One last bad Person *YoonMin*

[#8] Stay here

Es vergeht einige Zeit, aber irgendwann steht Suga auf.

Ja, wir befinden uns immer noch im Garten irgendwo auf dem großen Unigelände und es ist auch noch immer Pause. Meine Tränen sind mittlerweile getrocknet, aber ich habe Suga dennoch nicht angesprochen. Mir hat es gereicht, dass er neben mir saß. Da er jetzt allerdings aufsteht, geht tief in mir eine Alarmglocke los. Suga läuft zwei Schritte, bei denen ich ihn verzweifelt ansehe und dann bleibt er mit dem Rücken zu mir gedreht stehen.

"Du kommst übrigens zu spät zur nächsten Vorlesung. Die beginnen in fünf Minuten."

Er will jetzt endgültig gehen, als ich ihn rufe.

"Warte! Suga! Bitte! Halte an!" flehe ich.

Zu meiner Verwunderung bleibt er wirklich stehen, sodass sich die Panik ein wenig legt.

"Bleib bitte hier."

"Die Vorlesung beginnt gleich."

Er geht einen weiteren Schritt, als ich inständig 'Bitte!' sage. Daraufhin dreht er sich zu mir um und starrt mich an, während ich ihn mit weinerlichen Augen ansehe.

"Bitte.. Bitte bleibe."

"Dir ist klar, dass ich als der kalte und emotionslose Suga in der ganzen Uni bekannt bin? Dass es mir egal ist, wenn jemand meine Hilfe braucht oder weint? Dass ich weder lache noch weine? Dass es heißt, ich hätte jemanden umgebracht, weil ich ihn nicht mochte?" fragt er monoton und sieht mich erwartend an.

"Bleib bei mir.." ist das Einzige, was ich darauf erwieder.

Tatsächlich nehme ich ein kleines Zucken seiner Augen wahr und im nächsten Moment setzt er sich wieder neben mich.

"Ich danke dir, Suga.." murmel ich und lehne mich wieder an ihn.

Merkwürdigerweise entspannt er sich diesmal ein wenig und schaut in den Himmel, während wir schweigend im Garten auf der Bank sitzen, die Natur und die Ruhe genießen und beide unsere Vorlesung schwänzen.

Ich frage mich genau in diesem Moment, was in seinem Kopf vor sich geht, aber ich werde es niemals erfahren. Ich bin einfach super glücklich und beruhig darüber, dass er bei mir geblieben ist und kein Mensch der Welt kann mir jetzt noch sagen, dass Suga eine schlechte Person ist. Niemand. Nicht einmal er selbst.

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Irgendwann bekomme ich einen Anruf von Jungkook, der aufgelöst ist. Ich nehme den Anruf augenverdrehend an, weil er die Stille zerstört hat.

"Jimin, wo bist du?! Hat Suga dir was angetan?! Hat er dich geschlagen? Dich bedroht? Geht es dir gut?!"

"Was ist denn mit dir los?" frage ich.

Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass Suga mich oder vielleicht ja auch das Handy mit einem Todesblick durchlöchert, aber er tut es so unauffällig, dass es mir wirklich nur deswegen auffällt, da ich ihn so interessant finde und jede einzelne Veränderung seines Blickes realisiere.

"Das ist doch ganz klar! Du bist zu dem gefährlichsten Menschen, den ich kenne oder von dem ich gehört habe, gegangen und nicht zurück zur Vorlesung gekommen! Fuck, halte dich verdammt nochmal von ihm fern! Ich werde dich nächste Hofpause in der Cafeteria festhalten, damit du nicht zu dem-"

"Halt die Klappe!" unterbreche ich Jungkook.

Der Jüngere hält vor Schreck sogar den Atem an, aber ich bin gerade so sauer, dass ich selbst Suga, der ja direkt neben mir sitzt, ignoriere und vergesse.

"Du hast doch gar keine Ahnung, verdammt! Lass mich einfach in Ruhe, wirklich Jungkook! Weißt du, du gehst mir sowasvon auf den Sack! Du glaubst irgendwelchen Gerüchten und dabei hast du Suga noch nicht einmal gesehen oder mit ihm gesprochen! Soll ich dir mal etwas sagen?! Du sagst, dass Suga gefährlich ist und dabei glaubst du irgendwelchen Gerüchten, dass er jemanden umgebracht haben soll und dabei hat Tony wirklich jemanden umgebracht - sogar die Polizei hat das doch gesagt. Dieser Mörder war unser bester Freund und jetzt erzählst du mir, Suga soll gefährlich sein? Denk doch mal nach!!" sprudelt es aus mir heraus.

