Part 5

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Müde blinzelte ich und betrachtete meine Reflexion auf den getönten Scheiben. Ich sah schrecklich aus. Mein Gesicht wirkte fahl und ausgezehrt. Zu gerne hätte ich mir eingeredet, dass es nur am Licht des Autos lag, aber mir war sehr wohl bewusst, dass ich wirklich so aussah. Dunkle Schatten lagen unter meinen Augen. Ich hatte seit über einer Woche nicht mehr geschlafen. Es war nicht so, dass ich es nicht veruscht hätte, denn ich hätte wirklich gerne einmal geschlafen. Aber es ging einfach nicht. Mein Gehirn schien einfach nicht abschalten zu wollen. Das Training, das ich dazu noch jeden Tag absolvieren musste, trug ebenfalls nicht zu meinem Wohlbefinden bei, es zehrte mich regelrecht aus. Sämtliche Muskel - von deren Existenz ich bis dorthin nicht einmal etwas gewusst hatte - schmerzten höllisch, sodass jede kleinste Bewegung eine reine Qual war.

Mit einem Ruck kam der Rang Rover auf dem hellen Schotterweg zum stehen und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich hatte scho lange keine Hoffnung mehr zu entkommen, oder frei gelassen zu werden. So viel Glück hatte ich nicht, so viel Glück hätte keiner gehabt. Die Flucht selbst, wäre nicht das Problem gewesen. Es war der bescheuerte Ortungschip in meiner Hand. Mein Blick glitt zu der kleinen Narbe, die fast nicht mehr sichtbar war. Leicht strichen meine Finger über das Narbengewebe. Mir wurde übel, als ich die leichte Erhebung des Metallstückes spürte.

Die Innenbeleuchtung des Wagens ging wie auf knopfdruck aus und kurz darauf wurde die Autotüre aufgerissen. Die kalte Nachtluft umhüllte mich sofort und ich erschauderte. Dan zerrte mich unsanft aus dem Wagen, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich hatte absolut keine Ahnung, was er gegen mich hatte. Und um ehrlich zu sein, war es mir auch egal. Dan hatte braune Augen und blonde Haare, die viel zu kurz waren, um von seinem breiten Gesicht abzulenken. Seine Lippen hatte er stets zu einem schmalen, mürrischen Strich gezogen. 

Jason und Taylor, hatten sich bereits etwas Abseits vom Wagen hingestellt und zündeten sich eine Zigarette an. Unwillkürlich hustete ich, ich war nie ein Fan von Zigaretten gewesen. Jason musterte mich amüsiert und herablassend zugleich.

"Na? Auch eine?" Ich hörte den Sarkasmus in seiner Stimme, als er mir seine Zigarettenschachtel hinielt. Ich wiederstand den Drang ihn meinen Mittelfinger zu zeigen und veruchte stattdessen herauszufinden, wo wir uns befanden.

Wir standne auf einem riesen Gelände, indesse Mitte, ein altes, verlassene Lagerhaus stand. Es sah baufällig aus, nie im Leben wäre ich da freiwiliig hineingegangen. Durch den Mond, der mir viel weiter weg vorkam, als sonst, zeichneten sich vereinzelt die Konturen von Bäumen und Sträuchern ab, die ohne erkennbaren Muster über die Fläche hinweg wuchsen.

"Gut." Jason nahm noch einmal genussvoll einen Zug seiner Zigarette, bevor er sie zu Boden fallen ließ und einmal drauf stieg.

"Sie sollten alle da drinnen sein. Riley wahrschienlich ebenfalls. Es wird alles ganz schnell gehen. Noah hat recherchiert, jeden Tag genau um..." er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr " 22:11 Uhr besprechen sie ihr weiteres Vorgehen. Es ist 22:08, also haben wir noch 3 Minuten ehe wir die Halle stürmen. Ihr haltet sie zusammen, während ich mir das Geld schnappe und diesen Arsch von Riley die Fresse poliere. Verstanden?" Er warf einem nach den anderen eienn Blick zu. Ich sollte Menschen bedrohen? Bei dem Gednakne wurd emir shclecht.

"Eve." sein Blick blieb an mir hängen. Ich zuckte kaum merklich zusammen, als er meinen Namen aussprach.

Jegliche Gelassenheit war aus seinem Gesicht verschwunden, seine Worte klangen monoton und distanziert.

"Du bleibst hinter uns. Ich will dich nachher nicht irgendwo rausholen, oder so. Du hälst dich im Hintergrund und greifst nur im Notfall zu Waffe." Ohne Umschweifen drückte er mir eine Waffe in die Hand.

"Sie ist geladen und entsichert, also spiel nicht damit." Mein Herz rutschte in die Hose. Oh Gott. Ich hielt tatsächlich eine Waffe in den Händen, eine geladene. Ich merket wie meine Beine begannen zu zittern, was entweder an meiner Panik lag, oder daran, dass die viel zu große Cargo Hose, die ich trug, nicht gerade dazu beitrug mich zu wärmen. Ich war mir sicher, dass ich darin komplett lächerlich aussah. Schließlich war sie mir mindestens drei Nummern zu groß. Im Gegensatz zu mir, stand sie Jason und den anderen ausgesprochen gut. 

R e b e l ∞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt