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[Kana]

Seit ich und Levi an dem besagten Wochenende einen Schritt weiter gegangen waren, kam es mir im Büro fast so vor, als würde dies auf meiner Stirn geschrieben stehen. Ich bildete mir ein jeder würde mich komisch angucken. Aber das war natürlich nur Einbildung und mir war durchaus bewusst, dass wir uns nicht so auf der Arbeit verhalten konnten, wie wir es gerne hätten. Wie ich es mir wünschte. Welche Beziehung hatten wir denn jetzt zueinander? Konnte ich das alles jetzt als eine Art Liebeserklärung von Levi sehen, was passiert war? Auch wenn ich wusste, dass wir ein bestimmtes Bild wahren mussten, so tat seine kühle, distanzierte Art mir gegenüber schon etwas weh und mir bestätigte es nochmals, wie sehr ich diesem rätselhaften Mann verfallen war.

»Hey! Kana! Ich brauch’ die Akte!« Erschrocken fuhr ich auf, als Jean mit seiner Hand vor meinem Gesicht rumfuchtelte. Mit einem peinlich berührten Lächeln suchte ich nach dem Verlangten im Stapel. »Alles ok?! Du wirkst schon seid Anfang der Woche so nachdenklich«, hinterfragte Jean und nahm die Akte entgegen.

Ich schüttelte den Kopf. »A-Alles gut. Danke.«

Mit einem breiten Grinsen kam sein Gesicht meinem näher. »Hey! Wenn dir irgendein Typ das Herz gebrochen hat, ist er’s nicht wert! Mit mir hättest du einen treuen, liebevollen Mann an deiner Seite!«, gluckste er überheblich.

Ich hob eine Braue. Wie es aussah, gab er seine unbeholfen Flirtversuche, mir gegenüber, immer noch nicht auf.

Jean zuckte augenblicklich zusammen, als er am Hinterkopf mit einer Akte getadelt wurde. Sofort wirbelte er herum und gab mir den Blick auf Levi preis. Dieser stand mit kaltem Ausdruck hinter Jean und funkelte ihn böse an.

»Um sich als Mann zu bezeichnen, sind Sie wohl noch zu früh dran, Kirschstein!«, knurrte Levi. »Kümmern Sie sich um die Bearbeitung der Akte, die Sie sich von Frau Fujioka geholt haben, anstatt so peinliche Annäherungen zu versuchen!« Jeans Haltung wurde klein und er verschwand schnell Richtung seines Arbeitsplatzes.

»Haben Sie das Dokument bearbeitet, was ich Ihnen per Mail zukommen ließ, Frau Fujioka?«, fragte Levi.

Auch ich nahm Haltung an und drehte meinen Stuhl zum Monitor. »F-Fast, Herr Ackerman. Ich muss nur noch die Zahlen kalkulieren, dann können Sie es zur Besprechung vorstellen«, presste ich schnell hervor und öffnete das Dokument.

Levi brummte kehlig auf und stützte seinen Arm auf meinem Schreibtisch ab, während er sich über meine Schulter näher zum Monitor beugte. Ich presste die Lippen zusammen. Augenblicklich kam mir sein Duft entgegen.

»Haben Sie Schwierigkeiten bei der Bearbeitung? Ich bin sonst andere Leistungen von Ihnen gewohnt, Frau Fujioka«, sprach er und musterte mich seitlich.

»N-Nein. Es gibt keine Schwierigkeiten. Es sind nur andere Dokumente dazwischen gekommen und ich musste die Datenbanken durchsuchen.«

»Ist das so, ja?«, hauchte er und kam meinem Ohr näher. Das war doch volle Absicht, dass er so dicht kam und ich so seinen Atem spüren konnte. Ich bildete mir ein, er würde kurz tief meinen Duft einatmen. »Komm in der Pause in mein Büro«, flüsterte er mir zu und richtete sich wieder auf.
»Ich gebe Ihnen eine halbe Stunde. Dann will ich das fertige Dokument in meinem Mailfach!«, knurrte er wieder, wie gewohnt kalt und ging Richtung seines Büros.

Mit gemischten Gefühlen sah ich ihm nach. Wahrscheinlich würde sich niemand etwas dabei denken, wenn ich alleine in Levis Büro ging. Und jetzt nach seiner Aussage erst recht nicht. Wenn mich jemand sah, würde er wahrscheinlich denken, Levi bestellte mich wegen des Dokumentes in sein Büro.

Ich sah flüchtig auf die Uhr. Es war nur noch eine halbe Stunde bis zur Mittagspause! So, oder so, ich musste das Dokument wirklich rechtzeitig fertigstellen! Und dieses leichte freudige Kribbeln in meinem Bauch ignorieren!

||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt