[Kana]
Warm. Eine leichte, sanfte Wärme kam mir entgegen. Obwohl ich meine Augen noch geschlossen hatte, bewegte ich meinen Körper wie von selbst auf diese zu. Langsam begann sie meinen Rücken einzuhüllen und zögerlich meine Taille entlang zuwandern. Unkontrolliert entfloh mir ein zufriedener Seufzer und ich lächelte, als ich langsam die Lider aufschlug. Mit einem Schlag war ich im Hier und Jetzt und realisierte, dass ich mich in einem Bett befand. Zögerlich wandte ich meinen Blick zu meinen Armen und erkannte, dass ich ein Hemd trug.
»Guten. Morgen.« Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus, als Levis tiefe, heisere Stimme dicht an mein Ohr drang. Eine verlegene Röte überkam mich. Oh Gott! Stimmte! Ich hatte mit ihm ....! Nur vage erinnerte ich mich daran wie wir danach duschen gewesen waren. Nach wenigen Minuten übermannten mich meine Gefühle komplett und ich war einfach, nackt eingeschlafen.
Er muss mir ein Hemd übergezogen haben.Meine Haut reagierte sofort als seine Fingerspitzen meine Taille entlang glitten. »G-Guten Morgen ....!«, nuschelte ich verlegen und drückte ein Stück der Decke auf mein Gesicht. Ich konnte genau hören, wie Levi amüsiert auflachte und sein Atem streifte meinen Nacken. Letzte Nacht hatte ich so viele Gefühle neu entdeckt, von denen ich bisher geglaubt hatte, sie würden mich niemals erreichen. Ich schloss verlegen die Augen und genoss Levis Duft, der mich sanft umhüllte. Ich konnte genau an meinen Rücken spüren, wie sich sein muskulöser Oberkörper an mich schmiegte.
»Wie hast du geschlafen?«, brummte er und gab mir einen kurzen Kuss am Nacken.
Immer noch lag ich da wie ein schüchternes Mädchen. »G-Gut ....«, stammelte ich. Ich traute mich gar nicht mich umzudrehen! Warum war ich jetzt nur so schüchtern? Meine Bauchgegend kribbelte aufgeregt und ich presste die Lippen zusammen. Erschrocken quiekte ich auf, als Levi plötzlich meine Schulter umfasste und mich so auf den Rücken drehte. Augenblicklich fixierte meine Augen seine feste Brust vor mir, als er sich über mich beugte. Eine Weile sah er mich einfach nur monoton an, bis er seinen Kopf zur Seite neigte und sich auf die Unterlippe biss.
»Schon wieder ...«, flüsterte er und sein Gesicht näherte sich meinem Ohr, »... schon wieder zeigst du mir eine neue Seite an dir«, fuhr er fort und biss leicht in mein Ohrläppchen. Etwas erschrocken, aber gleichzeitig auch erregt, keuchte ich leise auf. Auch ich hatte neue Seiten an ihm kennengelernt. Der Anfangs so unnahbare, desinteressierte, kühle Mann, der mich anfangs mit zynisch scharfen Kommentaren bedachte hatte, die letzten Wochen hatte ich langsam neue Züge an ihm entdeckt. Und mir wurde klar, dass hinter seiner Fassade ein sorgsamer Mensch verborgen war. Auch wenn er dies auf seine Art zeigte.
Doch gerade in diesem Augenblick konnte ich genau spüren, wie sehr er sich wohl nach Nähe, Geborgenheit, Beständigkeit und menschliche Wärme gesehnt hatte. Er sah mich mit einem Ausdruck, an den ich absolut nicht deuten konnte, doch in ihm lag so viel Wärme. Ich schloss die Augen und umfasste zärtlich seinen Nacken, während ich ihn anlächelte.
Etwas irritiert hob er eine Braue. »Alles in Ordnung?«
»Ja«, hauchte ich und strich mit meinen Fingerspitzen seinen Undercut entlang, »es ist alles in Ordnung.« Das wonach ich mich mein ganzes Leben lang gesehnt hatte, wonach ich gesucht hatte, es war nun direkt bei mir.
Amüsiert, aber immer noch leicht verwirrt lächelte Levi süffisant und legte seine Stirn an meine. Ich spürte das er genau dasselbe fühlte oder bildete ich es mir doch nur ein?
»Zu gerne würde ich jetzt da weiter machen, wo wir gestern Nacht aufgehört haben, aber«, brummte er und sah zu der Uhr auf seinem Nachttisch, »ich habe heute noch etwas zu erledigen.«
[Levi]
Verwirrt blinzelte mich Kana an. »Etwas zu erledigen? Im Büro? Es ist doch Wochenende.«
Meine Augen verengten sich. »Nicht im Büro ...«, sagte ich kehlig und sah langsam wieder zu ihr. Nur zu gerne würde ich mit dieser Frau eine Ewigkeit so liegen bleiben. Doch ich konnte den anderen Teil meines Lebens nicht abschütteln. Noch immer hatte ich ihr keine Antwort meiner Abwesenheit auf der Arbeit gegeben. Und auch wenn unser erstes Treffen während der Schattenseite meines Lebens geschehen war.
So wusste ich nicht, ob diese Frau noch weiter an meiner Seite sein würde, sobald sie die Wahrheit erfuhr.Bei diesen Gedanken zog sich meine Brust undeutbar zusammen.
»Levi?!« Sanft berührte ihre Hand meine Wange und riss mich so aus den Gedanken. »Alles in Ordnung? Du verengst deine Augen so nachdenklich.«
Amüsiert von ihrer Aussage entspannten sich meine Gesichtszüge etwas. Meine Mutter hatte mich früher mit fast denselben Worten bedacht. Nur fügte sie noch hinzu, wenn ich weiter so grimmig gucken würde, würde dies später Zornesfalten geben.
Ein vergängliches Lächeln bewegte meine Mundwinkel. Ohne ein weiteres Wort gab ich Kana einen flüchtigen Kuss. »Ich gehe kurz telefonieren.« Wie ein alleingelassener Welpe sah Kana mir nach, während ich nur in Boxer das Schlafzimmer verließ.
Eigentlich wollte ich mich schon längst meiner dunkler Seite entziehen. Ich bin damals nur in ihr eingetreten um meiner Mutter ein besseres Leben ermöglichen zu können. Mit sauberen Mitteln bekam man nie das gewünschte Ziel und ich hatte damals keine Zeit mich irgendwo hoch zu schleimen.
Ich hatte ein angeborenes Talent, warum sollte ich es dann nicht nutzen? Doch mit der Zeit musste ich erkennen, dass es nichts brachte. Egal wie viele Ärzte ich gegen ihren Willen meine Mutter vorstellte. Jeder hatte das Gleiche gesagt. Im Nachhinein war Erwin der Einzige, der mir wieder einen Halt gegeben hatte. Wenn er damals nicht einfach in meine Wohnung gestürmt wäre, würde jetzt wohl noch ein weiterer Name vor der Grabinschrift Ackerman sein ...
Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir durchs Haar.
Aufgrund meiner Position konnte ich von Glück reden, dass diese Scheißkerle nicht im Entferntesten auf die Idee kamen, sich in mein Umfeld einzumischen.Ich schloss die Balkontür und zündete mir eine Zigarette an, während ich das Handy ans Ohr hielt.
»Oii! Levi, du hast dir ja ganz schön Zeit gelassen dich zu melden! Sorry, aber den alten Auftrag habe ich schon erledigt!«, begrüßte mich seine kratzige Stimme.
Meine Gesichtszüge verhärteten sich . »Das dachte ich mir schon. Hör zu! In nächster Zeit wirst du wohl noch mehr Aufträge annehmen können.«
Er lachte kehlig auf. »Mach dich nicht lächerlich, Kleiner! Du weißt ganz genau, dass dir dieser pissige Bürojob niemals das geboten hätte, was du heute hast! Du hast es nur deiner Position zu verdanken, dass der Boss da mit spielt. Schließlich bist du schon jahrelang dabei. Du bist eines der besten Schafe.«
»Irgendwann brechen Schafe auch mal aus«, murmelte ich.
»Dein ernst?! Du bist wirklich lustig! Doch jetzt mal zu den ernsten Themen. Der Boss kriegt eine neue Lieferung. Und du sollst die Ware überprüfen! Du verstehst doch sicher, dass auch du ab und zu mal wieder deine Fertigkeiten zeigen solltest, wenn dir etwas an deiner Position liegt. Danach kannst du dem Boss ja von deinem Ausbruch berichten.«
Ich knurrte und schnippte die Zigarette weg. »Was ist das diesmal für eine Ware?«
»Ach, irgendeine abgeranzte Alte, die schuldet dem Boss richtig viel Asche. Und ihr Körper ist zu ranzig, als dass sie damit bezahlen könnte. Die Alte soll wohl vollkommen neben der Spur sein, und das macht sie wohl so unberechenbar. Ich lass' dir genauere Infos in einer E-Mail zukommen, Kleiner.«
Ich brummte nur zur Antwort und legte auf.
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||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️
FanfictionSeit ihrer Pubertät lastet ein Fluch auf Kana, der es ihr unmöglich macht, eine Beziehung zu einem Mann aufzubauen. Doch als sie einen neuen Job in einer Firma annimmt, trifft sie auf einen geheimnisvollen Mann, der behauptet, nichts fühlen zu könne...