21 - Rückkehr ins Team

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Während ich mir frische Kleidung anziehe gehen mir tausend Dinge durch den Kopf. Werden die Speicher funktionieren? Kann die Solaranlage unseren Bedarf decken? Selbst wenn wir alles anschließen können, wie geht es jetzt weiter?

Auf einmal bin ich mir gar nicht mehr so sicher, was die ganze Angelegenheit betrifft. Und wie soll ich mich Piers gegenüber verhalten?

Piers. Ich betrachte einen Augenblick lang seine Jacke, die über dem Stuhl hängt. Zögerlich umfassen meine Finger den rauen Stoff. Gedankenverloren rieche ich am Innenfutter und nehme seinen charakteristischen Geruch wahr. Ich seufze. Was war das gerade eben in der Dusche? Es fällt mir schwer, ihn zu durchschauen.

Ich schüttele den Kopf und klemme mir seine Jacke unter den Arm. Es ist spät genug, die Männer fragen sich bestimmt schon, wo ich stecke. Bleibt zu hoffen, dass mir meine lange Abwesenheit aufgrund meiner Müdigkeit verziehen wird.

Auf dem Weg zum Besprechungsraum denke ich abermals über die Idee mit dem Training nach. Ich weiß, dass ich mit Chris und seinem Team nicht mithalten kann, und es vermutlich auch niemals können werde. Nichtsdestotrotz wäre es von Vorteil, an meiner körperlichen Fitness zu arbeiten. Ich beschließe, dieses Thema im Laufe des Tages mit Claire zu erörtern. Vielleicht können wir ja eine Art abgeschwächtes Training einführen für diejenigen von uns, die keiner Spezialeinheit angehören.

Obwohl meine Beine sich schwer anfühlen bemühe ich mich um ein rasches Tempo und erreiche den Besprechungsraum in kurzer Zeit. Bereits auf dem Flur kann ich die Stimmen von Chris und seinen Kameraden hören. Ich erreiche den Türrahmen und bleibe einen Moment lang unschlüssig stehen. Chris entdeckt mich und gestikuliert in meine Richtung.

„Immer hereinspaziert, Dana! Du bist doch sonst nicht so schüchtern!"

Ich lächele in die Runde und bewege mich in Richtung Kaffeemaschine. Die Kanne ist leer, als ich gerade neuen aufsetzen möchte kommt Finn mir zur Hilfe.

„Setz dich, Dana! Ich mach das!"

Er sprüht regelrecht vor Energie. Dankbar lächele ich ihn an und setze mich neben Ryan auf die Bank. Als ich sitze fällt mir auf, dass ich Piers Jacke noch immer in den Händen halte. Beim Eintreten hatte ich ihn neben Chris und Ryan stehen sehen, mich jedoch dafür entschieden, ihn nicht weiter zu beachten. Ich lege die Jacke rechts neben mich und stütze mein Kinn auf meine Hände. Langsam lasse ich meine Augen durch den Raum gleiten. Den Männern sind die Strapazen des gestrigen Tages kaum anzumerken. Im Gegenteil, die Laune scheint ausgezeichnet zu sein. Finn pfeift ein Lied, während der der Kaffeemaschine zusieht, Piers und Chris unterhalten sich angeregt, Ryans Finger trommeln im Takt zu Finns Melodie.

„Hey, Dana!"

Ryans Faust saust auf den Tisch, mit der anderen Hand klopft er mir auf die Schulter.

„Gute Arbeit gestern! Hätte nicht gedacht, dass du so gut durchhältst!"

Ich spüre wie mir das Blut in die Wangen schießt und ich ein wenig rot werde. Obwohl Ryan eher dafür bekannt ist, unpassende Sprüche zu klopfen, so ist er trotzdem aufgrund seiner Erfahrung und seines Alters Chris rechte Hand. Ernst gemeinte Komplimente hört man von ihm ziemlich selten. Ich sehe auf meine Hände und verschränke meine Finger.

„Danke, Ryan. Die – Mission – war wirklich beeindruckend. Diese ganze – Welt. Ihr ward unglaublich!"

„Ach Dana!", er lacht schallend auf, „Das ist unser tägliches Brot! Nichts Außergewöhnliches, hab ich Recht, Captain?

Chris unterbricht sein Gespräch mit Piers und sieht zu uns herüber.

„Das war ganze Arbeit, Männer! Und Dana! Für eine Zivilistin ohne Kampferfahrung hast du dich wirklich gut geschlagen! Trotzdem sollten wir derartige Einsätze nach Möglichkeit nicht allzu oft wiederholen!"

Afterlife (Resident Evil FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt