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[Kana]

Niemals hätte ich geglaubt in solch einer Situation zu geraten, geschweige denn das mein Körper mit so vielen Empfindungen überschwemmt werden könnte. Unweigerlich hatte sich zwischen mir und Levi eine aufgeheizte Atmosphäre aufgebaut, nachdem er mich vor den Berührungen der angetrunkenen Typen bewahrt hatte. Ich wusste nicht, ob der Alkohol meine Gedanken noch mehr durcheinander brachte, wie sie eh schon waren und vielleicht bildete ich mir auch nur dieses Funkeln in seinen Augen ein. Ja, vielleicht wollte ich diesen Ausdruck in ihnen sehen

Aber ... welchen Grund sollte es dann haben, dass ich mich nun bei Levi Zuhause aufhielt? Mit welchen Grund saß ich gerade auf der Couch und hatte das Gefühl, mein Herz würde jeden Moment aus meiner Brust hüpfen? Ich war so aufgeregt und gleichzeitig bebte mein Körper innerlich bei den Gedanken, die sich gerade in meinem Kopf spinnten. Dennoch saß ich auch etwas beschämt da. Ich hatte ihm wirklich gesagt, dass es mir egal sei, dass er mich nur als eine Art Experiment betrachtete. Ich ertrug nur nicht den Gedanken, dass er mich weiterhin an log.

Was hatte ich da bitte von mir gegeben? Es war mir doch alles andere als egal!

Meine Kehle schnürte sich schon alleine zusammen, wenn ich nur daran dachte, wie er mich nicht mehr beachten würde, sobald er sein Experiment beendet hatte. Urplötzlich kamen mir seine Worte wieder in den Sinn, die er in der Bar gesagt hatte. Waren sie ernst gemeint, oder gehörten sie noch zu seiner Masche um mich um den Finger zu wickeln, bevor ich ihm jedoch dumm sagte, dass es mir nichts ausmachte, dass er mich benutzen würde.

Er hatte jetzt keinen Grund mehr, mich mit süßen Worten zu ködern. Ich konnte mich wohl schon glücklich schätzen, dass ich überhaupt mit zu ihm nach Hause durfte. Wie viele Frauen waren wohl schon hier gewesen?

»Oii! Kana!«

Abrupt fuhr ich auf und blickte zur Seite. Levi schob eine Braue nach oben und sah mich fragend an. Gott! Ich war so in Gedanken gewesen ...

Hatte er etwas gesagt? Verdammt! Ich wusste es nicht. Schnell legte ich das Glas Wein an meine Lippen und trank einen langen Schluck.

»Geht es dir nicht gut?«, hakte Levi nach und setzte sein Glas ab.

Ich schüttelte zögerlich den Kopf. »Nein ... alles in Ordnung ...«, presste ich brüchig hervor und leerte mein Glas.

»Hast du solche Angst davor, dass ich die Beherrschung verlieren könnte, dass du dir Mut antrinkst?«, warf Levi scharf ein. Ich presste die Lippen zusammen. Langsam breitete sich der Rotwein in meinen Kopf aus.

Hatte ich Angst? Nein eigentlich nicht. Ich erwischte mich dabei, wie sich ganz tief hinten in mir der Gedanke breit machte, dass er ruhig die Beherrschung verlieren könnte.
Wenn er mich dann berührte ...

Ich wollte noch einmal dieses undeutbare Funkeln in seinen Augen sehen! Ich wollte noch einmal diese Gänsehaut spüren, wenn seine Fingerspitzen mich berührten! Ich wollte noch einmal seine weichen Lippen spüren! Doch gerade in diesem Moment, umgab mich nur sein frischer, männlicher Duft.

»I-Ich habe keine Angst«, flüsterte ich. »Es ... ist vielmehr Unsicherheit. Werden Sie mich aus Ihrer Abteilung werfen, sobald Sie heute Abend Ihr Experiment beendet haben?« Der Rotwein war nun in meinem Hirn angekommen. Ich redete schon wieder wirres Zeug!

Levis Augen verengten sich und er beugte sich zu meinem Glas herüber, während er es weiter weg schob, sah er mir tief in die Augen. »Du solltest heute wirklich nichts mehr trinken«, hauchte er und beugte sich zu mir herüber. Automatisch rückte ich weiter nach hinten. »Was habe ich in der Bar zu dir gesagt, Kana?«

Ich biss mir unsicher auf die Unterlippe.

»Wiederhole meine Worte, Kana!«

»D-Dass Sie schon Interesse an mir hatten, bevor Sie von den Berührungen wussten ...?«

»Ganz genau. Was glaubst du, wie viele Frauen ich schon hier bei mir Zuhause hatte?«

Ich blinzelte und meine Brust zog sich etwas zusammen. Nervös und unsicher sah ich zur Seite. Fast wie ein Windhauch, befreite seine Hand meine Schulter von einer Haarsträhne, ehe er sich zu meinem Hals vorbeugte.

»Ich habe aufgehört zu zählen«, vibrierten seine Worte an meiner Haut. »Dennoch, habe ich es nie für nötig befunden, eine gewisse Atmosphäre aufzubauen, die die Frauen so lieben. Ich empfand es als unnötig. Das Repertoire, was ich mir an Spielzeug zu gelegt habe, dienten nur dazu, bestimmte Gefühle nachempfinden zu können. Wenn man selbst keine Begierde oder Lust verspürt, dann zeigt sich dies leider auch an dem Körper.«

Ich atmete tief ein. »L-Levi?« Ich kniff die Augen zusammen, als ich seinen warmen Atem an meinem Ohr spürte. Ein leichtes Kribbeln zog sich durch meinen Körper.

»Diese Frauen waren meine Experimente Kana. Bei keiner Einzigen musste ich jemals um Fassung ringen, während sie sich mit Showeinlage vor mir auszogen. Während sie meinen Schwanz in den Mund nahmen.«

Mein Atem wurde unregelmäßiger. Warum erzählte er mir das alles?

»Kein einziges Mal empfand ich diese Hitze in meinem Inneren, während sie sich stöhnend bewegten. Nicht ein einziges Mal! Doch, ich habe sie bei dir von Anfang an gespürt, noch bevor ich von deinem Geheimnis wusste.«

»A-Auch, wenn Sie nicht davon wussten. Die Wirkung war doch gegenwärtig«, stammelte ich brüchig.

Levi knurrte kehlig auf. »Was ist nur los mit dir?«, fuhr er auf und sah mich an. »Verdammt! Spielst du gerade die Naive, oder? Ich wiederhole mich nicht! War ich nicht der einzige Mann, der nicht sofort über dich herfiel? War ich nicht der Mann, der dich schon dreimal vor einer Vergewaltigung gerettet hat?«

Zögerlich wanderten meine Augen zu ihm. Mit zusammen gepressten Lippen nickte ich.

»Was glaubst du, warum habe ich all dies getan? Etwa nur wegen eines Experimentes?! Ich habe so viele Empfindungen die letzten Wochen bemerkt, die ich nicht deuten kann. Aber ich werde verrückt bei dem Gedanken, dass dich andere Kerle anfassen! Was sie mit dir machen wollen! Mit welchem widerlichen Blick sie dich ansehen! Ich will, dass du meine Worte aus der Bar ernst nimmst! Würde ich dich nur als einen reinen Zeitvertreib betrachten, wäre mir vollkommen egal was mit dir passiert! Ich würde mir nicht einmal die nutzlose Mühe machen dir mit Worten zu schmeicheln! Und ... Gott!«, wurde er immer lauter und fuhr sich krampfhaft durch die Haare. »Du bringst mich dazu, solche Gedanken auszusprechen!«

Fassungslos starrte ich Levi an. Wie auf einen Schlag verschwand der Alkohol aus meinem Kopf. Erst jetzt hatten mich seine Worte erreicht.

Vorsichtig rückte ich näher zu ihm und legte meine Fingerspitzen auf seine Brust, während sich unsere Gesichter näherten. »Wird ... wird es nicht zu Problemen kommen, wenn herauskommt, dass Sie ... dass du als mein Chef ...«

Ein kurzes süffisantes Lächeln huschte über seine Züge, als auch er erkannte, dass ich seine Worte diesmal verstanden hatte. »Sie werden es wohl doch nicht etwa ans Schwarze Brett hängen, oder Frau Fujioka?!«, hauchte er gespielt förmlich und nur wenige Millimeter trennten unsere Lippen.

Mein Kopf war plötzlich wie leer gefegt und mein Körper wurde von allen möglichen Empfindungen durch schwemmt. Nervenkitzel, Aufregung, Freude, Unsicherheit, Provokation, Sehnsucht und Leidenschaft. Warum konnte ich plötzlich all diese Empfindungen benennen? Und warum hielt ich sie alle aus, ohne dass mein Herz aus der Brust sprang?

»Sie haben mich neugierig gemacht, Herr Ackerman, was meinten Sie mit Repertoire?«, kam meine provokante Empfindung zum Vorschein.

Kaum merklich hob er eine Braue und seine Augen funkelten auf. »Glauben Sie nicht, diese Neugier könnte Ihnen das Genick brechen, Frau Fujioka?«

Ein Schauer der Unsicherheit erhaschte mich bei dem Klang seiner tiefen, ernsten Stimme. »Bin ich nicht schon ein Risiko eingegangen, als ich mich Ihnen zu sehr näherte, Herr Ackerman?«, entgegnete ich leise.

Levi schloss kurz die Augen und auf. Mein Körper bebte vor Aufregung.

»Das Risiko sind wir wohl beide eingegangen«, brummte er und umfasste meine Taille. »Doch ich will endlich jegliche Empfindung mit dir zusammen erleben, Kana!«, sprach er plötzlich ernst und nicht mehr förmlich gespielt. »Ich will, dass ich derjenige bin, dem du dich mit jedem Gefühl hingeben kannst!«, fuhr er leise fort und hob mich plötzlich auf seine Arme hoch. Erschrocken schlang ich meine Arme um seinen Nacken. »Du bist die Erste, die in mein Schlafzimmer darf«, nuschelte er und trat die Schlafzimmertür auf.

||ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰModernFF|| Ŧєєl [LevixOC]✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt