[Kana]
Das erste Mal, als ich es bemerkte, war Anfang meiner Menstruation. Von einem Tag auf den anderen benahmen sich die Jungs in meiner Klasse, mir gegenüber anders. Mit der Zeit fiel mir auf, dass dies nur passierte, sobald sie mich berührten. Selbst die schüchternsten in meiner Klasse wurden mir gegenüber ziemlich aufdringlich und berührten mich unsittlich. Anfangs hatte ich keine wirklichen Schwierigkeiten sie selbst von mir wegzustoßen.
Da sie noch nicht wirklich Muskeln aufgebaut hatten und anfangs verteidigten mich auch noch die Mädchen aus meiner Klasse. Doch mit den Jahren änderte sich dies schlagartig. Umso älter ich wurde, um so mehr bekam ich die Stuttenbissigkeit zu spüren und bald hatte ich nur noch den Ruf der Schlampe unter ihnen weg.
Immer öfter hatte ich Schwierigkeiten die Jungs von mir fernzuhalten. Ich versuchte den männlichen Kontakt zu meinen Mitschülern so gut es ging zu meiden und wenn sie nicht gerade etwas zu versuchten, weil sie den Gerüchten Glauben schenkten, so war ich in ihren Augen nur das seltsame, einsame Mädchen. Wieder einmal versuchte ich meinen Rucksack von der vergorenen Milch zu befreien, als ich Zuhause war. Es war nicht das erste Mal, dass irgendwelche Mädchen so ihren Hass mir gegenüber ausdrückten. Mittlerweile hatte ich nur noch ein verzweifeltes Lächeln dafür übrig und wunderte mich über ihre Kreativität. Letzte Woche hatten sie noch meine Kleidung zerschnitten, während ich noch in der Turnhalle war und ich musste wohl oder übel in der Sportkleidung nach Hause fahren. Mit einem verächtlichen Schnauben trat meine Mutter ins Badezimmer und bemerkte wie ich erneut meinen Rucksack säuberte. Ich erkannte sofort, dass sie wieder betrunken war.
Der neue Job in der Bar tat ihr absolut nicht gut. Nicht nur, dass sie ihre Position als Ausrede benutzte, um kostenlos Alkohol trinken zu können.
Sie schleppte auch immer öfter irgendwelche Typen mit.»Wie unfähig kann man sein?«, schnauzte sie und kam dichter. »Bist du eigentlich zu behindert, um auf deine Sachen auf zu passen?!«, fuhr sie fort und entriss mir den Rucksack. »Dieser ganze Scheiß kostet Geld, ist dir das eigentlich klar?«, knirschte sie weiter, betrachtete kurz meinen Rucksack, ehe sie ihn mir ins Gesicht schleuderte und mir eine Ohrfeige verpasste. »Jetzt verpiss dich aus dem Badezimmer! Ich will mich frisch machen für nachher!«
Trübe senkte ich meinen Blick und verließ stumm das Bad. Ich konnte ihr nicht wirklich böse sein. Der Alkohol vernebelte ihr die Sinne. Als ich klein war, verhätschelt meine Mutter mich schon fast. Doch seit der Umstand aufgetreten war, dass ich keinen normalen Kontakt mehr zu Jungs haben konnte, hatte sich unsere Beziehung erheblich verändert.
Im Internet las ich oft davon, dass es manchmal vorkam, dass Mütter auf ihre Töchter eifersüchtig seien. Entweder weil der Mann der Tochter mehr Beachtung schenkte, oder weil die Mutter insgeheim ihrer Jugend nachtrauerte. Was immer bei ihr der Grund war, ich hatte mir dies alles nicht ausgesucht. Auch ich wollte nicht, dass selbst ihre One-Night-Stands mich mit anderen Augen betrachteten, sobald sie mich berührten. Unter den ekeligen Berührungen dieser Männer fühlte ich mich schmutzig, hilflos und vollkommen wertlos. Als ich anfangs bemerkte, dass etwas mit mir nicht zustimmen schien, hatte ich meine Mutter natürlich darauf angesprochen.
Doch sie druckste nur herum und eine richtige Antwort hatte ich bis heute nie von ihr erhalten. Unser Verhältnis wurde von Tag zu Tag immer schlechter. Bald war ich in ihren Augen auch nichts weiter als eine Schlampe, die die Männer verführte. Ihr Hass mir gegenüber, ihrer Meinung nach jede neue Beziehung von ihr zu zerstören, wurde bald schon krankhaft. An vielen Tagen traute ich mich gar nicht erst nach Hause. Doch die Schule war auch kein Zufluchtsort. Keiner verstand mich, oder war bereit meine Sicht an zu hören. Selbst die Lehrer schenkten meinen Worten nur ein müdes Lächeln und Taten es damit ab, dass ich aufhören sollte in einer Fantasiewelt zu leben. Ihrer Meinung nach war ich zu empfindlich, was die Annäherungen der Jungs anging.
Als ich sechzehn Jahre alt wurde, beschloss ich am nächsten Tag einfach nicht mehr zur Schule zu gehen. Ich wollte einen Job finden und einfach ausziehen. Mit diesem Entschluss betrat ich am Abend unser Haus. Und wunderte mich über die lautstarke Musik, die aus dem Wohnzimmer dröhnte. Doch mir wurde sofort klar, dass meine Mutter wieder Männerbesuch hatte. Ich wollte einfach nur in mein Zimmer und die Tür hinter mir abschließen.
Jedoch, zu meiner Überraschung, hatte meine Mutter in ihren Zustand, diesmal bemerkt, wie ich wieder kam. Mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck schaute sie aus dem Wohnzimmer.
»Oh, da ist ja meine, von allen geliebte, Tochter«, lachte sie amüsiert und zwei Männer traten dazu. Einer sah schmieriger aus als der andere.
»Ich will nicht weiter stören«, sagte ich nur tonlos und entledigte mich meiner Schuhe.
Mit einem hohen Lachen kam meine Mutter auf mich zu gewankt und umfasste mein Handgelenk. »Warum so zurückhaltend? Sonst nimmst du dir doch auch einfach alles«, knurrte sie finster und ihr Griff verstärkte sich, als sie mich mit ins Wohnzimmer schleifte.
Augenblicklich erkannte ich, dass sie diesmal mehr als nur Alkohol zu sich genommen haben musste. Abrupt schubste sie mich ins Wohnzimmer, direkt zwischen die beiden Männer. Instinktiv streckte ich meine Hände, zum Schutz vor dem aufkommenden Fall, aus. Und berührte die beiden an ihren Schultern. Die Musik dröhnte in meinen Ohren. Von einer Sekunde auf die andere schlug die Stimmung um.
Einer der Männer riss mich zu Boden und presste seine spröden Lippen auf die meinen, während er begann gierig meine Brüste zu massieren. Der andere begann hastig meine Jeans zu öffnen.
Mit verzweifelten aufgerissen Augen sah ich zu meiner Mutter. Doch sie stand einfach nur da und beobachtete mit einem finsteren Grinsen das Schauspiel. »Schlampe«, formte sie mit ihren Lippen.
Das waren nicht die Worte, die ich hören wollte, Mutter …
Das war nicht das Verhalten, das ich von dir erwartete …
Das war nicht der Ausdruck, den ich auf deinen Gesicht sehen wollte, während die Musik meine Schreie erstickte …Wie versteinert schüttelte ich die alten Gedanken von mir und erhob mich abrupt, als Herr Ackermans kalte Finger meinen Hals entlang wanderten. Mit hektischem Atem sah ich ihn an und riss den anderen Kopfhörer heraus.
Herr Ackerman grinste amüsiert und legte seine Oberarme auf die Sitzlehne vor ihm. »Warum so erschrocken?«, grinste er finster. »Ich möchte doch nur mit Ihnen reden, Frau Fujioka.«
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||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️
FanficSeit ihrer Pubertät lastet ein Fluch auf Kana, der es ihr unmöglich macht, eine Beziehung zu einem Mann aufzubauen. Doch als sie einen neuen Job in einer Firma annimmt, trifft sie auf einen geheimnisvollen Mann, der behauptet, nichts fühlen zu könne...