Nachdem ich alles gesagt habe und Jungkook sprachlos ist, lege ich auf und schalte mein Handy sofort aus. Danach schaue ich auf meine Hände, während ich Sugas Blick auf mir spüre. Es dauert einen Moment, aber die Person neben mir, welche von allen als emotionslos abgestempelt wird, fängt tatsächlich an, zu kichern. Erst kichert Suga und dann lacht er. Ich schaue überrascht und mit funkelnden Augen zu ihm, während sein monotones Gesicht, welches mich vorhin noch beinahe getötet hätte, nun ein süßes Lachen ziert. Ich spüre, dass meine Wangen vor Freude rosa werden und ich grinsen muss.

"Warum lachst du?~" summe ich plötzlich glücklich.

Ist es richtig, dass mein Herz auf einmal so schnell klopft?

"Du bist doof~" lacht Suga noch ein wenig weiter.

Kurz darauf kriegt er sich wieder ein, aber er lächelt weiter.

"Du bist so hübsch, wenn du lachst." lächel ich.

"Und du bist super interessant. Wie heißt du?" lächelt er weiter.

"H-hast du mich gerade wirklich gefragt, w-wie ich heiße..?" frage ich überrascht.

"Ja. Wie ist dein Name?"

"Ich bin Jimin. Park Jimin." lächel ich.

Wieso bin ich so glücklich? Fuck, ich fühle mich wie auf Drogen, ich muss einfach dauerhaft Lächeln.

"Ich habe mich vorher mit Suga vorgestellt, aber ich heiße eigentlich Yoongi. Min Yoongi."

Ich nicke.

"Dein Name klingt gut~"

"Aber du darfst niemandem meinen richtigen Namen nennen, okay Jimin? Du bist der Einzige, der davon weiß."

Ich nicke energisch und grinse.

Ich bin der Einzige.

Der Einzige.

Ich.

Ich bin etwas besonderes für Yoongi.

"Jimin, ich werde es nicht bereuen, mich dir zu zeigen, oder?" fragt Yoongi ernst.

"Nein!" spucke ich sofort aus.

"Fuck, nein! Bitte vertraue mir! Ich werde dich niemals enttäuschen!" versichere ich ihm.

Er nickt und lehnt sich dann wieder mit dem Rücken an die Banklehne.

"Aber sei nicht enttäuscht, wenn das mit den Emotionen und alles nicht sofort klappt." warnt mich Yoongi vor.

"Ist okay. Ich komm damit klar." grinse ich weiter.

Yoongi schmunzelt kurz und schließt dann seine Augen.

"Passt du auf mich auf, während ich schlafe?" murmelt er.

"Ich werde immer aufpassen und immer bei dir sein. Du wirst mich nicht mehr los, Min Yoongi."

"Das warten wir noch ab." murmelt er noch ein letztes Mal, bevor er in den Schlaf abdriftet.

Wie gebannt starre ich sein Gesicht an. Sein Gesicht, seine süße, kleine Nase, seine Augen mit diesen länglichen Wimpern und seine weich aussehenden Lippen.

Wenn er schläft, sieht er noch viel niedlicher aus.

Ich streiche behutsam über seine Wange und streiche dann durch seine weichen Haare.

Dieser Typ ist so... unglaublich toll.

"Ich hab dich lieb, Yoongi." flüster ich.

Ich muss ihn ziemlich lange angestarrt und durch seine Haare gestrichen haben, denn als er aufwacht, sind zwei einhalb Stunden vergangen. Wir beide machen uns schweigend auf den Weg zum Ausgang, da wir ja zu Fuß laufen müssen und ich grinse dauerhaft.

Nachdem wir uns außerhalb des Unigeländes von einander verabschiedet haben, quieke ich laut auf und mache mich auf den Weg nach Hause.

Yoongi findet mich interessant~~

Wir sind jetzt Freunde~

Ich habe Yoongi so unglaublich lieb, Fuck~

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Fun Fact.
Die Zeitabstandskommandos (###-#--#) bestehen aus Rauten und Strichen, die immer in zufälliger Anordnung und Anzahl aneinandergereiht sind. Sie sollen ein gestörtes(elektrisches) Signal symbolisieren.