Part 3

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"Geht's wieder?" Liam's Stimme klang besorgt während er ein großes Pflaster über die frische Wunde an meiner Hand klebte. Kurz nachdem Taylor mir das kleine Stück Metall, das sich als Ortungschip herausgestellt hatte, injiziert hatte, war mir dermaßen Übel geworden, dass sie Liam geholt hatten. Ich wusste nicht ob die Übelkeit durch den Schmerz und den Anblick des ganzes Blutes und der Fleischwunde oder durch die Tatsache ausgelöst worden war, dass sie mich in Zukunft orten konnten, ich nahm an von beidem. Liam stellte sich als Arzt heraus. Er war um die 20. Hatte braune Haare und braune Augen, die mich sofort an einen Teddybären erinnerten. Er war der Erste bei dem ich mir sicher war, dass ich ihm vertraute. Er schidn nett zu sein und ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass er mit meiner Entführung etwas am Hut hatte. 

Ich fühlte mich noch immer etwas schwach aber die Übelkeit war fast vollständig verschwunden. 

"Jason hat mir aufgertagen, dich durchzuchecken. Ich werde deine Vitalwerte untersuchen und dir noch ein paar Fragen stellen, in Ordnung?" Aufmunternd lächelte er mich an.

"Aber wieso? Und wer ist Jason?" Ich hatte vor Liam nicht im Entferntesten so viel Angst wie vor den zwei anderen Typen, die ich kennegelernt hatte, wesshalb meine Fragen, wie selbstverständlich, aus meinen Mund sprudelten. 

"Jason hat hier sozusagen das Kommando, er ist der schwarzhaarige, den du schon getroffen hast. Und Eve?"

Neugierg blickte ich in sein Gesicht. "Versuch nicht abzuhauen, wenn Jason eines nicht mag, dann sind das Fluchtversuche, er ist zienlich streng was die Regeln angeht." Regeln? Troz meiner vielen Fragen die ich so gerne gestellt hätte, nickte ich. Er schien sich wirklich etwas Sorgen um mich zu machen und sein ernst gemeinter Rat rührte mich. 

Wärhend ich über Liams Worte nachgrübelte und versuchte die wunderschönen Augen von Jason aus meinem Kopf zu bekommen. Seine Augen hatten sich förmlich in meinen Gedanken eingebrannt. Ihc wusste, dass ich hätte mehr Angst haben sollen, schließlich war ich entführt worden und sie hatten sonst was mit mir vor, aber alles, an das ich denken konnte, war die unheimliche Anziehungskraft die er auf mich auswirkte. Liam hatte Blutdruck gemessen, mich an das Pulsoxy angeschlossen und mich abgehorcht. Es schien alles in Ordnung zu sein. 

Nachdem er alle Werte erruiert hatte, tippte er sie in den Computer. Der kleine Raum war tatsächlich wie eine kleine Arztpraxis. 

"Brauchst du irgendwelche Medikamente?"

"Hast du Krankheiten, Allergien die dich behindern?"

"Treibst du regelmäßig Sport?" Ich beantwortete alle drei Fragen mit einem Nein. 

"Dann nur noch eine, nimmst du die Pille?" Ich merkte wie sich meine Wangen etwas rosa einfärbten, in der Hinsicht war ich immer ziemlich verklemmt gewesen, vielleicht lag es daran, das ich in diesem Gebiet auch keinerlei Erfahrung hatte. Ich nickte kurz.

"Gut, versteh uns nicht falsch, aber schließlich musst du sie ja auch weiternehmen und wenn wir etwas hier gar nicht gebrauchen können, ist das ein schwangeres Mädchen." Abermals nickte ich. Mir war der Plural, indem er gesporchne hatte, nicht entgangen. 

"Nein also ich... ich hab keine Erfahrung in... also ich hab' noch nie..." stotterte ich. Ich hatte den Drang ihm meine Unerfahrenheit mittzuteieln. AUch wenn ich die Pille abgestezt hätte, wäre ich nicht schwanger geworden. 

"Das tut nichts zur Sache. Sicher ist sicher." Er schien meine Verlegenheit zu bemerken, denn er wechselte gekonnt das Thema. 

