8 - Rückkehr

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Ich versuche mich ein wenig abzulenken während die Männer noch unterwegs sind, doch es will mir nicht so richtig gelingen.

Meine Gedanken drehen sich im Kreis.

Ich verfluche mich dafür, dass ich Claire gegenüber nicht die nötige Contenance zeigen konnte.

Sie ist eine Frau verdammt, sie weiß doch wie der Hase läuft!

Unruhig trete ich auf der Stelle und seufze. Hoffentlich geht es Piers da draußen gut.

Ich versuche mir einzureden, dass er schon viele solcher Missionen mit Bravour gemeistert hat. Er ist ein ausgezeichneter Schütze. Unwillkürlich muss ich an seine starken, muskulösen Arme denken. Diese Arme, in denen ich gestern noch gelegen habe.

Vor meinem geistigen Auge versuche ich mir vorzustellen, was er gerade durchlebt.

Bestimmt beobachtet er das Team hochkonzentriert aus seiner Deckung um zum richtigen Zeitpunkt die entscheidenden Schüsse abzufeuern.

Diese Spinnen werden sich noch wünschen, nie mutiert worden zu sein. Ich lächele.

Gewissenhaft checke ich die Treibstoffvorräte und verschaffe mir ein kurzes Bild über den Zustand unserer Batterie.

Claires Aussagen waren korrekt, und die Batterie ist wie erwartet recht desolat.

Dank der willkommenen Ablenkung vergehen die Stunden wie im Flug und ich bin beinahe überrascht, als ich den Gang zum Besprechungszimmer entlang schlendere und von weitem Chris Stimme vernehme. Eilig beschleunige ich meine Schritte, um zu erfahren wie es den Männern ergangen ist.

Okay, hauptsächlich möchte ich mich vergewissern, dass es Piers gut geht!

Zügig betrete ich den Raum und bin erleichtert als ich sehe, dass er wohlauf ist. Am liebsten wäre ich direkt zu ihm gerannt und hätte meiner Erleichterung Luft gemacht, doch ich muss mich zurückhalten.

Also grüße ich die Männer freudig und erkundige mich nach dem Verlauf der Mission.

„Keine Sorge, Dana, der Bereich ist gesichert!"

Ryan lächelt mich mit vor stolz geschwellter Brust an.

„Gute Arbeit Männer!"

Wir unterhalten uns für einen Augenblick, dann beschließe ich doch, mich nach Piers Wohlergehen zu erkundigen. Schließlich soll er nicht den Eindruck bekommen, dass ich ihn meide.

Vorsichtig nähere ich mich ihm von hinten und tippe ihm sanft auf die Schulter.

„Hey, Piers! Hast du den Einsatz gut überstanden?"

Bevor er antworten kann kommt ihm Chris zuvor.

„Du hättest dabei sein müssen, Dana! Piers war unglaublich! Ich glaube er hat in der Zwischenzeit heimlich geübt."

Als ich ihn anlächele kann ich erkennen wie das Blut in seine Wangen schießt. Für einen kurzen Moment verliere ich mich in seinen grauen Augen. Es macht mich stolz zu sehen, dass seine Wiedereingliederung ins Einsatzteam ein Erfolg war.

„Das freut mich ehrlich, Piers! Ich bin froh, dass du wieder fit bist!"

Anerkennend klopfe ich ihm auf die Schulter um dann wieder ein Stück zur Seite zu treten.

Mit einer Tasse Kaffee bewaffnet lehne ich mich gegen die Spüle und lasse meine Augen durch den Raum und schließlich wieder zu ihm wandern.

Ich stelle fest, dass er in seiner Uniform unglaublich erwachsen aussieht. Fast noch attraktiver als sonst, sofern das möglich ist. Die Uniform verleiht ihm trotz seines knabenhaften Antlitzes einen starken, maskulinen Touch. Durch seinen Heldenmut beschützt er uns Tag für Tag. Obwohl mir diese klassische Rollenverteilung normalerweise wiederstrebt kann ich es nicht verleugnen, dass mich diese Tatsache irgendwie auch erregt.

Afterlife (Resident Evil FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt