Wir starren uns noch eine weile an. Niemand sagt etwas. Nur das Laufen der anderen Rektruten ist zu hören. "Tch! Jäger!" ruft er und sieht von mir weg. Sofort bleibt der braunhaarige mit den grünen Augen stehen und salutiert. "Jawohl Heichou?" erwiedert er und sieht den kleinen vor mir an. "Bring sie zu Vierauge! Sie soll sich ihre Handgelenke ansehen! Und wenn sie flieht werde ich dich dafür verantwortlich machen Jäger!" knurrt er und der angesprochene zuckt zusammen. "Jawohl!" ruft er und geht zu mir. Misstrauisch begutachte ich ihn. Er sieht eigentlich recht nett aus und seine Ausstrahlung ist das komplette gegenteil von Levi. Freundlich und offen! Er fängt an zu lächeln und hält mir seine Hand hin. "Hey! Ich heiße Eren Jäger!" sagt er und ich sehe ihn nun mit einer mischung aus misstrauen und neugierde an. Doch ich besinne mich und drücke seine Hand fest. "Ich nicht." antworte ich nur und verdutzt sieht er mich an. "Ich... ähm... okay. Ich bring dich zu Hanji!" meint er immer noch freundlich und geht voraus. Mit einem letzten Blick auf Levi gehe ich hinter ihm her. Ich kann meine Wunden verarzten lassen und dann werde ich fliehen! stelle ich in Gedanken meinen Plan zusammen und folge dem braunhaarigen in das große Gebäude. Die Hölzerne Eingangstür fällt hinter mir in das Schloss und ich sehe mich unauffällig um. Jedes Fenster und jeder Gang wird so gut wie es geht unter die Lupe genommen. Auf Fluchtmöglichkeiten untersucht und in betracht genommen. Eren scheint von dem ganzen nichts mit zu bekommen, denn er läuft fröhlich vor mir her, auch als wir die treppen hochgehen. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Wie kann man nur so naiv sein? frage ich mich still und wir bleiben vor einer Tür stehen. "Hier ist es! Einen moment!" Er klopft und tritt danach sofort ein. Ich folge und sehe eine braunhaarige Frau mit Brille umgeschnürt und über den Tisch mit Papier gebeugt. "Hey Hanji! Ich habe hier eine verletzte für Sie! Heichou meinte dass Sie sich das mal ansehen sollten!" ruft Eren fröhlich und schiebt mich nach vorne. Wortlos bleibe ich vor ihr stehen und sie sieht mich interessiert und neugierig an. "Oh wie schön! Eine neue! Na dann zeig mal wo's weh tut!" Ich unterdrücke ein Augenverdrehen. Sie hat die gleiche fröhlichkeit wie der braunhaarige hinter mir drauf und das nervt gewaltig. Wiederwillig hebe ich meine Handgelenke und sie nickt. "Ah! Keine sorge! Eine Salbe, ein Verband und ein wenig ruhe und dann wird das wieder!" meint sie und dreht sich schon um, um die passenden sachen zu holen. Ich bleibe einfach nur genervt stehen und lasse die ganze prozedur über mich ergehen. Die Salbe ist zu meinem Glück geruchslos, brennt aber wie hölle! Trotzdem verziehe ich nicht eine Miene und lasse sie noch die Verbände drumherum wickeln.
Am ende hebe ich meine Arme und sehe sie mir an. An beiden seiten gehe die Verbände von den Fingerspitzen bis zu meinem Ellenbogen. Ich nicke ihr zu und gehe raus. Ich will nicht reden. Oder so wenig wie möglich! Ich kann hören wie Eren sich noch schnell verabschiedet und mir hinter her rennt. "Warte!" ruft er und läuft neben mich, wo er wieder in ein langsames gehen verfällt. "Du hättest dich ruhig bedanken können!" meint er etwas geknickt und ich zucke mit den schultern. Ich bleibe eh nicht mehr lange. Wofür höflichkeitsfloskeln verschwenden? Plötzlich wird Eren zurückgehalten und ich bleibe ebenfalls stehen. "Jean! Was soll das! Ich habe einen Auftrag von Heichou!" mault er und ich sehen einen jungen, der frech grinst. Seine hellbraunen Haare sind oben komplett verstrubbelt und auch er hat einen dunkleren Undercut. Wie alle hier trägt er die Uniform des Aufklärungstrupps und er lächelt mir zu. "Hey! Ich bin Jean Kirschtein!" stellt er sich vor und lässt seine weißen Zähne blitzen. Ich nicke nur emotionslos und drehe mich um. Bevor ich gehen kann werde ich ebenfalls zurück gehalten. "Nun wäre es an der zeit mit deinen zu verraten!" meint Jean und ich atme tief durch. Dann schnappe ich mir seinen Arm, drehe mich auf die seite und schmeiße den aufdringlichen Kerl über meine Schulter. Mit einem überraschten aufkeuchen landet dieser auf seinem Rücken und bleibt liegen. Ich starre ihn nur von oben an und gehe dann weiter. Als Eren mir folgen will greift sich der am boden liegende kerl eines seiner Beine und lässt ihn auch den Boden aus der nähe betrachten! Meine Chance! Noch während die beiden braunhaarigen streiten husche ich um eine Ecke und sehe mich in einem neuen Gang stehen. Ich entdecke ein offenes Fenster und laufe darauf zu. Meine schmerzenden Handgelenke sind nicht schlimm und ich klettere auf das Fensterbrett. Vorsichtig sehe ich nach unten. Gut! Keiner da! Und da kann ich meinen Fall abbremsen! denke ich, als ich einen abstehenden Fahnenmast. Schnell springe ich aus dem Fenster und greife die Stange. Durch den schwung von oben biegt sich der Mast und ich lasse mich dann nach unten auf die Wiese schwingen. Ich ducke mich und sehe mich vorsichtig um. Zufrieden lächle ich und laufe dann los. Mit der gesamten Kraft, die ich noch zur vefügung habe, sprinte ich von dem Gebäude weg. Meinen Kopf drehe ich nach hinten, um noch einmal die Lage zu checken. Plötzlich höre ich eine Stimme von vorn und ich bleibe stehen. Vor mir, in ungefähr drei metern entfernung, steht Levi und sieht mich genervt und wütend an. "Wohin des weges neuling?" meint er nur und ich sehe ihn ebenfalls an. Wieso habe ich ihn vorher nicht gesehen? Ich habe mich doch umgesehen! "Weg hier Zwerg!" zische ich und ein wütender glanz in seinen Augen erscheint. "Wie hast du mich genannt?" knurrt er nun und verändert seine Position. "Zwerg." wiederhole ich ruhig und mache mich für alles bereit. Mit einer schnelligkeit, von der ich wusste, springt er auf mich zu. Doch ich weiche mit einem seitenschritt aus. Etwas überrascht dreht er sich um und ich sehe ihn kalt an. "Ich habe doch gesagt dass ich nur deswegen überlebt habe weil ich niemanden unterschätze." sage ich und plötzlich blitzen die Bilder meiner Familie auf. Ich lächle gequält. "Hätten sie es doch auch nur getan..." flüstere ich und sehe dann hoch in den Himmel.
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Warum einfach...?
FanfictionHey! Ich bin Sera! Seit dem Tod meiner Eltern lebe ich von Diebstählen. Es funktioniert eigentlich ganz gut und ich habe mir einen Namen gemacht! Es ist witzig, wenn sich Leute bei deinem 'Spitznamen' verschwörerisch umdrehen und leiser weiterreden...