One last bad Person *YoonMin*

[#87] Der Mann ohne Gefühle

Während der Vorlesung ignoriert mich Jungkook die ganze Zeit, weshalb ich mir einfach weiter Gedanken darüber mache, wie ich mein Training gestalten soll.

Nach dem Essen mit Yoongi gestern ist mir klar geworden, dass ich nicht einmal weiß, wie ich meine Sinne überhaupt trainieren soll. An sich funktionieren sie ja; wenn ich auf der Straße bin, im Park bin, in der Uni bin etc.. Allerdings versagen sie, sobald ich unter Druck stehe und nervös oder ängstlich bin. Ich werde allerdings niemals reale Verhältnisse nachahmen können, wenn ich 1. Trainiere und 2. Allein bin.

Wie ich Yoongi austricksen kann, ist einfach. Ich werde einfach sagen, dass ich Jungkook und Taehyung treffe, da ich ja eh von der 'Arbeit' befreit bin - was allerdings sowieso totaler Bullshit ist, denn mein Arm ist mittlerweile fast komplett verheilt. Allerdings muss ich dafür erst Jungkook einweihen, denn ich bin mir sicher, dass sich der Blonde irgendwann mal erkundigen wird. Deswegen werde ich ihn in der Pause direkt darum bitten, Yoongi dann zu belügen und mich zu stützen.

Was die realen Bedingungen betrifft, habe ich mir mittlerweile auch etwas einfallen lassen. Ich werde direkt nach der Uni zu Hoseok fahren und ihn bitten, ernsthaft mit mir zu trainieren. Er soll mich mit einem Messer angreifen und keinen Halt machen. Auch, wenn ich davon vielleicht ein paar kleinere Verletzungen tragen sollte.. Und um ehrlich zu sein habe ich schon jetzt Angst davor.

Das Problem an der Geschichte ist; ich könnte wahrscheinlich sehr gut trainieren, ohne mich selbst unter Todesangst zu stellen. Dieses würde jedoch Zeit kosten und ich habe keine Zeit. Jin und Namjoon arbeiten gerade beide auf Hochtouren, um den Typen zu finden und wenn er gefunden wurde, muss ich bereit sein. Nach reichlicher Überlegung bin ich nämlich ebenfalls zum Entschluss gekommen, dass es ein riesen Fehler wäre, Hoseok an Yoongis Seite zu stellen.

Bereits beim Mord an Park Hyonu hat man gemerkt, dass Yoongi und Hoseok völlig unterschiedliche Charaktertypen sind und demnach völlig unterschiedlich 'kämpfen'.

Während Yoongi ein ruhiger und geduldiger Typ ist, ist Hoseok ein aufgedrehter und ungeduldiger Typ. Hoseok hat sich zudem nicht im Griff; sobald er einmal in Blutdurst gerät, kann man ihn nicht stoppen, außer ihm geht seine Beute aus oder er könnte von der Polizei erwischt werden.

Im Klartext bedeutet das, wenn man Yoongi und Hoseok paaren würde und beide das gleiche Ziel besitzen würden, würden sie sich nur gegenseitig Steine in den Weg legen.

Hoseok wäre übereifrig und würde direkt 'jagd' auf seine Beute machen, indem er sie mit vorsicht sucht, sich von hinten anschleicht und diese dann tötet. Allerdings wäre seine Aufgabe lediglich, den Nachahmungstäter zu finden, was er letztendlich vollkommen ignorieren würde, weil er nicht die Art von Person ist, die sich Befehle erteilen lässt.

Yoongi stattdessen würde sich vermutlich auf die Lauer legen und darauf warten, dass der Nachahmungstäter stutzig wird - in Kombination mit Hoseok würde er ihn sicherlich auch als Köder verwenden, weswegen Hoseok in großer Gefahr schweben würde, da er es noch immer mit einem Scharfschützen zutun hat.

Egal, wie man es dreht und wendet; ich kann Hoseok nicht an Yoongis Seite stellen. Das kann ich beiden nicht zumuten.

Ich gebe zu; theoretisch wäre ich auch keine große Hilfe, da ich aufgrund von mangelnder Übung nur ein Klotz am Bein wäre. Allerdings denke ich, dass wenn ich gar nicht mit Yoongi umherlaufe, dass ich ihm keine Last wäre. Der Nachahmungstäter würde sich einzig auf 'Ju5ti€3' konzentrieren und demnach könnte ich mich ungestört umherbewegen und versuchen, den Älteren in eine Vorteilsposition zu bringen.

Ich sollte erwähnen, dass meine Planung gerade darauf abzielt, dass die beiden sich ein Duell liefern. Allerdings wird dieses Duell nicht aufgrunddessen stattfinden, dass Yoongi übernächsten Samstag zum Duell erscheint. Das Duell wird höchstwahrscheinlich entstehen, da der Nachahmungstäter dem Schuss von Yoongis ausweichen kann und daher von dessen Anwesenheit erfährt. In Anbetracht seiner von mir vermuteten Fähigkeiten liegt dieser Ausgang nahe und außerdem habe ich ein ganz mieses Gefühl bei der ganzen Sache.