"Du wirst dich hier wohl fühlen und..." ein Klopfen unterbrach seine Stimme und Taylor steckte den Kopf in das Zimmer. Unwillkürlich zuckte ich kurz zusammen, die Bilder, wie er mir das Metallstück in die Hand gerammt hatte, waren noch viel zu frisch. Ich bekam Gänsehaut.

"Seit ihr fertig?" Liam nickte und erhob sich. Er schüttelte mir kurz die Hand und schob mich Richtung Tür.

"Bis bald Eve." Er schien meine Angst zu merken, denn er schenkte mir noch ein aufmunterndes Lächeln, bevor er die Tür hinter mir und Taylor schloss. 

Taylors Hände, die vor wenigen Stundne noch von meinem Blut klebten, waren jetzt sauber, nichts deutete mehr drauf hin. Ich hielt einen Mindestabstand von einem Meter ein. Wir gingen durch weiße Gänge, alle steril und kahl. Nur ab und zu waren an den Wänden schwarze Abzweigungen mit Türen. Troz Liams Warnung hatte ich immer noch das starke Bedürfniss zu fliehen. Ich sah mich immer wieder nach einem Fluchtweg um, wurde aber enttäuscht. Es wimmelte nur so von Überwachungskameras und ich würde mich garantiert nur verirren. 

Taylor schien meine Angst zu spüren, machte desshalb auch keine Annäherungsversuche. Er blieb vor einer Tür stehen. Sie sah exakt so aus wie alle anderen. Etws zögernd betrat ich den Raum dahinter und staunte. Er war viel größer als ich gedacht hatte, das Gebäude in dem wir uns befanden musste riesig sein. 

Der Raum besaß eine zweite Türe, er war rechteckig geschnitte. Obwohl es riesig war, nahm das King-Size Bett den Großteil des Raumes ein. Links stand ein Bücherregal, das besser bestückt war als meines zu Hause.  An der rechten Wand hing ein moderner Flachbildfernsehr. Eine Wand, an der das Kopfende des Bettes stand, war fast ganz Verglast. Und bietete einen wunderschönen Ausblick auf eine endlos wirkende Waldlandschaft und die gerade untergehende Sonne. 

"Falls du mit dem Gedanken spielst, das Fenster einzuschlagen oder so, ist dein Bemühen völlig umsonst. In dieser Umgebung gibt es weit und breit nur Wald. Und das Glas ist sowieso viel zu dick um es einzuschlagen." Bis vor Taylors Kommentar hatte ich gar nicht daran gedacht durch das Fenster abzuhauen, aber wie es aussah war ich sowieso im dritten Stock.

"Du besitzt ein eigenes Badezimmer, vielleicht solltest du dich duschen gehen." Bei seinen Worten schweifte sein Blick kurz über meine Körper. Ich sah ebenfalls an mir herunter. Er hate recht. Mein T-Shirt war blutveklebt und dreckig. Eine Dusche würde mir wirklich gut tun'. Er verabscheidete sich mit einem kleinen aufmunternden Lächeln und ließ mich allein. 

Erst als ich in der modernen Regendusche, im Badezimmer stand, realisierte ich alles. Ich war entführt worden und trug jetzt einen Ortungschip von irgendwelchen Psychos. Meine salzigen Tränen vermischten sich mit dem heißen Wasser, das auf mich niederprasselte. Was hatten sie mit mir vor? Wollten sie mich vergewaltigen, schlagen? Und wieso war alles so modern und gesichert?

Zum zwieten Mal an diesem Tag ließ ich ihnen hemmungslos freien Lauf. Nachdem ich mir das getrocknete Blut und den Dreck abgewaschen hatte wickelte ich mich in ein großes Handtuch. Mein Blick streifte den großen Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Mein make-Up war fast vollständig weg. Mein Geisicht war blass, tiefe Schatten lagen unter meinen Augen, die rot untermalt waren von den vielen Tränen. Ich musste an meine Eltern denken, sie würden sich betsimmt schon riesige Sorgen machen. Ob sie bereits die Polizei informiert hatten?

Nach dem Abtrocknen wickelte ich mich in einen Bademanel, der neben der Badezimmertür hing und machte es mir auf den riesen Bett gemütlich. Ich war zu müde um noch zu weinen. Ich starrte lediglich auf die weiße Decke. Mein Kopf war leer. Meine Augen fielen erst zu, als auf die weiße Decke bereits das orange-rote Morgenlicht fiel. 

R e b e l ∞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt