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[Levi]

Es war nun eine Woche, seid dem schrecklichen Vorfall im Bürogebäude, vergangen. Nach wie vor lag Kana im Krankenhaus, nachdem ich an dem Abend die Polizei und den Krankenwagen verständigt hatte. Selbstverständlich wurden mir jede Menge Fragen gestellt. Doch diese wurden kurz darauf beantwortet. Anhand des Videomaterials durch die Überwachungskameras, die im Flur des Eingangsbereiches angebracht waren. Aus diesen ging eindeutig hervor, wie Kirschstein Kana belästigt hatte und sie mit Gewalt daran, hinderte zu fliehen. Wenig später war der Wachmann dazu gekommen, wie ich es mir schon gedacht hatte, Kana zu helfen. Was sich dann abspielte, war für die Polizei ein Rätsel. Nur ich kannte die Antwort, warum sich die Männer plötzlich wie Tiere in der Paarungszeit benahmen. Augenscheinlich begannen die Bastarde sich zu streiten, da wohl niemand Kana teilen wollte, wie es der Beamte ekelhaft formulierte. In dieser Zeit hatte Kana versucht sich verzweifelt zu wehren.

Noch während Kirschstein den Wachmann bewusstlos schlug und sich danach wieder an Kana vergriff, sah diese keine andere Möglichkeit sich zu wehren und jagte Kirschstein den Kugelschreiber in den Hals. Danach wurde aufgezeichnet wie ich dazu kam. Sowie auch schon bei Erwin konnte sich der Wachmann nicht mehr daran erinnern, was er Kana angetan hatte. Er wusste nur noch wie er helfen wollte. Dennoch lief das Verfahren gegen ihn. Kirschstein wiederum lag im Koma und war nicht ansprechbar.

Von mir aus konnte er verrecken!

Die ganze Sache wurde erst einmal geheim gehalten, nur Erwin wurde davon unterrichtet, und das Bürogebäude wurde nach einer Woche wieder freigegeben. Den Angestellten wurde eine defekte Gasleitung aufgetischt und keiner stellte weitere Fragen. In dieser ganzen Zeit hatte ich es nicht einmal fertiggebracht Kana unter die Augen zutreten. Irgendetwas tief in meinem Inneren blockierte diese Handlung.

»Es ist wirklich schrecklich, was passiert ist. Doch Kana ist eine starke Frau! Sie sieht auch schon gar nicht mehr so blass aus«, erzählte Erwin. Ich hörte nur halbherzig zu und blendete auch die anderen Menschen in der Bar um mich herum aus. Ich brummte nur zur Antwort und leerte mein Wodka-Glas. »Alles in Ordnung Levi? Das ganze scheint dich härter mitzunehmen als du zeigen möchtest.«

Ich drückte das kühle Glas an meine Stirn und schloss die Augen. »Lass mich in Ruhe«, zischte ich leise. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust hier zu sein. Ich wusste zwar, dass er mir gut zusprechen wollte. Dennoch konnte ich das gerade gar nicht gebrauchen! Mein Kopf war vollkommen durcheinander.

Und wieder einmal fragte ich mich, was wohl die richtige Entscheidung gewesen war. Im Nachhinein hätte ich natürlich die genommen, die ich am wenigsten bereute. Doch es war zu spät.

»Gib dir nicht die Schuld dafür. Die Schuld trifft Jean. Nicht dich.«

Ich schob die Brauen zusammen. »Könntest du bitte aufhören davon zu reden, Erwin?! Ich verstehe deine Beweggründe nur«, ich öffnete wieder die Augen und sah kalt zu Erwin, »lass mich verfickt nochmal einfach in Ruhe!«

Doch der blonde Riese verzog keine Miene und gab nochmal zwei Kurze in Bestellung. »Hast du sie besucht?« Der Griff um mein Glas verhärtete sich, und das Glas drohte zu zerspringen. Schnell kippte ich den Inhalt herunter. »Sie wird in zwei Tagen entlassen«, merkte Erwin weiter an und kippte auch seinen Kurzen runter. »Warum besuchst du sie nicht Levi?«

»Erwin! Sagte ich dir nicht, du sollst das Thema ruhen lassen?!«, knurrte ich kehlig und verlor langsam die Geduld. »Ist es, weil du dich schuldig fühlst?! Niemand gibt dir die Schuld. Nicht einmal Kana.«

Ich flechtete die Finger ineinander und stützte meine Stirn an meine Hände. »H-Hat sie irgendetwas über mich gesagt?«, flüsterte ich leise und schluckte schwer. Ich wusste absolut nicht was ich tun sollte. Eigentlich sollte ich in ihrer Nähe sein! Ja, ich sollte sie vor dem beschützen, was Kenny eventuell vor hatte.

Aber ... irgendetwas schnürte mir die Luft zu. Nahm mir die Fähigkeit noch logisch zu handeln! Ich wollte nicht in ihre traurigen, verletzten Augen blicken.

»Warum fragst du sie nicht selbst, was sie dir zu sagen hat?«, grinste Erwin vielsagend.

»Tcch!«

»Kaum zu glauben«, lachte er und lehnte sich zurück, »dass du wirklich Gefühle für eine Frau entwickelst.«

Langsam blickte ich wieder zu Erwin und hob eine Braue, ehe ich bitter auflachte. Scharfsinnig wie immer. »Lass mich raten, du wusstest es bestimmt bevor ich es wusste. Typischer Standardspruch.«

Erwin lachte auch kurz finster auf. »Im Gegenteil. Mir wurde es gerade jetzt erst bewusst«, zwinkerte er.

Dieser ...!! Ich biss mir auf die Unterlippe. »Ich habe sie alleine gelassen. Obwohl ich genau wusste, was passieren kann, habe ich sie alleine gelassen«, murmelte ich brüchig. Jedoch sah ich überrascht auf, als Erwin sich urplötzlich erhob, und dem Barkeeper das Geld gab.

»Komm, Levi, lass uns nach Draußen gehen.« Etwas irritiert folgte ich ihm einige Minuten später aus der Bar. »Du hast sie also alleine gelassen ...«, wiederholte Erwin meine Worte als wir Draußen waren. Mit einer schnellen Bewegung wirbelte er herum und packte meinen Kragen. »Wenn du es bereust sie alleine gelassen zu haben. Dann erklär mir mal, warum du es jetzt immer noch tust?!«, schrie er aufgebracht.

Irgendwie überraschte mich sein Handeln gerade nicht. Stattdessen huschte mir ein finsteres Lächeln über die Lippen. »Was soll das hier werden, Erwin?! Willst du mir Vernunft einprügeln?!«

Das Blau in Erwins Augen verdunkelte sich und er holte wirklich mit der Faust aus. Jedoch spürte ich nichts, während ich hart zu Boden fiel. Nur reflexartig hielt ich mir das Jochbein.

»Sag mir, Levi! Wo spürst du die Schmerzen?!« Ich verzog die Mundwinkel und kam wieder auf die Beine. »Es ist nicht mein Schlag, der dir Schmerzen zufügt!«, fuhr er ernst fort und berührte seine Brust. »Dein Schmerz sitzt genau hier, hab ich recht?!«

Ich senkte den Blick und biss mir auf die Unterlippe. »Ja verflucht! Dieser Druck nimmt mir die Luft zum atmen! Ist es das, was du hören wolltest?! Bist du jetzt zufrieden?!«, brüllte ich und blickte ihn finster an.

Erwin kam mit einem Schritt auf mich zu und packte mich erneut am Kragen. »Du bereust doch, dass du Kana nicht beschützen konntest, oder?!«, hakte er lautstark nach.

»Ja!«

»Du empfindest doch etwas für diese Frau, oder?!«

»Ja! Verdammt!«

Erwin ließ mich abrupt los und stieß mich weiter von sich. »Dann beweg deinen Arsch zu der Frau die du liebst!!«

Meine Augen weiteten sich und ich senkte den Blick, ehe ich finster grinste und an ihm vorbeischritt. »Danke ...«, flüsterte ich kaum hörbar.

»Lass gut sein!«, entgegnete er nur und klopfte mir kurz auf die Schulter. Meine Beine führten mich hastig zu meinem Wagen.

||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt