass dieser Mann für mich undurchsichtig war. Ich konnte absolut nicht sagen, was in ihm vorging, oder was er dachte, geschweige denn tun würde!

Im Augenwinkel erkannte ich wie Herr Ackerman die Küchentür schloss und auf mich zukam. Nur eine Armlänge entfernt kam er hinter mir zum Stillstand.

»Sagen Sie, Frau Fujioka, trotz der Tatsache, dass Sie wissen, dass ich wohl nicht über Sie herfallen werde, was fühlen Sie gerade? Ist es Angst?«

»I-Ich verstehe nicht, was Sie meinen, Herr Ackerman. Ich möchte nur meiner Arbeit nach kommen. Nicht mehr und nicht weniger. Das andere hat damit nichts zu tun!«, entgegnete ich ernst und bereitete die Tasse vor.

»Ist das so?! Sie sind meine Assistentin. Sie würden alles tun, was ich Ihnen sage? Denn Sie würden ja nur Ihrer Arbeit nachkommen, habe ich nicht recht?!«

Dieser ....! Er drehte es gerade so wie es ihm passte!

Eine plötzliche Gänsehaut kroch meinen Rücken hinauf, als ich spürte, wie Herr Ackerman langsam meinen Nacken von einigen Haarsträhnen befreite. Aus Reflex sog ich scharf die Luft ein, während Herr Ackerman mit heißem Atem meinen Nacken anhauchte und ich spürte, wie er sich meinem Ohr näherte.

»Was fühlen Sie jetzt, Frau Fujioka? Ist es immer noch Angst? Keine Sorge, ich werde Sie nicht berühren«, flüsterte er rau und sein Atem streifte mein Ohr. Der ruckartige Schauer ließ meinen Körper zusammen zucken.

Hastig drehte ich mich zu ihm um und hob meine Hand. Das ging definitiv zu weit! Was bildete sich dieser Mann eigentlich ein?! Doch ich hielt in meinem Vorhaben, ihm eine Ohrfeige zu verpassen, inne. Monoton blickte mich Herr Ackerman an und wartete mein Tun ab. Mein Puls wurde immer schneller und ich starrte ihn wie paralysiert an.

Warum zeigte ich ihn nicht einfach seine Grenzen auf? Auch wenn er mein Chef war, so gab ihm das noch lange nicht das Recht so mit mir umzuspringen. Ich wusste, es war ein Fehler ihm von meinem Geheimnis zu erzählen. Er machte sich lustig über mich!

»Sie wollen es doch ganz bestimmt auch herausfinden«, merkte er tonlos an.

Ich blinzelte ungläubig. »W-Was?!«

»Sie erwähnten doch, dass Ihnen Gefühle, wie Lust oder Begierde auch fremd sind.«

Ich schob meine Brauen zusammen. Wie sollte ich diese Aussage bitte verstehen?

»Sind Sie denn überhaupt nicht daran interessiert, diese Gefühle kennenzulernen?«

Das Klicken des fertigen Wasserkochers löste meine Versteinerung. »Ich habe kein Interesse an so etwas, Herr Ackerman!«, murmelte ich ernst und wandte meinen Blick zum Wasserkocher. Warum wurde mein Herzschlag immer schneller?

Völlig erschrocken riss ich die Augen auf, als Herr Ackerman fest mein Gesicht mit beiden Händen umfasste und meinen Kopf zu sich drehte.

»Mich interessieren diese Gefühle schon«, hauchte er und seine Lippen kamen meinen immer näher. Mein Puls dröhnte in den Ohren. Mit zittrigen Fingern krallte ich mich in den Stoff an seiner Brust und bildete mir ein, auch seinen unregelmäßigen Herzschlag zu spüren.

Vielleicht zeigte sein Körper doch eine leichte Reaktion durch die Berührung?

Abermals fand ich mich in einer Versteinerung wieder und hatte das Gefühl mich in seinen grauen Augen zu verlieren. Fast wie erwartend drängte ich mich ihn ein Stück entgegen. Unweigerlich hüllte mich sein Duft ein.

»Ihre Haltung strafft Ihre Worte in Lügen, Frau Fujioka, oder warum stoßen Sie mich nicht von sich? Geben Sie es zu, Sie wollen es auch herausfinden!«, vibrierten seine Worte an meine Lippen. Er schloss kurz die Augen, ehe er tief aufseufzte und seine Arme um meine Taille legte.

»D-Das Wasser wird kalt, Herr Ackerman!«, presste ich brüchig hervor und krallte mich fester an seine Brust.

»Tcch! Das interessiert mich gerade einen Scheiß!«, knurrte er gereizt und zog mich dichter zu sich heran. Automatisch keuchte ich erschrocken auf und neigte den Kopf zur Seite.

»Herr … Herr Ackerman, bitte … hören Sie auf!«

So langsam war ich mir gar nicht mehr sicher, ob er nicht doch eine Reaktion zeigte. Abermals keuchte ich auf, als seine Lippen zu meiner Halsbeuge wanderten und sie nur wenige Zentimeter vor meiner Haut zum Stillstand kamen. Automatisch kniff ich die Augen zusammen.

||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt