[Levi]
Nur wenige Zentimeter trennten meine Lippen von Fujiokas Haut. Meine Fingerspitzen pochten immer mehr und das Kribbeln von ihnen zog sich langsam weiter zu meinen Händen. Ich war nicht in der Lage sie von Fujiokas Taille zu nehmen. Ich wollte es auch gar nicht. Das unregelmäßige Pochen meines Herzens ließ mich irritiert die Brauen zusammen schieben.
Warum sendete mein Körper solche Signale?
Ich verstand es nicht.
War es wirklich meine eigene Empfindung, oder die Wirkung von Fujiokas Erzählung auf ihre Berührung?Immer noch hatte sie ihre Finger fest in den Stoff an meiner Brust gekrallt. Ihre Schultern bebten durch ihr hektisches Atmen. Mit leicht geöffneten Lidern blickte sie zu mir auf. Wenn ich an das Szenario dachte, wie sie krampfhaft versucht hatte Erwin, oder Kushido von sich zu stoßen, wollte ich jetzt nur zu gerne wissen, was sie empfand. Denn Zurückweisung sah in meinen Augen anders aus. Ich hatte genug Erfahrungen mit Frauen, um bestimmte Signale deuten zu können, auch wenn ich mich nie in solch einer Gefühlslage wie jetzt gerade dabei befunden hatte.
Noch nie fiel es mir so schwer, meinen Gedanken, endlich von ihr zulassen, umzusetzen.
Doch ... wenn es an der Tatsache der Berührung lag, warum hatte ich ihr dann nicht schon längst die Kleider vom Leib gerissen, so wie die Anderen es tun wollten? Warum hielten meine Lippen immer noch kurz vor ihrer Haut inne? Anstatt sich gierig ihren Weg zu suchen? War es, weil mir solche Gefühle fremd waren? Weil ich so Etwas nicht kannte? Hatte ihre Berührung deswegen nicht die vollkommene Wirkung auf mich?
Was empfand Fujioka gerade?
Auch wenn ihre Haltung angespannt war, so hätte sie sich schon zehnmal aus meinem Griff lösen können. Jedoch tat sie es nicht! Fast erwartungsvoll schaute sie mich an.Ich richtete meinen Kopf auf und entfernte eine Hand von ihrer Taille. Zögerlich legte sich diese auf ihre Wange und mein Daumen streifte ihre Unterlippe entlang.
»Sagen Sie, Frau Fujioka, was haben Sie bisher empfunden, wenn Männer ihre Lippen fordernd auf der Ihren gelegt haben?«, flüsterte ich und sah ihr tief in die Augen. Reflexartig zog sie ihre Unterlippe zurück, um auf ihr zu beißen, doch es war nicht ihre Unterlippe, die sie traf, sondern mein Daumen. Doch ihre Zähne übten einen kaum merklichen Druck aus. Demzufolge wollte sie mir so nicht zu verstehen geben sie nicht weiter zu berühren.
Ein schwacher Stromstoß durchzog meinen Körper, als ihre Zungenspitze kurz die Kuppe meines Daumens streifte.
»Ich ...«, begann sie zögerlich zu sprechen, »ich habe nie etwas dabei empfunden. Dieser magische Moment des ersten Kusses ist nur ein Märchen. Das wurde mir schon sehr früh bewusst«, fuhr sie ernst fort und ihre Finger lockerten sich vorsichtig um den Stoff meines Hemdes.
»Unnötig«, entgegnete ich. Blinzelnd sah Fujioka zu mir auf. »Ich empfinde so Etwas als unnötig«, sprach ich weiter. »Ich kann diesen Gedankengang, der Besonderheit eines Kusses wegen, nicht nachempfinden. Abgesehen von Ihren Gefühle dazu, Frau Fujioka, können sie diesen Gedankengang verstehen?«
»Nun ja ...«, begann sie leise, »ich glaube mehr, dass es mit dem Trugbild der wahren Liebe zusammenhängt. Doch für mich existiert so Etwas nicht. Menschen sind nur triebgesteuerte Lebewesen, die eine Zweckgemeinschaft eingehen!«
Ich hob eine Braue. »Interessant. Und so ein triebgesteuertes Lebewesen ist aber noch nicht über Sie hergefallen. Oder sehe ich das gerade falsch, Frau Fujioka?!«
Fujioka lachte bitter auf. »Vielleicht liegt es ja daran, dass Sie, wie Sie es selbst sagten, gar keine Triebe empfinden können. Das könnte der Grund sein.«
Meine Augen verengten sich. Provozierte sie mich gerade? Warum gefiel mir diese Seite an ihr? Sie trieb mich wirklich dazu, jegliches Gefühl, was mir unbekannt war, zu ergründen.
»Nun, wenn Sie auch keinen Wert darauf legen«, brummte ich tief, »dann haben wir beide nichts zu verlieren!«
Fujiokas Augen weiteten sich. »W-Was?!«, stotterte sie überfordert.
Meine andere Hand löste sich von ihrer Taille und ich umfasste ihr Gesicht. Augenblicklich verkrampften sich ihre Finger wieder in meinem Stoff. Warum hatte ich nur diesen Drang ihre Fingerspitzen direkt an meiner Haut zu spüren?
Während ich mich ihren Lippen näherte, war nur noch unser heißer Atem zwischen uns. »Knöpfen Sie es auf!«, brummte ich.
Kaum merklich zuckte Fujioka kurz zurück. »Was?«, hauchte sie.
Wieso wehrte sie sich nicht so wie bei den Anderen? Warum versuchte sie mich nicht von sich zu stoßen?
»Mein Hemd. Knöpfen Sie es auf!«, wiederholte ich und näherte mich einen weiteren Zentimeter ihren Lippen.
»H-Herr Ackerman ... ich ... wenn Jemand ...«
»Belügen Sie sich nicht selbst, Frau Fujioka! Es ist niemand mehr in der Abteilung und ich habe die Küche abgeschlossen! Sie wollen es doch auch herausfinden. Heraus finden, was es bedeutet Leidenschaft und Begierde zu empfinden!«, merkte ich an und kam ihr noch ein Stück näher, während sich unsere Blicke weiterhin trafen. Keiner von uns war in der Lage, sich den Augen des anderen zu entziehen, und ich bemerkte jetzt erst, welch interessante Farbe Fujiokas Seelenspiegel hatten.
Grau-grün, mit einem leichten Schimmer von Blau, wenn das Licht günstig stand.
Fujioka atmete hörbar aus und ihre Finger wanderten zu dem Kragen meines Hemdes, wo sie begann zögerlich die ersten drei Knöpfe zu öffnen. Ich hielt für den Bruchteil einer Sekunde die Luft an, als ihre Finger die Haut meines Halses berührte, ehe sie weiter wanderte und mein Hemd weiter öffnete bis zu den letzten zwei Knöpfen. Der Stoff teilte sich etwas und gab den Blick auf meine feste Brust und meinem Sixpack frei. Ich konnte genau spüren wie Fujioka schwer schluckte.
»Was hält Sie weiter davon ab, nicht einmal das zu tun, was man bisher mit Ihnen gemacht hat, Frau Fujioka?!«
Sie schürzte die Lippen. »Herr ... Herr Ackerman bitte ... ich ... wir sollten es hier beenden bevor ....«, sie hielt in ihrem Satz inne und schloss die Augen, um nicht automatisch weiter meinen Oberkörper zu mustern. »D-Das ist ... nicht richtig ...«, flüsterte sie und ihre Fingerspitzen legten sich zittrig auf meine Brust. Sofort entbrannte an ihrer Berührung meine Haut. »Nicht richtig ....«, wiederholte sie noch einmal und seufzte auf, als sie ihre Augen wieder öffnete und sich wieder unsere Blicke trafen.
»Wem kümmert schon die Richtigkeit in dieser Welt?!«, sagte ich und war nur noch soweit von ihren Lippen entfernt, dass nur noch ein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte. Zögerlich wanderten ihre Finger immer weiter und mir entfloh ein Brummen. Ein stärkerer Stromstoß als zuvor durchzog meinen Körper, als sich unsere Lippen berührten.
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||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️
FanficSeit ihrer Pubertät lastet ein Fluch auf Kana, der es ihr unmöglich macht, eine Beziehung zu einem Mann aufzubauen. Doch als sie einen neuen Job in einer Firma annimmt, trifft sie auf einen geheimnisvollen Mann, der behauptet, nichts fühlen zu könne...